Dienstag 23. April 2024

Predigt Aschermittwoch

Liebe Schwestern und Brüder, immer mehr Menschen leben bewusster, sie ernähren sich bewusster, manche träumen von der Figur, als sie 20 Jahre alt waren. Solche, oder wenigstens eine ähnliche Figur nehmen sie als Ziel ihrer Diät oder Bewegung. Das ist auch ein gutes Beispiel für die Fastenzeit, die wir mit dem Aschermittwoch beginnen. Für viele ist es weniger essen, auf Alkohol oder Süßigkeiten zu verzichten usw. Im allgemeinen Sinne gehört es zur Fastenzeit. Ist Fasten aber wirklich das Ziel der Fastenzeit? Wo liegt eigentlich der Sinn der Fastenzeit? Um das zu erklären komme ich zu dem Beispiel von der Diät und den Übungen im SGZ. Im SGZ kann man ein Programm finden, wo man durch Übungen seine Traumfigur erreichen kann, oder wenigstens sich der Traumfigur nähern kann. Was ist aber das Ziel der Fastenzeit? Das Ziel ist auch die Traumfigur zu erreichen aber in einem anderen Sinn. Es geht um ein Mensch zu sein, wie Gott uns geschaffen hat und uns haben will. Es geht um die Schönheit des Menschen, der in der Harmonie mit Gott gelebt hat. Das, was diese Harmonie zerstört, ist die Sünde, wo ich „nein“ zu Gott und seinem Plan sage und eigene Wege gehe. Das Leitmotiv in der Fastenzeit ist: „Kehrt um und glaubt an das Evangelium.“ Das werden wir auch beim Erteilen des Aschenkreuzes hören. Das haben wir auch in der ersten Lesung heute gehört: „So spricht der Herr: Kehrt um zu mir von ganzem Herzen mit Fasten, Weinen und Klagen. Zerreißt eure Herzen, nicht eure Kleider, und kehrt um zum Herrn, eurem Gott! Denn er ist gnädig und barmherzig, langmütig und reich an Güte, und es reut ihn, dass er das Unheil verhängt hat.“ Also das Ziel der Fastenzeit wäre: Sich an Gott zu orientieren und nach seinen Hinweisen zu leben, wenigstens zu versuchen und dadurch zum Ursprung kommen, um versöhnt mit Gott und mit sich selbst in der ursprünglichen Harmonie zu leben. Das können wir auf zwei gleichgehende Weisen erreichen. Erstens durch Fasten als Verzichten gemeint, wo wir nicht allen Bedürfnissen oder manchmal schon Süchten nachgehen. Dadurch gewinnen wir die Freiheit von unseren Schwächen und Süchten. Das Zweite wäre positiv den Glauben aufzubauen. Das kann man durchs Gebet und die Sakramente erreichen. In der Fastenzeit haben wir ein besonderes Gebet, das ist der Kreuzweg. Es geht nicht nur um mehr zu beten, es geht um bewusster zu beten. Sonst betrifft uns die Aussage des Propheten: „Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, sein Herz aber ist weit weg von mir.“ Die Sakramente sind besondere Mittel, die uns helfen können, unseren Glauben aufzubauen. Einen besonderen Platz in der Fastenzeit hat das Sakrament der Versöhnung, die Beichte. Wir haben heute gehört: „Wir bitten an Christi statt: Lasst euch mit Gott versöhnen!“ Vielleicht ist etwas, was mir schon lange auf dem Herzen liegt, was mich drückt, was ich gerne los haben möchte. Umkehren, näher zu Gott zu kommen wäre das Ziel der Fastenzeit. Das körperliche Fasten kann uns nur dabei helfen, aber es ist nicht das Ziel. Das Ziel ist mit Jesus Christus von unseren Sünden, Schwächen und Unvollkommenheiten zu Ostern aufzustehen. Treffend drückt es das Gebet beim Aschesegnen aus: „Hilf uns, die vierzig Tage der Buße in rechter Gesinnung zu begehen, damit wir das heilige Osterfest mit geläutertem Herzen feiern.“ Das wünsche ich euch allen und mir selbst vom ganzen Herzen. Amen.

 

Pfarre Oberaspang
Kirchenplatz 6
2870 Aspang

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