Florales Detail aus dem Paperl-Ornat
Florales Detail aus dem Paperl-Ornat
Kaiserin Maria Theresia war Stifterin und Mitherstellerin kostbarer Messgewänder, wie eine Ausstellung in der Schatzkammer in Wien zeigt.
Textilien kommen heute einem Wegwerfprodukt gleich. Oft unter menschenunwürdigen Bedingungen produziert, können sie billig erworben werden.
Das Reparieren beschädigter Kleidung gilt als passé.
In eine Kontrast-Welt zum heutigen Konsumdenken führt die aktuelle Ausstellung „Gottes Lob. Kirchliche Textilien aus der Zeit Maria Theresias“ der Kaiserlichen Schatzkammer Wien.
Die Schau in der Alten Geistlichen Schatzkammer präsentiert bis 7. November wertvolle liturgische Gewänder aus der Sammlung der Schatzkammer, aufwendigst bestickt und aus kostbarsten Ausgangsmaterialien wie Seide oder früheren herrschaftlichen Gewändern hergestellt.
Die u. a. vom Kaiserhaus gestifteten edlen Messgewänder geben Zeugnis von der Pietas Austriaca, der Frömmigkeit des Hauses Österreich.
Besonders Maria Theresia (1717-1780) trat als Stifterin von Paramenten hervor. Die Hofburgkapelle, die Sommerresidenz-Kapellen von Schönbrunn, Laxenburg oder Hetzendorf sowie die Augustinerkirche wurden mit textilem Dekor ausgestattet.
„Maria Theresia widmete sich mit ihren Hofdamen auch selbst der Handarbeit“, erklärt Ausstellungskuratorin Katja Schmitz-von Ledebur: „Das persönliche Interesse der Kaiserin an textilen Arbeiten, gepaart mit ihrer tiefen Frömmigkeit und einem Hang zur Repräsentation, war ein idealer Nährboden für die Entstehung prachtvoller Ornate“.
So finden sich von der Kaiserin persönlich angefertigte Handarbeiten auf den Ornaten. „Wer stickt, sündigt nicht“, habe dabei das Motto der Regentin gelautet.
Auf die Wiederverwendung edler Herrscher-Gewänder wurde Wert gelegt. Die „goldstuckene“ Hochzeitsweste von Maria Theresias Gatten Franz I. Stephan wurde für eine Kasel mit floralem Dekor recyclet.
Den barocken Messgewändern finden sich in der Ausstellung Paramente des zeitgenössischen Künstlers Christoph Cremer gegenübergestellt. Sein Motto, ganz dem II. Vatikanum folgend: „Nichts kann wertvoll genug sein, um den Gottesdienst zu schmücken.“
Sonderausstellung: "Gottes Lob" Kirchliche Textilien aus der Zeit Maria Theresias
4. Mai 2016 bis 7. November 2016
Kaiserliche Schatzkammer Wien
Hofburg
Schweizerhof,
1010 Wien
Hinweis
Bitte beachten Sie: der Zugang zur Ausstellung »Gottes Lob« ist aufgrund von Veranstaltungen zeitweise nicht oder nur eingeschränkt möglich.
Bitte kontaktieren Sie uns bezüglich der aktuellen Öffnungszeiten unter info@khm.at
oder Tel: +43 1 525 24 - 7245.
T +43 (1) 512 60 63
E-Mail-Adresse: redaktion@dersonntag.at
Weitere Informationen zu "Der SONNTAG" die Zeitung der Erzdiözese Wien