Die KPH Wien/Krems verweist auf Vorreiterrolle bei Ausbildung in Deutsch als Zweitsprache, Lehrer benötigen aber auch interreligiöse und interkulturelle Kompetenz.
Verstärkte Sprachförderung sei zwar begrüßenswert, solle aber nicht die alleinige schulische Maßnahme für eine bessere Integration von Kindern mit Migrationshintergrund sein: Die Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien/Krems (KPH) hat deshalb am Donnerstag, 31. Juli 2014, in einer Stellungnahme zum jüngst präsentierten Integrationsbericht gefordert, der Vermittlung von interreligiösen und interkulturellen Kompetenzen an Schulen wie auch in der Ausbildung von Lehrkräften einen größeren Stellenwert beizumessen.
Die KPH Wien/Krems ist die größte von bundesweit vier kirchlichen Pädagogischen Hochschulen und die zweitgrößte von insgesamt 14 derartigen Einrichtungen in Österreich; sie zeichnet sich durch ihre europaweit einzigartige ökumenische Trägerschaft durch mehrere gesetzlich anerkannte Kirchen aus. Die sich daraus ergebende interkonfessionelle und -kulturelle Ausrichtung werde ergänzt durch eine "Vorreiterrolle" auch bei der Ausbildung aller Lehramtsstudierenden in Deutsch als Zweitsprache, heißt es in der Aussendung.
Sprachförderung solle freilich nicht allein als Aufgabe ausschließlich der Deutschlehrer gesehen werden. Die KPH ist sich mit zahlreichen Fachleuten darin einig, "Deutschförderung als Schlüsselaufgabe für alle Lehrpersonen zu sehen und mehr finanzielle Mittel auch für deren Ausbildung zur Verfügung zu stellen". Vizerektorin Notburga Grosser verwies darauf, dass an der KPH bereits seit sieben Jahren alle angehenden Lehrerinnen und Lehrer an Pflichtschulen - unabhängig von ihren gewählten Fächern - intensiv für die Vermittlung von Deutsch als Zweitsprache ausgebildet werden. Ein Modul "Sprachsensibler Fachunterricht" vermittle zusätzliche Kompetenzen in diesem Bereich.
Sprachliche Verständigung sei freilich nur ein Teil der umfassenden Entfaltung des Menschseins, betonte Grosser: Eine bewusste interreligiöse und interkulturelle Perspektive berücksichtige auch das Lebensumfeld der Schüler. Qualifiziert würden angehende bzw. bereits berufstätige Lehrer mittels eines KPH-Beratungszentrums für interreligiöse und interkulturelle Fragen, das in Zusammenarbeit mit dem Privaten Studiengang für das Lehramt Islamische Religion eingerichtet wurde.
KPH Wien/Krems
Kirchlich Pädagogisch Hochschule Wien/Krems
WEB: www.kphvie.ac.at
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