Bischof Andrej und Kardinal Christoph Schönborn.
Andrej Cilerdzic wurde Ende Mai von der Bischofsvollversammlung der serbisch-orthodoxen Kirche zum ersten Bischof der Diözese Österreich-Schweiz gewählt.
Bischof Andrej und Kardinal Christoph Schönborn.
Andrej Cilerdzic wurde Ende Mai von der Bischofsvollversammlung der serbisch-orthodoxen Kirche zum ersten Bischof der Diözese Österreich-Schweiz gewählt.
Feierliche Inthronisierung des ersten Bischofs der serbisch-orthodoxen Diözese Österreich-Schweiz. Gottesdienst mit Patriarch Irinej am Sonntag in der Auferstehungskathedrale.
Die serbisch-orthodoxe Kirche feiert Sonntag, 20. Juli 2014, in Wien den Amtsantritt ihres ersten Bischofs der Diözese Österreich-Schweiz. Bischof Andrej Cilerdzic wird ab 9.00 Uhr im Rahmen eines Gottesdienstes in der Christi-Auferstehungskathredrale in Wien-Leopoldstadt inthronisiert. Die Amtseinführung wird der serbische Patriarch Irinej persönlich unter Beteiligung von rund 15 serbischen Bischöfen zelebrieren.
Erwartet werden höchste Vertreter der Orthodoxie, der katholischen Kirche und der Politik aus Österreich, Deutschland sowie orthodoxer Ländern wie Serbien, Griechenland, Russland, Rumänien und Bulgarien.
Cilerdzic wurde Ende Mai von der Bischofsvollversammlung der serbisch-orthodoxen Kirche zum ersten Bischof der Diözese Österreich-Schweiz gewählt, die zudem auch die Staatsgebiete von Italien und Malta umfasst. Die Eparchie mit Sitz in Wien, die früher Teil der Diözese für Mitteleuropa war, wurde erst 2010 eingerichtet und umfasst nun auch die serbische Kirche in Italien, die vormals von der Metropolie von Zagreb-Ljubljana aus betreut worden war. Ihr Interimsleiter war seither Bischof Irinej Bulovic.
Andrej Cilerdzic wurde 1961 im deutschen Osnabrück als zweiter Sohn eines Erzpriesters geboren. Nach der Grundschule und Gymnasium in Düsseldorf lebte er ein Jahr auf dem Berg Athos, studierte dann an der Theologischen Fakultät der Serbischen Orthodoxen Kirche in Belgrad und legte 1987 im Kloster Decani im Kosovo sein Mönchsgelübde ab. 1990 empfing er die Priesterweihe. Während des Jugoslawien-Krieges machte er sich in seiner Tätigkeit im Erzengelkloster Kovilj und für das Belgrader Patriarchat als "Vater" vieler Kriegswaisen, Kriegsinvaliden und Flüchtlinge einen Namen.
Von 1993 bis 2005 war Cilerdzic als Sekretär für interkirchliche Beziehungen beim Heiligen Synod des Belgrader Patriarchats tätig, studierte anschließend ein Jahr in Monte Carlo Französisch und 2005 bis 2008 war er - mittlerweile zum Archimandriten aufgestiegen - in verschiedenen akademischen Bereichen aktiv.
Ab 2008 forschte Cilerdzic als wissenschaftliche Hilfskraft an der Ausbildungseinrichtung für Orthodoxe Theologie der Universität München an orthodoxen Entwürfen für Modelle kirchlicher Einheit im 21. Jahrhundert. 2010 bestellte ihn Athanasios Vletsis zum Assistenten seines Münchner Lehrstuhls für Systematische Theologie, Dogmatik und Ökumenik.
2011 wurde er von den serbisch-orthodoxen Bischöfen zum Weihbischof des serbischen Patriarchen in Belgrad gewählt, mit dem Titel Bischof von Remesiana, wo er fortan Kabinettschef war. Der an ökumenischen Fragestellungen besonders interessierte Theologe nahm in dieser Funktion an vielen internationalen und interkirchlichen Konferenzen und Dialogen teil. Bischof Andrej spricht außer Serbisch auch Deutsch, Griechisch, Italienisch, Englisch und Französisch.
Mehrmals war Andrej Repräsentant der serbisch-orthodoxen Kirche beim Weltkirchenrat sowie bei der "Konferenz Europäischer Kirchen" (KEK/CEC) und ist Mitglied mehrerer europäischer Friedensinitiativen, wie des Forums "Weg der Hoffnung" (Weiz), der Gesellschaft für deutsch-serbische Freundschaft sowie der Wuppertaler Akademie für Sozialwissenschaften, ethnische und kulturelle Zusammenarbeit.
Auf dem Gebiet von Österreich hat die serbische Orthodoxie 16 Kirchengebäude, drei davon in Wien. Insgesamt werden die Serben, deren Zahl auf 200.000 bis 300.000 in ganz Österreich geschätzt wird, von 20 Priestern pastoral betreut. Die Diözese unterliegt kirchenrechtlich dem Patriarchat von Belgrad.