Der heilige Franz M-Laval einer der ersten kanadischen Heiligen.
Der heilige Franz M-Laval einer der ersten kanadischen Heiligen.
Der Papst aus Amerika erhebt drei Amerikaner zur Ehre der Altäre:
Jose de Anchieta, Francois Montmorency de Laval und Marie de l'Incarnation Guyart-Martin.
Die katholische Kirche hat drei neue Heilige. Papst Franziskus hat an diesem Donnerstag die entsprechenden Dekrete unterzeichnet. Alle drei sind Persönlichkeiten der Missionsgeschichte Amerikas: der spanisch-brasilianische Jesuit Jose de Anchieta (1534-1597), der Bischof von Québec in Kanada, Francois Montmorency de Laval (1623- 1708) und die französisch-kanadische Ordensgründerin Maria von der Menschwerdung Christi Guyart (1599-1672). Es handelt sich abermals um Heiligsprechungen unter Verzicht auf Verfahren und Zeremonien, der Form nach also jeweils um eine so genannte „Canonizatione aequipollente“. Eine solche Heiligsprechung per Dekret hatte Papst Franziskus bereits für die italienische Mystikerin Angela von Foligno und den französischen Jesuiten Peter Faber durchgeführt. Benedikt XVI. hatte 2012 Hildegard von Bingen auf diese Weise zur Heiligen erklärt.
Jose de Anchieta stammt aus Spanien und ist als Jesuit über Portugal nach Brasilien gekommen, war Oberer der Jesuitenprovinz, Missionar aus ganzem Herzen, verfasste Gramatiken und Katechismen in den lokalen Indianersprachen und gründete Ordensniederlassungen. Aus einer dieser entstand die Moderne 10 Millionenstadt Sao Paolo. Den Brasilianern ist er ein Nationalheiliger.
Aus verarmten Hochadel hat ein Onkel, der Bischof war ihm eine gründliche Erziehung und Bildung ermöglicht. Der junge Francois schlug dann eine geistliche Karriere ein, jedoch eine wirklich Geistliche. Er zog sich als Eremit zurück. Von dort wollte er in die China-Mission gehen, was leider nicht möglich war und so wurde er nach "Neu-Frankreich", jene französischen Kolonien, die heute Kanada sind geschickt. Er wurde der erste Bischof Quebecs. Seine Diözese reichte vom Atlantik bis zum Pazifik und an die mexikanische Grenze und umfasste einige frisch bekehrte Indianer, Abenteurer, Soldaten und Kolonisten. Er errichtete das erste Seminar Nordamerikas, setzte sich für Arme und die indianische Urbevölkerung ein. Wegen einer Intrige schließlich abgesetzt, starb er in Quebec.
Als Witwe von Claude Martin, tüchtige Geschäftsfrau und Mutter trat Maria Guyart bei den Ursulinen in Tours ein und wurde dann nach Quebec geschickt. Dort sollte sie ein Kloster gründen, was unter den Bedingungen der gerade erst gegründeten Überseekolonie äußerst schwierig war. Des weiteren als Ursulinenschwester eine Schule für Kolonistentöchter, aber auch junge Indianerinnen. Sie verfasste für diese einen Katechismus. Zeitgleich mit dem neuen heiligen Franz wirkte sie in Quebec. Über 70-jährig verstarb sie.
Drei Voraussetzungen müssen für diese Art der Heiligsprechung gegeben sein, wie kürzlich Kardinal Angelo Amato, der Präfekt der zuständigen Kongregation, im „Osservatore Romano” erläuterte:
In einem solchen Fall kann der Papst zur Heiligsprechung schreiten, indem er ohne einen kirchenrechtlichen Prozess eine bereits bestehende Verehrung der betreffenden Person auf die Weltkirche ausdehnt. Viele Beispiele einer solchen „Canonizzazione aequipollente“ finden sich im Pontifikat von Benedikt XIV. im 18. Jahrhundert. Johannes Paul II. sprach den Künstler und Dominikaner Fra Angelico auf diese Weise heilig.