"Glauben wir an Österreich! Glauben wir auch - das muss ich hinzufügen - an Europa, trotz aller Krisen: Wir haben ein großes Friedensprojekt Europa", so Kardinal Christoph Schönborn in der ORF-Silvesteransprache.
"Glauben wir an Österreich! Glauben wir auch - das muss ich hinzufügen - an Europa, trotz aller Krisen: Wir haben ein großes Friedensprojekt Europa", so Kardinal Christoph Schönborn in der ORF-Silvesteransprache.
Wiener Erzbischof in ORF-Ansprache zum Jahreswechsel: Es besteht trotz aller Krisen "Grund zur Hoffnung".
Mit einem Appell, trotz eines von Krisen und Konflikten geprägten Jahres 2015 zuversichtlich und hoffnungsvoll ins neue Jahr zu gehen, hat sich Kardinal Christoph Schönborn an die österreichische Bevölkerung gewendet. Es bestehe trotz aller Irritationen "Grund zur Hoffnung", so der Wiener Erzbischof in seiner Ansprache zum Jahreswechsel am 31. Dezember 2015 im ORF-Fernsehen: Vergessen dürfe man etwa nicht, dass Österreich eine bereits 70 Jahre andauernde Friedensphase erlebe, die sich dem gemeinsamen Handeln auf nationaler wie internationaler Ebene verdankt: "Glauben wir an Österreich! Glauben wir auch - das muss ich hinzufügen - an Europa, trotz aller Krisen: Wir haben ein großes Friedensprojekt Europa."
Krisenelemente machte Schönborn u.a. in der Klimafrage, der "Schuldenfrage", im Rückgang der Kaufkraft sowie der "Gefahr des Terrors" und der "Radikalisierung auch im religiösen Bereich" aus. "All dies lässt uns sorgenvoll in die Zukunft blicken".
Hoffnungsvoll stimme ihn trotz allem das hohe Maß an Hilfsbereitschaft: "Ganz beeindruckt hat mich, mit welcher Hilfsbereitschaft in unserem Land der Flüchtlingsproblematik begegnet wurde; wie viele Menschen bereit waren, wirklich zu helfen." Als zentrales Netz in Zeiten der Krise bewähre sich die Familie, so der Wiener Erzbischof weiter: "Deshalb meine Bitte an die Politik: Bitte, unterstützen Sie die Familie; kürzen Sie nicht auf Seiten der Familien". Er sei überzeugt, "dass für Zukunft unseres Landes der Zusammenhalt der Familien ein ganz wichtiges, wesentliches Element sein wird", so Schönborn.
Ihn persönlich lasse außerdem der Glaube positiv in die Zukunft blicken, dass "dieses Leben nicht die letzte Gelegenheit ist". Es sei letztlich stets Gott, "der mit uns in das neue Jahr geht" - und der Anlass genug zur Zuversicht sei: "Ich wünsche Ihnen, dass wir ohne Angst hoffnungsvoll in ein gutes Jahr 2016 gehen."