Die österreichischen Bischöfe haben die Pfarren, kirchliche Gemeinschaften und Gruppierungen eingeladen, rund um den 27. Juli bei den Denkmälern der Toten zu gedenken und Zeichen der Versöhnung zu setzen.
Die österreichischen Bischöfe haben die Pfarren, kirchliche Gemeinschaften und Gruppierungen eingeladen, rund um den 27. Juli bei den Denkmälern der Toten zu gedenken und Zeichen der Versöhnung zu setzen.
Gedenkgottesdienste in den Pfarren und Gebete um Friede und Versöhnung bei Kriegerdenkmälern.
Österreichweit finden in dieser Woche Gedenk- und Friedensgebete statt. Anlass ist der 100. Jahrestag der Kriegserklärung von Österreich-Ungarn an Serbien am 28. Juli 1914, mit der der Erste Weltkrieg begann.
Die österreichischen Bischöfe hatten die Pfarren, kirchliche Gemeinschaften und Gruppierungen eingeladen, rund um den 27. Juli bei den Denkmälern der Toten zu gedenken und Zeichen der Versöhnung zu setzen, "um für den Frieden zu beten und darum, selbst Werkzeug des Friedens und der Versöhnung zu sein". In allen Diözesen gibt es deshalb derartige liturgische Momente, wobei viele der Feiern ökumenisch und interreligiös ausgerichtet sind und von Kameradschaftsverbänden und Friedensinitiativen begleitet werden.
So gedenkt etwa die Militärdiözese am 27. Juli in der Militärpfarrkirche St. Nepomuk in Wien-Hietzing (Fasangartenstr. 101, Objekt 5) um 18 Uhr des Kriegsausbruchs vor 100 Jahren. Einen besonderen Akzent erhalte der liturgische Festakt durch die Exposition einer Reliquie des seligen Karl von Österreich, heißt es in einer Mitteilung der Diözese. Hauptzelebrant ist der Militärdekan und Benediktinerpater Gabriel Maximinius Reiterer, den musikalischen Rahmen bildet die Missa "Fac bonum" von Valentin Rathgeber.
In Salzburg findet am 27. Juli um 12 Uhr auf dem Gipfel des Wildkogels (2.224m) bei Bramberg im Pinzgau ein Friedensgebet statt, mit Vertretern der katholischen, evangelischen und russisch-orthodoxen Kirche sowie aus dem Islam und Buddhismus, und mit Begleitung sowohl von japanischen Trommeln als auch von österreichischer Volksmusik. Wie die Erzdiözese bekanntgab, legt der Künstler Karl Hertwig Kaltner aus diesem Anlass nahe des Gipfels einen Friedensgarten an, wobei weitere derartige Anlagen in Nachbarländern folgen sollen. Bereits zwei Tage zuvor, am 25. Juli, wird im Museum Bramberg die Ausstellung "Ein Dorf im Krieg" eröffnet.
In noch höherer Lage gibt es in Tirol am Gedenk-Sonntag um 11 Uhr ein interreligiöses Friedensgebet - am Kleinen Gilfert (2.388m) in den Tuxer Alpen, wobei der Aufstieg über die Nurpensalm ab dem Ort Pill mit Friedenssymbolen beschildert sein wird, kündigte die Diözese Innsbruck an. Anschließend steht ein "Almfest" auf dem Programm.
Im St. Pöltner Dom wird Bischof Klaus Küng am 27. Juli um 19 Uhr eine Wort-Gottes-Feier zum Weltkriegs-Gedächtnis mit Predigt und Friedensgebet leiten. Friedensgebete und Gedenkgottesdienste finden in seiner Diözese an diesem Tag zudem in der St. Pöltener "Kriegergedächtniskirche" St. Josef statt, sowie u.a. in den Pfarren St. Pölten-Sprazern, Scheibbs, Ober Grafendorf, Frankenfels, Waidhofen/Ybbs und Kirchberg/Walde, Heiligeneich, Eisgarn und Eggern. Am 28. Juli gibt es um 19.30 Uhr eine Gedenkmesse in der Kirche St. Georg auf dem Göttweiger Berg, wo erst kürzlich Stellungen und Wege des 1914/15 hier angelegten "Brückenkopfs Krems" freigelegt und restauriert worden sind, in der Pfarre Herzogenburg am 3. August.
In Stadl-Paura wird der Linzer Bischof Ludwig Schwarz am 27. Juli um 10 Uhr einen Gedenkgottesdienst halten. Auch etliche weitere Pfarren werden landesweit an diesem Jahrestag in geeigneter Weise an den Ersten Weltkrieg, seiner Gefallenen und der Notwendigkeit des Friedens gedenken, kündigten die Diözesen Wien, Linz, Graz-Seckau und Eisenstadt an.
Den Abschluss des diesjährigen kirchlichen Weltkriegs-Gedenkreigens bildet das Friedensgebet am 5. September beim Innsbrucker "Goldenen Dachl", zu dem auf Initiative von Bischof Manfred Scheuer die Gemeinschaften Sant´Egidio, Fokolarbewegung und Pax Christi einladen. Die Vertreter der in Tirol ansässigen Religionen und Kirchen wollen im gemeinsamen Gedenken und mit Gebeten ein Bekenntnis für ein wertschätzendes, friedliches Zusammenleben und ein Zeichen der Hoffnung für die Zukunft setzen. Teilnehmen werden auch Vertreter der Israelitischen Kultusgemeinde, der Islamischen Religionsgemeinde und verschiedener christlicher Konfessionen.
Anregungen und Bausteine für die Gestaltung eines Gedenkgottesdiensts "100 Jahre Erster Weltkrieg" vom Pastoralamt der ED. Wien Liturgie.