Papst wünscht den orthodoxen Christen "Christos anesti!"
Papst wünscht den orthodoxen Christen "Christos anesti!"
Zum orthodoxen Osterfest, das heuer einen Monat nach dem katholischen stattfindet. Grüße und Glückwünsch vom Papst und den othodoxen Patriarchen.
Papst Franziskus hat den orthodoxen Christen zum Osterfest gratuliert. Beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz wünschte er „unsern Brüdern der Kirchen des Ostens, die heute Ostern feiern, dass der Herr allen das Geschenk seines Lichtes und seines Friedens“ zuteilwerden lasse.
Schon am Vormittag hatte er sich per Twitter zu Wort gemeldet: „Herzlich grüße ich die Gläubigen der Ostkirchen, die nach ihrem Kalender heute das heilige Osterfest feiern. Χριστòς ἀνέστη!“ (Christos anesti) Die griechischen Wörter bedeuten „Christus ist auferstanden“. In der Orthodoxie wird dieser Gruß erwidert mit “Ἀληθῶς ἀνέστη! (Alithos Anesti!) Er ist wahrhaft auferstanden.”
In diesem Jahr findet das Osterfest für die orthodoxen Kirchen, die dem julianischen Kalender folgen, über einen Monat später statt als für die Kirchen, die dem gregorianischen Kalender folgen.
Der Ökumenische Patriarch Bartholomaois I. hat in seiner Botschaft zum orthodoxen Ostzerfest, festgehalten: „Die Auferstehung Jesu richtet eine klare Botschaft der Versöhnung an eine Welt, in der Kriege im Namen der Religion und sogar im Namen Gottes selbst geführt werden“.
Die ganze Menschheit sei durch die Auferstehung "ein einziges Volk" geworden und sei so vereinigt worden, der Tod sei vernichtet und "alle Feindschaft endgültig getilgt" worden, betonte das Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie in seiner Osterbotschaft. Entsprechend müsse auch die Kirche eine "Kirche der Versöhnung aller, der Liebe zu allen, Freunden und Feinden" sein.
Die Medien zeigten eine von "Terror, Kriegen und Morden" bestimmte Gegenwart, eine "Welt des Irrsinns". Die Qualen der Opfer müssten einem "das Herz zerreißen", beklagte der Patriarch. Das Osterfest sei aber "nicht eine momentane Abkehr von der traurigen Wirklichkeit des Bösen in der Welt", sondern die "unerschütterliche Gewissheit, dass Christus im Tod den Tod zertreten hat und von den Toten auferstanden ist" und alle Tage bei den Menschen sei.
Wer die Osterbotschaft ernst nehme, müsse inständig darum bemüht sein, "den Schmerz der gegenwärtigen Menschheit zu lindern", so Bartholomaios weiter. Zu jedwedem möglichen Beitrag, der auf eine Änderung der "abnormen Verhältnisse" abziele, seien besonders die Verantwortlichen aus Politik, Kultur und Kirche verpflichtet. Doch sei auch jeder Gläubige dazu aufgerufen, "das gute Zeugnis der Liebe und der Hingabe an den Mitmenschen zu geben - zu lieben und nichts sonst", erklärte der Patriarch.
In der Auferstehung zeigt Gott den einzigen Weg zur Überwindung der Sünde: Die Liebe. Das ist der Kern der Osterbotschaft des russischen Patriarchen Kyrill. In dem an die Gläubigen der russisch-orthodoxen Kirche gerichteten Rundschreiben zum Osterfest am 1. Mai betont Kyrill, dass die Osterbotschaft Leid und Tod nicht aus der Welt geschafft habe, dass aber nun deutlich würde, dass der Tod keine definitive Trennung mehr darstelle, sondern eine freudige Begegnung mit Gott. Man müsse sich immer vor Augen halten, das das Böse keine wirkliche Macht mehr habe und mit der Kraft der Liebe und der Güte nicht mithalten könne. Die vollkommene Liebe ermögliche es, auch den Fremden zu lieben, diejenigen, die uns nicht mögen, sogar die Feinde; eine opferbereite Liebe, die das Verstehen und jede menschliche Logik übersteigt.