Es lohnt sich sehr, zu zeigen, was welchen speziellen Wert hat, was eben den kleinen, aber feinen Unterschied ausmachet.
Es lohnt sich sehr, zu zeigen, was welchen speziellen Wert hat, was eben den kleinen, aber feinen Unterschied ausmachet.
Was heute im Kampf gegen Klimawandel, Wirtschaftsprobleme und drohende Nahrungskrise bereits getan wird – die „Mutmacherei“ in Wien zeigts. Aber nicht nur das: Sie gibt auch Ideen, was jeder einzelne tun kann.
Ein Netzwerk von Leuten, die sich dafür einsetzen, ökologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandel sichtbar zu machen.
Das ist die „Mutmacherei“ im 5. Wiener Gemeindebezirk. „Ich hab – auch in meiner Tätigkeit als Coach – festgestellt, dass sehr viele Menschen über den Zustand der Welt verzweifelt sind“, sagt Ira Mollay, Initiatorin und Gründerin der „Mutmacherei“: „Sie haben das Gefühl, es passiert nichts, alles wird immer schlechter.
Diesem Gefühl wollen wir mit der Mutmacherei entgegen wirken, denn unsere Erfahrung und unsere Überzeugung ist: Es gibt wirklich viele Projekte und Initiativen weltweit, viele Menschen, die sich einsetzen, denen eine gute Entwicklung unseres Planeten wichtig ist.
Eigentlich muss man ja nur diese beiden Enden zusammenbringen“, sagt Ira Mollay und jenen, die zu wenig Bescheid wissen, mehr Information an die Hand geben. „Und das tun wir in vielfältiger Art und Weise.“
So gibt es auf der Homepage www.mutmacherei.at etwa das „Mut-Map“ – eine Auflistung von derzeit rund 600 Initiativen und Projekten weltweit, die ein nachhaltigeres Leben zum Ziel haben.
Interessiert man sich etwa für die Frage, wie man sich biologisch und umweltschonend ernähren kann, gelangt man ganz schnell zum Projekt „Halbzeitvegetarier“, bei dem Menschen versuchen nach der Idee „Zwei halbe Vegetarier sind auch ein ganzer“, die Zahl ihrer fleischhaltigen Mahlzeiten zu verringern.
Aber auch Informationen zu kostengünstigen Alternativen zu benzinbetriebenen Fortbewegungsmitteln gibt das „Mut-Map“ her und erzählt von Druckluft-Autos in der Schweiz, elektrobetriebenen AirScootern in Deutschland und Metallhasen, vereinfacht gesagt Fahrrädern auf denen zwei Personen nebeneinander sitzen können, in Österreich.
Bei den „Mutwalks“ kann man sich das eine oder andere Projekt sozusagen „in natura“ ansehen – so zum Beispiel auch den Metallhasen, dessen „österreichische Heimat“ sich tatsächlich im 6. Wiener Gemeindebezirk in der Mollardgasse befindet.
„Gerade bei diesen ,Mutwalks‘ ist es uns auch ganz wichtig, dass es einen direkten persönlichen Kontakt zwischen den Leuten, die das auf die Beine gestellt haben und den Teilnehmenden an den Walks gibt“, sagt Ira Mollay. Ganz einfach weil man sich dabei dann auch öffnen kann.
„Oft gibt es ja große Vorurteile, Vorbehalte, Berührungsängste – sind denn das jetzt Ökospinner oder Superheroes und bei diesen persönlichen Begegnungen lassen sich Vorurteile schnell ausräumen.“ Vor allem auch diese „Mutwalks“ könne man auch gut auf spezielle Bedürfnisse zuschneiden und extra „buchen“. Vielleicht also einmal ein „Mutwalk“ im eigenen Pfarrgebiet?
Einmal genau hinsehen, was es im eigenen Grätzl schon alles an Initiativen und Projekten für eine lebenswerte Welt gibt?
Was im Rahmen der „Mutmacherei“ noch passiert? „Wir machen auch ,Mut vor Ort‘“, erzählt Ira Mollay: „Da geht es sehr, sehr stark um das Zusammenführen von verschiedenen Aspekten.
Auf der einen Seite möchten wir da gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung einmal schauen, was gibt es in der Gegend schon. Zum Teil kann da die ,Mutmacherei‘ ja Dinge bekannt machen, die die Leute noch gar nicht wissen oder für gar nicht so wertvoll gehalten haben – wenn zum Beispiel jemand einem alten Handwerk nachgeht.
Aber viele Dinge, die für einen konstruktiven Wandel wichtig sind, gab es ja schon mal oder es wird auf bestehende Dinge zurückgegriffen.“ Da lohne es sich sehr, zu zeigen, was welchen speziellen Wert hat, was eben den kleinen, aber feinen Unterschied ausmache.
„Wir bieten mit all unseren Angeboten einen Einstieg in eine Art Paralleluniversum, in die ,Welt des Mutmachenden‘. Paralleluniversum deshalb, weil all diese Initiativen und Projekte ja zum Teil auch ein verstecktes Dasein führen“, sagt Ira Mollay: „Ein bisschen sind wir also auch so etwas wie ein ,Sesam, öffne Dich‘.“
Nachhaltigkeit sei eines der zentralen Themen für unsere Zukunft: „Es geht um die Zukunftsfähigkeit und die Überlebensfähigkeit für uns als Menschheit auf diesem Planeten und darum zu zeigen, das jeder und jede etwas dazu beitragen kann.“
Die „Mutmacherei“ im 5. Wiener Gemeindebezirk:
Die Mutmacherei - Verein zur Förderung von Informationen über den gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Wandel.
e-mail: info@mutmacherei.at,
Programmhinweis:
GUTES LEBEN auf radio klassik Stephansdom,
jeden Mittwoch, 17.30 Uhr
und im Podcast auf www.radioklassik.at .
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