"Wir alle sind Sünder, aber uns allen wird vergeben", unterstrich Franziskus in der Generalaudienz.
"Wir alle sind Sünder, aber uns allen wird vergeben", unterstrich Franziskus in der Generalaudienz.
Franziskus hebt in Generalaudienz zentralen Stellenwert der Barmherzigkeit hervor.
Papst Franziskus hat kurz vor Erscheinen seines Schreibens über Ehe und Familie betont, dass Gott alle aufrichtig bereuten Sünden vergebe. "Nichts und niemand" seien von seiner Barmherzigkeit ausgeschlossen, sagte er am Mittwoch, 6. April 2016 bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Zugleich ermahnte er dazu, nicht nur mit dem Finger auf Andere zu zeigen. Jeder müsse sich auch seiner eigenen Sündhaftigkeit bewusst sein.
"Wir alle sind Sünder, aber uns allen wird vergeben", sagte Franziskus weiter. Niemand müsse sich vor der eigenen Erbärmlichkeit fürchten. Sie werde von Gottes grenzenloser Liebe ausgelöscht. Das Evangelium der Barmherzigkeit verwandle den Menschen. "Durch das Eintreten in Gottes Herz können wir vergeben und die Welt mit mehr Güte sehen". Jesus sei die "fleischgewordene Barmherzigkeit Gottes". Der Papst begann damit eine neue Katechesen-Reihe zur Barmherzigkeit Jesu.
Am Freitag veröffentlicht Franziskus sein nachsynodales Schreiben zur Familiensynode. Es wird erwartet, dass er sich hierbei auch zum kirchlichen Umgang mit Menschen äußert, deren Lebenssituation der katholischen Lehre widerspricht.
Jesus habe seine Barmherzigkeit in jedem Moment seines irdischen Lebens bezeugt: Durch das Heilen von Kranken, seine Nähe zu den Geringsten und die Vergebung der Sünden, sowie seine bedingungslose Liebe, sagte Franziskus bei der Generalaudienz weiter. "Am Kreuz bringt Jesus der Barmherzigkeit Gottes die Sünde der Welt dar und mit ihr all unsere Sünden."
Nach der Generalaudienz ging Franziskus auf die fünfjährige Amerikanerin Lizzy Myers und ihre Eltern zu. Das Mädchen ist von Erblindung bedroht und wollte einmal den Papst sehen. Franziskus wechselte einige Worte mit ihnen und segnete die Augen des Mädchens.
Lizzy leidet nach Medienberichten am Usher-Syndrom, das zu einem Verlust der Hörkraft und zu einer Netzhautdegeneration führt. Das Mädchen selbst weiß nach Aussage der Eltern Steve und Christine Myers noch nichts von seiner Erkrankung.
Nach der Diagnose der Erbkrankheit hatte die Familie eine Liste mit Dingen zusammengestellt, die Lizzy gesehen und erlebt haben sollte, bevor die beginnende Blind- und Taubheit sie immer weiter einschränkt. So besuchte sie das Warren Rupp Observatory in Ohio, um zusammen mit Wissenschaftlern durch ein Teleskop Sterne zu betrachten.
Als eine Fluggesellschaft Lizzy und ihren Eltern einen Freiflug zu einem beliebigen Ziel in der Welt anbot, wählten die katholischen Myers Rom. Die vergangene Woche verbrachten sie laut Medienberichten damit, antike Sehenswürdigkeiten wie das Kolosseum und das Forum Romanum zu erkunden. Nach der Papst-Audienz solle es nach Venedig gehen.