Wir Christen sollten alle in erster Linie Fatebenefratelli und -sorelle sein. Denn, ohne das Gute zu tun, bleibt die Verkündigung doch schal.
Wir Christen sollten alle in erster Linie Fatebenefratelli und -sorelle sein. Denn, ohne das Gute zu tun, bleibt die Verkündigung doch schal.
Viele Menschen haben ein feines Gespür dafür: Wenn jemand nicht nur Gutes predigt, sondern vor allem Gutes tut, nehmen sie ihn ernst.
Wer allzu penetrant auf das Gute pocht, kann auf die Nerven gehen. Ein „Gutmensch“, heißt es dann. Früher hat man auch „Tugendbold“ gesagt. In der Wochenzeitung „Die Zeit“ hat vor ein paar Jahren ein Autor den Unterschied zwischen einem Gutmenschen und einem guten Menschen mit dem Begriffspaar „Rechthaber oder Samariter“ illustriert.
Auch die Christen nerven, wenn sie mehr Rechthaber sind als Samariter. Christus sagt dazu (Mt 7,21): „Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt.“
Viele Menschen haben ein feines Gespür dafür: Wenn jemand nicht nur Gutes predigt, sondern vor allem Gutes tut, nehmen sie ihn ernst. Wie etwa die hl. Teresa von Kalkutta.
Oder den Orden der Barmherzigen Brüder. Er wurde am Mittwoch vom EU-Parlament mit dem Europäischen Bürgerpreis ausgezeichnet. Wie es in einer Aussendung heißt, haben die Barmherzigen Brüder diese Auszeichnung nicht nur aufgrund ihrer 500-jährigen Geschichte im Dienst an kranken, behinderten, alten und armen Menschen erhalten, sondern vor allem auch wegen ihres „heldenhaften Einsatzes“ gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika. Die Hilfe in Liberia und in Sierra Leone, wo der Orden seit vielen Jahren Krankenhäuser betreibt, führte zum Tod von 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, einer Missionsschwester und vier Ordensbrüdern.
In Italien haben die Barmherzigen Brüder einen wunderbaren Spitznamen: Fatebenefratelli – die Brüder, die Gutes tun. Das ist etwas ganz anderes als Gutmenschen.
Wir Christen sollten alle in erster Linie Fatebenefratelli und -sorelle sein. Denn, ohne das Gute zu tun, bleibt die Verkündigung doch schal.
Kolumne von Chefredakteur Michael Prüller im "Sonntag" |
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