Passionsspiele in Eibesthal im Weinviertel: Die Leidensgeschichte Jesu wird mit Holzfiguren nachgespielt.
Passionsspiele in Eibesthal im Weinviertel: Die Leidensgeschichte Jesu wird mit Holzfiguren nachgespielt.
Die Passionsgeschichte Jesu „packt" immer wieder, Kinder wie Erwachsene. Auch in den Pfarren unserer Erzdiözese wird gespielt und mitgelebt, berichtet der "Sonntag".
Jesu Leidensgeschichte ist uns tief vertraut – aus den Lesungen in der Kirche, dem Kreuzweg, Verfilmungen und aus Passionsspielen.
Laiendarstellerinnen schlüpfen darin in die Rollen Jesu und seiner Jünger, in die der gnadenlosen Gegenspieler, der „Mitläufer“, der Verzweifelten, der am Ende Staunenden...
Die Passionsgeschichte Christi „packt“ uns immer wieder aufs Neue und bietet den Zusehern viele Identifikationsmöglichkeiten.
„Der Text des Evangeliums wird von den Darstellern so verinnerlicht, dass die Aufführung selbst zum tiefgreifenden Erlebnis für die Zuschauer wird, ja sie werden Teil von dem Geschehen“, berichtet Christine Brunner-Hönig, stellvertretende Vorsitzende des Pfarrgemeinderates der Pfarre St. Markus in Wien-Floridsdorf.
Seit 18 Jahren bringen FirmkandidatInnen und Jugendliche der Pfarrgemeinde die Leidensgeschichte Jesu während der Fastenzeit auf die Bühne. Pastoralassistent Zlatko Šaravanja führt Regie. „Die gesamte Gemeinde unterstützt das Projekt.
Das Passionsspiel der Jugendlichen ist ein Glaubenszeugnis für jeden, der dazu bereit ist, daran teilzunehmen“, lädt Christine Brunner-Hönig zum Kommen ein.
Passionsspiele wurden in Eibesthal im Weinviertel bereits zwischen 1898 und 1911 in einer eigens dafür erbauten Halle gespielt und waren überregional bekannt. Seit 1999 gibt es wieder Passionsspiele in Eibesthal. Das Besondere daran: Die Leidensgeschichte Jesu wird mit Holzfiguren nachgespielt.
„Das Spiel mit Figuren stellt in manchem zwar eine Einschränkung an spielerischer Ausdrucksmöglichkeit dar, eröffnet aber andererseits neue Möglichkeiten und zwingt zum präzisen Herausarbeiten des Wesentlichen“, erklärt Theologe Andreas Strobl, der auch den Text zur Passion, angelehnt an das Evangelium nach Markus, verfasst hat.
Die rund einen Meter hohen kolorierten Holzfiguren haben die slowakischen Puppentheater-Künstler Jana Pogorielova und Anton Dusa aus Bansky Bystrica in der mittleren Slowakei geschaffen. Sie erinnern an Figuren aus gotischen Flügelaltären.
„Bis heute gilt: Wer mitspielen will, ist dabei“, betont Andreas Strobl. Von Anfang an übernahmen auch Frauen die Führung männlicher Figuren, wie zum Beispiel der Apostel. Im Mittelpunkt der Bühne in der Eibesthaler Kirche steht eine nachgebaute Weinpresse, aus der Kulissenbilder entwickelt werden können.
Die Presse ist Ausdruck der Weinviertler Kultur und ein altes Symbol für den Leidensweg Christi: Wie die Traube gekeltert wird, um zu Wein zu werden, so ist auch Christus durch das Leiden gegangen um aufzuerstehen.
„Unter den europäischen Passionsspielorten ist die Eibesthaler Passion als Figurenspiel einmalig“, so Andreas Strobl: „Bei all den spielerischen Besonderheiten, die die Eibesthaler Passion aufweist, ist dennoch als vorrangiges Anliegen die Verkündigung von Jesus Christus zu sehen.“
Wie die Menschen um den leidenden Jesus mit der Erschütterung ihrer Vorstellungen umgehen, thematisiert die Jüngerpassion „Die Ungetreuen“, eine Produktion von Bühnen DaCapo und den Pfarren Großrußbach und Karnabrunn. Als die ungetreuen Jünger aus Schuldgefühl und Angst in tiefer Verzweiflung zu versinken drohen, bricht die Auferstehungsbotschaft durch. Der Auferstandene lädt versöhnlich ein, mit Zuversicht neu zu beginnen.
Passionsspiel – Pfarre St. Markus
26. März, 19 Uhr in der Pfarrkirche St. Markus
Wien 21,
Marco-Polo-Platz 8;
So, 22. März, 16 Uhr in der Pfarrkirche St. Laurentius/Breitensee,
1140 Wien,
Laurentiusplatz
Eibesthaler Passion
28. Februar bis 5. April in der Pfarrkirche Eibesthal,
Markusstraße,
2130 Eibesthal;
Näheres unter: Tel.: 02572/25 15 DW 4380 und unter www.eibesthaler-passion.at
„Die Ungetreuen" in Großrußbach
(von Bühnen DaCapo und den Pfarren Großrußbach und Karnabrunn)
28. Februar, 19 Uhr,
6. März, 19 Uhr,
8. März, 19 Uhr, Pfarrkirche St. Valentin /Großrußbach
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