Samstag 20. April 2024

Predigt 5.Sonntag, 07.02.2016

Liebe Schwestern und Brüder, vor 2 Wochen war das Wort Gottes als Thema in der Lesung aufgetreten, vor einer Woche haben wir uns mit der Berufung des Propheten Jeremia beschäftigt, heute ist in der ersten Lesung die Berufung des Propheten Jesaja angekommen. Diese Beschreibung ist voll von Symbolik. Versuchen wir uns ein bisschen mit dem Thema zu beschäftigen. Jesaja beschreibt die Begegnung mit Gott. Nach der Überzeugung der Menschen im Alten Testament war es unmöglich, Gott zu sehen und dann am Leben bleiben, deswegen haben wir den Satz von Jesaja: „Weh mir, ich bin verloren. Denn ich bin ein Mann mit unreinen Lippen und lebe mitten in einem Volk mit unreinen Lippen, und meine Augen haben den König, den Herrn der Heere, gesehen.“ Ich würde den Text symbolisch betrachten. Erstens Gott zu sehen, heißt Gott zu treffen, Gott kennenzulernen, das Wesen Gottes, das Geheimnis Gottes wenigstens teilweise anzuschauen, zu begreifen, zu verstehen. Auf jeden Fall war es eine Begegnung, wo Gott dem Propheten sein Geheimnis enthüllt hat, wie ein Mensch der hinter den Vorhang schaut, um das zu sehen, das für die Anderen verhüllt ist. Jesaja ist so überrascht, dass er sagt, dass er der Begegnung unwürdig ist. Dadurch betont er den wesentlichen Unterschied zwischen Gott und Menschen. Wer ist von uns Menschen würdig Gott zu begegnen, Gott ins Gesicht zu schauen? Gott lässt das aber zu beim Jesaja aber auch bei uns. Wir dürfen ihn doch begegnen in der Kommunion bei der hl. Messe. Vielleicht soll es für uns ein Anlass zum Nachdenken sein und uns zu fragen: „Ist es mir immer bewusst, dass ich in der heiligen Kommunion den Leib Jesu Christi, des Sohnes Gottes empfange?“ Wir sind nicht würdig, aber Jesus schenkt uns die Ehre, seinen Leib zu empfangen. Das sollen wir immer in Dankbarkeit tun. Nachdem Jesaja sagte, dass er unwürdig ist, kommt ein Serafim mit einer glühenden Kohle zu ihm, die er mit einer Zange vom Altar genommen hatte. Er berührte damit seinen Mund und sagte: Das hier hat deine Lippen berührt: „Deine Schuld ist getilgt, deine Sünde gesühnt.“ Vielleicht ist es auch für uns ein Hinweis, um unsere Unwürdigkeit und unsere Sünden zu gestehen und Gott um Barmherzigkeit zu bitten. Nur wenn ich meine Sünden gestehe, kann Gott mir sie verzeihen und er macht das gerne, um die Harmonie zwischen uns wiederherzustellen. Der heutige Text endet mit: „Danach hörte ich die Stimme des Herrn, der sagte: Wen soll ich senden? Wer wird für uns gehen? Ich antwortete: Hier bin ich, sende mich!“ Das ist eine Antwort von allen, die bereit sind, das Wort Gottes den Menschen zu verkünden, und die sind immer weniger, besonders in Europa. Amen.

 

Pfarre Oberaspang
Kirchenplatz 6
2870 Aspang

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