Vatikan-Sprecher P. Federico Lombardi hat die jüngsten Äußerungen eines Vatikan-Mitarbeiters zu Homosexualität am Samstag, 3. Oktober 2015 heftig kritisiert.
Vatikan-Sprecher P. Federico Lombardi hat die jüngsten Äußerungen eines Vatikan-Mitarbeiters zu Homosexualität am Samstag, 3. Oktober 2015 heftig kritisiert.
P. Lombardi: "Äußerungen sehr schwerwiegend und unverantwortlich".
Vatikan-Sprecher P. Federico Lombardi hat die jüngsten Äußerungen eines Vatikan-Mitarbeiters zu Homosexualität am Samstag, 3. Oktober 2015 heftig kritisiert.
Prälat Krzysztof Olaf Charamsa, Mitarbeiter der Glaubenskongregation, hatte sich in der italienischen Tageszeitung "Corriere della Sera" (Samstag) als praktizierender Homosexueller geoutet und zugleich eine grundlegende Öffnung der katholischen Kirche für gleichgeschlechtliche Paare gefordert. Die Entscheidung, sich vor Eröffnung der Bischofssynode in derart aufsehenerregender Weise zu äußern, erscheine "sehr schwerwiegend und unverantwortlich", erklärte Lombardi.
Charamsa wolle damit die Synode unter medialen Druck setzen, so Lombardi. Es sei klar, dass der Geistliche seine Aufgaben im Vatikan und an den päpstlichen Hochschulen unter diesen Umständen nicht mehr wahrnehmen könne. Zugleich äußerte Lombardi Respekt für die persönliche Situation von Charamsa. Weitere kirchenrechtliche Schritte gegen den Geistlichen fielen in die Zuständigkeit von dessen Ortsbischof, so der Vatikan-Sprecher.
Eine homosexuelle Veranlagung an sich ist nach kirchlicher Lehre keine Sünde, wohl aber praktizierte Homosexualität. Römisch-katholische Priester dürfen weder hetero- noch homosexuelle Intimbeziehungen haben. Die am Sonntag beginnende Weltbischofssynode über Ehe und Familie will auch über den Umgang mit Homosexuellen innerhalb von Familien beraten.
Unterdessen sorgt die Umarmung eines laut Medienberichten homosexuellen Paares durch Papst Franziskus während seiner USA-Reise weiter für Schlagzeilen. Der Papst hatte in der vatikanischen Botschaft in Washington einen ehemaligen Schüler und dessen Lebensgefährten herzlich begrüßt. Der Vatikan trat am Freitag Spekulationen entgegen, der Papst habe damit ein kirchenpolitisches Signal senden wollen. Franziskus habe viele "seelsorgerisch motivierte persönliche Kontakte", die er mit Freundlichkeit, Offenheit und Dialog pflege, teilte Vatikansprecher Federico Lombardi mit.
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