Jedes fünfte Spitalsbett befindet sich in einem Ordenskrankenhaus. 2014 haben die 4.100 Mitarbeiter der Ordensspitäler 125.000 Patienten stationär und 200.000 ambulant betreut.
Jedes fünfte Spitalsbett befindet sich in einem Ordenskrankenhaus. 2014 haben die 4.100 Mitarbeiter der Ordensspitäler 125.000 Patienten stationär und 200.000 ambulant betreut.
Erstmals werden künftig Ärzte aller acht Wiener Ordensspitäler nach einem einheitlichen Kollektivvertrag bezahlt.
Nach zähen Verhandlungen zwischen der Gewerkschaft "vida", Ärztekammer und den Spitälern ist am Dienstagabend, 19. Mai 2015 ein positiver Abschluss gelungen. Der neue Kollektivvertrag soll die Konditionen für die Ärzte "ganz deutlich verbessern", betonte Manfred Greher von der "Plattform der Wiener Ordensspitäler" bei einer Pressekonferenz am Donnerstag, 21. Mai 2015.
Voraussetzung für den Abschluss war die Zusage der Stadt Wien, die sich daraus ergebenden Zusatzkosten zu übernehmen. Der maximale Subventionsrahmen liegt für 2015 bei 10 und für das Jahr 2016 bei 20 Millionen Euro. Mit den zusätzlichen Mitteln soll außerdem die Umsetzung des neuen Ärztearbeitszeitgesetzes gesichert werden.
Jedes fünfte Spitalsbett befindet sich in einem Ordenskrankenhaus. 2014 haben die 4.100 Mitarbeiter der Ordensspitäler 125.000 Patienten stationär und 200.000 ambulant betreut. Das entspreche 550.000 Pflegetagen und 30.000 tagesklinische Behandlungen, gab Greher Einblicke in das Tun der Ordensspitäler. Ohne die Zusage der Stadt Wien wäre die Weiterführung dieser Angebote "unsicher gewesen", denn obwohl die Ordenskrankenhäuser mit den Ordensgemeinschaften private Träger haben, hätten sie doch einen öffentlichen Versorgungsauftrag zu erfüllen und seien daher mit öffentlichen Geldern finanziert.
Mit den zusätzlichen Subventionen werden nun 40 weitere Arztstellen geschaffen, die die Umsetzung der Bestimmung des neuen Ärtzearbeitszeitgesetzes gewährleisten sollen. Zurzeit beschäftigen die Orden 780 Ärzte in ihren Krankenhäusern.
"Die Stadt Wien und die Ordensspitäler sind zu einer guten und nachhaltigen Einigung gekommen, von denen alle Wiener Patienten profitieren werden", erklärte dazu Sonja Wehsely, Wiener Stadträtin für Gesundheit und Soziales. Die Ordensspitäler seien ein wichtiger Bestandteil der Wiener Spitalslandschaft, mit der nun vereinbarten maximalen Subventionssumme sei ihr Fortbestand gesichert.
Mit dem Abschluss biete Wien auch im Vergleich mit den anderen Bundesländern konkurrenzfähige Gehälter für die Ärzteschaft. Gleichzeitig würden wichtige gemeinsame Strukturreformen auf Schiene gebracht, die die Ärzte in den Gemeindespitälern entlasten sollen.
Konkret werden Ordensspitäler zum Beispiel künftig mehr Rettungszufahrten übernehmen und durch eine verstärkte Zusammenarbeit die unfallchirurgischen Abteilungen in den Gemeindespitälern entlasten. "Ich bin davon überzeugt, dass der eingeschlagene Weg richtig ist. Er bringt bessere Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und dadurch zufriedene Patientinnen und Patienten", so Wehsely.
"Der Abschluss ist aus gewerkschaftlicher Sicht ein historischer Meilenstein. Erstmals ist es gelungen, auch die Gehaltsstrukturen der Ärztinnen und Ärzte und die für diese Berufsgruppe notwendigen Rahmenbedingungen im Kollektivvertrag abzubilden. Nun liegt ein transparentes, attraktives Gehaltsschema vor", so Willibald Steinkellner, stellvertretender vida-Vorsitzender und Verhandlungsleiter der Gewerkschaft. "Es waren intensive und schwierige Verhandlungen, in denen beide Seiten an ihre Grenzen gegangen sind - Gewinner sind letztendlich alle Beschäftigten."
"Der Abschluss des Kollektivvertrags ist für uns ein wichtiger Meilenstein. Damit ist ein seit langem angestrebtes Ziel, eine Vision erreicht worden", bilanzierte Peter Rausch, Sprecher des Verhandlungsteam der Ärztinnen und Ärzte in den Ordensspitälern. Erstmals hätten gleichartige Ärzte, die in einem der Wiener Ordensspitäler arbeiten, die gleiche Arbeitszeit und die gleichen Entlohnungsbestimmungen.
Mit dem Kollektivvertrag sei auch eine Angleichung der Ärzte-Arbeitsbedingungen zwischen den Ordens- und Gemeindespitälern gelungen. "Die Arbeitsbedingungen für Ärzte in den Häusern beider Träger sind künftig gleich attraktiv", so Rausch.
Am meisten profitieren von diesem neuen KV die Patientinnen und Patienten: "Der KV-Abschluss und die Finanzierung durch die Stadt Wien geben Handlungssicherheit in der Versorgung der Patienten. Wir können unser Leistungsangebot gut planen und die Patienten können sich darauf verlassen, dass sie von motivierten und ausgeruhten Ärzten behandelt werden", sagte der Sprecher.
Die Wiener Ordensspitäler: