Einen umfassenden Einblick in das Österreichische Hospiz in Jerusalem bietet der neue Bildband "Im Orient zu Hause".
Einen umfassenden Einblick in das Österreichische Hospiz in Jerusalem bietet der neue Bildband "Im Orient zu Hause".
Neuer Bildband "Im Orient zu Hause" bietet mit hunderten Fotos und Beiträgen Blicke hinter die Kulissen der seit 1863 bestehenden Pilgerherberge.
Einen umfassenden Einblick in das Österreichische Hospiz in Jerusalem bietet der neue Bildband "Im Orient zu Hause", der dieser Tage erscheint. Das Hospiz besteht seit mehr als 150 Jahren und kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Die beiden Herausgeber Markus Bugnyar und Helmut Wohnout konnten für das Buch zahlreiche Experten gewinnen, die das Hospiz aus historischer, kultureller, politischer und spiritueller Sicht beleuchten. Dazu kommen mehrere hundert Farbfotos und zeitgenössische Schwarz-Weiß-Fotos.
Das Österreichische Hospiz "zur Heiligen Familie" ist eine Pilgerherberge der katholischen Kirche Österreichs in Jerusalem. Es befindet sich in der Via Dolorosa in der Nähe des Damaskustores. Das Hospiz wurde 1857 gegründet und am 19. März 1863 feierlich eröffnet. Es ist das älteste nationale Pilgerhaus im Heiligen Land. Seit Mai 2004 wird das Hospiz von Rektor Markus Bugnyar geleitet.
Wie Rektor Bugnyar im Gespräch mit "Kathpress" betonte, wolle sich das Hospiz als christliches Pilgerhaus deutlich von einer reinen Herberge bzw. einem Hotel unterscheiden. Es gehe darum, die Pilger vor Ort zu begleiten und ihnen Begegnungen und Kontakte über ein klassisches Pilgerprogramm hinaus zu ermöglichen. Diesem Bildungsauftrag wolle man künftig noch stärker nachkommen und das Hospiz als "kirchliches Haus" positionieren. Das neue Buch solle jedenfalls auch in Österreich selbst diesen bedeutenden Außenposten der österreichischen Kirche im Heiligen Land in Erinnerung rufen.
Die Auslastung des Hauses sei in den vergangenen Jahren sehr gut gewesen, Tendenz steigend mit einigen kurzen Einbrüchen je nach politischer Situation, so Bugnyar weiter. Einen großen Einbruch habe es allerdings 2014 durch den Gaza-Krieg gegeben, inzwischen habe sich die Situation aber wieder weitgehend normalisiert und die Pilger würden wieder zunehmend nach Jerusalem und damit auch wieder in das Hospiz kommen. Bugnyar wies zugleich darauf hin, dass das Hospiz ein wichtiger Arbeitgeber für die Menschen vor Ort sei. Von den 28 Angestellten seien 23 Christen. Wer im Österreichischen Hospiz nächtigt, leiste damit auch einen Beitrag, dass die örtlichen Christen ein Auskommen haben und in ihrer Heimat bleiben können.
Kardinal Christoph Schönborn betont in seinem Vorwort zu dem neuen Band, dass sich das Hospiz neben seiner Funktion als Pilgerherberge verstärkt auch als Ort des interkulturellen und interreligiösen Dialogs positioniert hat. Das Hospiz sei ein Ort, an dem sich Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religionen treffen könnten, um einander besser kennenzulernen. "Das Österreichische Hospiz will nicht Vermittler sein, sondern ein Platz der Begegnung und des Dialogs im Zentrum einer Region, wo beides manchmal so unendlich mühevoll erscheint", so Schönborn wörtlich.
Kardinal Schönborn wird das Buch am Ostermontag, 6. April, um 19 Uhr vor Ort im Hospiz in Jerusalem vorstellen. Eine weitere Buchpräsentation findet Ende April im Wiener Erzbischöflichen Palais statt, bei der u.a. der Apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof Peter Stephans Zurbriggen, das Wort ergreifen wird.
Das Buch "Im Orient zu Hause - Das Österreichische Hospiz in Jerusalem", das u.a. durch die finanzielle Unterstützung der Österreichischen Landeshauptleute-Konferenz ermöglicht wurde, ist im Verlag Geschichte & Kunst erschienen.