Freitag 29. März 2024
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Evangelium von heute Joh 18,1 – 19,42 (Karfreitag) Das Leiden unseres Herrn Jesus Christus nach Johannes...
Ägydiuskirche

Das Hochaltarbild: Die Kreuzigung Christi

Die Darstellung folgt der Schilderung im Johannes-Evangelium: unter dem Kreuz trauern die Frauen und Johannes - auf der gegenüberliegenden Seite hebt der Soldat zu Pferd seine Lanze, um sie in die Seite Christi zu stoßen.

In den anderen Evangelien wird die Gruppe der Frauen und Freunde Christi als in einiger Entfernung stehend geschildert. Dem Bericht des Johannes entspricht auch die Inschrift auf dem Kreuz in drei Sprachen, in Hebräisch, Griechisch und Latein.

 

Wie von überirdischem Licht beleuchtet hebt sich der Körper Christi auf dem hochragenden Kreuz vor der Finsternis des Himmels ab - er ist das dominante Zentrum des Bildes. Die Anordnung aller Figuren folgt wie selbstverständlich einem streng geometrischen Bildaufbau in Form eines nach oben spitz zulaufenden Dreiecks, das durch die Richtung der Lanze augenfällig wird.

 

Die verhaltene Bewegung der Figuren entspricht der Strenge der Komposition. Es ist eine stille Szene. Maria, in Ohnmacht stehend, wird von ihrer Schwester und von Maria Kleophas gestützt, auch Maria Magdalena ist nicht mit erhobenen Armen in antiker Trauergeste gezeigt, sondern als still Mitleidende. Johannes blickt fast schüchtern zum Kreuz empor. Selbst das Pferd des Longinus (dieser Name wird dem im Evangelium erwähnten Soldaten erst später zuteil) scheint nachdenklich innezuhalten. Nur der Mantel des Longinus und als kompositionelles Gegenstück auch der Umhang des Johannes sind bewegt. Durch seine große Ruhe, auch in der Farbpalette, lädt das Bild eher zur stillen Andacht ein als zu bewegtem Mitempfinden.

Johann Nepomuk Steiner wurde 1725 in Iglau in Mähren geboren, wo er auch 1793 verstarb. Einer seiner Lehrer war A.R.Mengs in Rom. Als k.k.Kammermaler schuf er u.a. prominente Porträts, von Maria Theresia, Josef II., Feldmarschall Laudon, Staatskanzler Kaunitz. In der Pötzleinsdorfer Kirche wird ihm noch das Bild des Hl. Antonius von Padua zugeschrieben, weiters in der Minoritenkirche das große Pest-Gemälde. Im Stift Geras malte J.N.Steiner eine Serie von monumentalen Ölgemälden.

 

Monika Rosenauer

Teilgemeinde Pötzleinsdorf
Gentzg. 142
1180 Wien

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