Das Hartmannspital ist ein Ordensspital in Wien Margareten, das allen Patientinnen und Patienten aller Krankenkassen offensteht.
Das Hartmannspital ist ein Ordensspital in Wien Margareten, das allen Patientinnen und Patienten aller Krankenkassen offensteht.
Festakt im Wiener Rathaus anlässlich 150 Jahre Hartmannspital: seit 1865 eine Oase der Heilung in Wien
Mit einem Festakt im Festsaal des Wiener Rathauses unter dem Ehrenschutz von Bürgermeister Dr. Michael Häupl wurde am Donnerstag, 22. Jänner 2015, das Jubiläumsjahr des Harmannspitals eröffnet. Eine mobile Jubiläumsausstellung bildet die bewegte Geschichte starker Ordensfrauen und vielfältiger medizinischer und pflegerischer Leistungen ab und wird anlässlich des Festakts feierlich präsentiert.
Die Pflege kranker Menschen aus christlicher Motivation war 1857 Anlass zur Gründung der Ordensgemeinschaft „Franziskanerinnen von der christlichen Liebe“ im ehemaligen Wiedner Krankenhaus. 1865 erfüllte sich der Wunsch nach einem eigenen Spital: die Schwesterngemeinschaft konnte in der Hartmanngasse zwei entsprechende Häuser als Kloster und Krankenhaus einrichten.
Mit zahlreichen Spezialambulanzen wie der Ambulanz für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen oder einem modernen Schlaflabor ist das Hartmannspital heute ein unverzichtbarer Bestandteil für die Gesundheitsversorgung der Wiener Bevölkerung.
Die Geschichte des Hartmannspitals sei eine "Geschichte der Solidarität", die es dankbar zu feiern gelte, betonte die Festrednerin Sr. Beatrix Mayrhofer, Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs beim Festakt am Donnerstag.
Zur Zeit der Gründung im damals enorm anwachsenden Wien um 1865 habe man nicht durch ein soziales Netz fallen können, "denn das gab es noch nicht", so die Präsidentin. Es habe jedoch Menschen gegeben, "denen die Not der Mitmenschen nicht gleichgültig war", wozu Mayrhofer auch jene Ordensfrauen zählte, die 1865 zwei Häuser auf den Hartmann'schen Gründen im heutigen fünften Gemeindebezirk übernahmen und das Kloster und das Spital gründeten.
Das Umfeld des Spitals habe sich schon bald nach der Errichtung zu einem Arbeiterbezirk entwickelt, wobei die hier tätigen Schwestern für die vielfach verarmten Menschen "in franziskanischem Geist ihr Leben eingesetzt" hätten, schilderte Mayrhofer. Doch auch in den gesundheits- sowie sozial-, finanz- und weltpolitisch "sehr herausfordernden" Gegenwart tue es gut zu wissen, "dass es Menschen gibt, die sagen: Wenn Sie krank werden, ist das auch unser Problem", so die Frauenordens-Präsidentin.
Als zukunftsorientiert beschrieb Generaloberin Sr. Hilda Daurer den geplanten "Franziskusverbund", die Verbindung mit dem Krankenhaus St. Elisabeth in Wien-Landstraße, durch die bis 2020 eine Krankenanstalt an zwei Standorten entsteht. Im Hartmannspital wird dazu bei laufendem Betrieb zwei neue Operationssäle und eine neue Pflegestation errichtet und die beiden chirurgischen Abteilungen zusammengeführt, während der Standort St. Elisabeth künftig ein Kompetenzzentrum für den Menschen im Alter und die größte Palliativstation Österreichs bietet, wie Hartmannspital-Geschäftsführer Andreas Achrainer darlegte.
Bereits heute ist das Hartmannspital größter Arbeitgeber Margaretens. Es verfügt über 169 Betten und zahlreichen Spezialambulanzen, darunter jene für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen oder ein modernes Schlaflabor. Für die Zukunft wünschte Generaloberin Daurer "möglichst langfristige Planungssicherheit" für Wiens Ordensspitäler, nachdem seit 2012 durch eine Finanzierungsvereinbarung mit der Stadt Wien erstmals mittelfristige Planbarkeit - bis einschließlich 2016 - hergestellt worden sei. Auch langfristige Bauvorhaben und deren Verträge seien davon abhängig, gab Achrainer zu bedenken.