Das geistliche Zentrum in der Operngasse war voll mit Jugendlichen, die zumTalk mit Kardinal Christoph Schönborn, Mike Pilavachi (Soul Survivor) und Loretto-Leiter Maximilian Oettingen gekommen sind.
Das geistliche Zentrum in der Operngasse war voll mit Jugendlichen, die zumTalk mit Kardinal Christoph Schönborn, Mike Pilavachi (Soul Survivor) und Loretto-Leiter Maximilian Oettingen gekommen sind.
„It’s all about friendship“ ist Motto des Gesprächs mit Christoph Schönborn bei den Loretto Herbsttagen am 24. September. Der Kardinal erzählt von der Freundschaft zu Jesus, die ihn zur Entscheidung für das Bischofsamt führte, und von der Begegnung, die auch das Wichtigste in der Flüchtlingsfrage sei.
Wenn Loretto einlädt, dann füllt sich das geistliche Zentrum in der Wiener Operngasse. Der Lobpreis, der lockere Talk, die professionelle Gestaltung, die Veranstaltung spricht die Jugendlichen an. Diesmal waren zum Talk-Abend am Donnerstag, 24. September 2015, Kardinal Christoph Schönborn und Mike Pilavachi, Gründer der Bewegung "Soul Survivor" aus Großbritannien, geladen.
„Du umschließt mich von allen Seiten“ singen die Jugendlichen wieder und wieder, viele mit erhobenen Händen, die Videoübertragung zeigt den Kardinal mit geschlossenen Augen. Dann geht der Talk los, Maximilian Oettingen, Leiter der Loretto-Gemeinschaft, fragt ihn nach dem „Anfang seiner Liebesgeschichte“, nach dem Moment, wo er sich „zum ersten Mal in den Herrn verschaut“ habe. Da hat Christoph Schönborn Gelegenheit, zu erzählen, was ihn beim Lobpreis bewegt hat: „Der Herr hat mit jedem und mit jeder von euch eine besondere Geschichte. Ich verbeuge mich vor dem Geheimnis der Liebe zwischen Jesus und jedem von euch, weil es das größte Geheimnis eures und auch meines Lebens ist.“ Diese ganz unverwechselbare Liebesgeschichte mit Jesus Christus hat für den Kardinal – soweit er sich bewusst erinnern kann – mit elf Jahren begonnen. Da hatte er den Wunsch, Priester zu werden, „und irgendwie ist es auch dazu gekommen“, erzählt er.
1991 ernannte ihn Papst Johannes Paul II zum Bischof, eine Botschaft, die ihn erst „benommen“ machte. Vor 20 Jahren wurde Christoph Schönborn dann auch Erzbischof von Wien. Doch ein Gedanke sei ihm nicht mehr aus dem Kopf gegangen: „Ich nenne euch nicht mehr Knechte, ich nenne euch Freunde“, wie es der Evangelist Johannes schreibt. „Ich habe gedacht, das soll mein Bischofsmotto werden! So einfach war es“, erzählt Schönborn von seiner Entscheidung, das Bischofsamt anzunehmen.
„Gott hat viele Kinder, aber nicht so viele Freunde“, sagt Mike Pilavachi, denn Letzteres sei eine beidseitige Angelegenheit. Und er erzählt von der Hochzeit zu Kana: „Gott sagt, ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch sage.“ Gehorsam sei für ihn die wichtigste Form des Lobpreises. Auch der Kardinal sagt: Die Freundschaft müsse aufgebaut und gepflegt werden. „Wenn du keine Zeit für Jesus hast, kannst du keine Freundschaft aufbauen.“
„It’s all about friendship“ ist Motto des Talks, und die persönliche Beziehung stellt der Kardinal auch in der Flüchtlingsfrage in den Vordergrund. Natürlich seien die Weltmächte, die Politik gefordert, „doch das ist nicht mein Thema“, sagt Schönborn. „Mein Thema ist der Flüchtling, der mir begegnet. Es ist wunderbar, wie viele Menschen das selbstverständlich tun.“ Kein abstraktes Problem also. Mike Pilavachi ergänzt: „Unser Zeugnis muss mehr sein als unsere Worte.“
Loretto Herbsttage
23.-27. September 2015
Geistliches Zentrum Operngasse
Operngasse 4, 1010 Wien
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