Auf einem Drittel der Fläche Österreichs leben in Ruanda ungefähr zwölf Millionen Menschen, fruchtbare Böden sind knapp. Das Land hat immer noch mit den Folgen des Völkermords von 1994 zu kämpfen.
Auf einem Drittel der Fläche Österreichs leben in Ruanda ungefähr zwölf Millionen Menschen, fruchtbare Böden sind knapp. Das Land hat immer noch mit den Folgen des Völkermords von 1994 zu kämpfen.
Die evangelische Entwicklungshilfe-Aktion "Brot für die Welt" legt mit ihrem Jahresprojekt "Satt ist nicht genug" den Fokus auf die Bekämpfung der Mangelernährung in Ruanda.
Rund 840 Millionen Menschen weltweit leiden unter Hunger. Eine weitere Milliarde leide unter den Folgen von Mangelernährung: Sie nehmen zwar genügend Kalorien zu sich, um nicht zu hungern, für ein gesundes und aktives Leben sei dies aber zu wenig.
Der evangelische Bischof Michael Bünker beklagte als Schirmherr für "Brot für die Welt" in Österreich wenig Problembewusstsein in Europa für die Folgen der Mangelernährung in den ärmsten Ländern der Welt. Für eine gesunde Ernährung seien Nährstoffe und Vitamine aber unerlässlich. Der Mangel daran habe insbesondere für Kinder schwerwiegende Folgen, so Bünker. Sie blieben in ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung zurück und seien anfälliger für schwere Krankheiten.
Ziel der Aktion "Satt ist nicht genug" sei es eine Stärkung insbesondere der kleinbäuerlichen Landwirtschaft mit besonderem Augenmerk auf Frauen, teilte Bünker bei der Auftaktpressekonferenz am Freitag, 28. November 2014 mit. In vielen Ländern des Südens seien es nämlich in erster Linie die Frauen die den größten Teil der Produktion erfüllen. Des weiteren bräuchten vor allem schwangere oder stillende Frauen eine erhöhte Zufuhr an Nährstoffen und Vitaminen, so der Bischof. Christen müssten für gerechte Aufteilung von Gottes Gaben eintreten.
"Brot für die Welt"-Projektreferentin Ellen Gutzler berichtete über die Problemlage in Ruanda. Auf einem Drittel der Fläche Österreichs lebten dort ungefähr zwölf Millionen Menschen, fruchtbare Böden seien knapp. Auch habe das Land immer noch mit den Folgen des Völkermords von 1994 zu kämpfen. Über die von ihm betreuten 55 Kooperativen und kleinbäuerlichen Gruppen berichtete Jean Dmascene Ndahimana, Direktor der "Brot für die Welt"-Partnerorganisation "Ugama" in Ruanda. Neben der Unterstützung bei der Produktion werde auch darauf geachtet, die Menschen in der richtigen Verarbeitung und Zubereitung ihrer Ernteerträge zu schulen.
Die evangelische Entwicklungshilfe arbeitet seit den 1950er-Jahren in Deutschland unter dem Namen "Brot für die Welt", in Österreich gibt es seit 2011 eine Schwesterorganisation.