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Abenteuer Leben. Studium. Beruf. © Sarah Staber & Stephanie Briegl / MEINPLAN.at

"Back to the roots" - Ein Wochenende ohne Strom und Fließwasser im Schnee

Viktoria hat das letzte Wochenende der Ferien in einer Hütte ohne Strom und Fließwasser verbracht, mit einer Gruppe, die sie kaum kannte. Originelle Zutaten für ein so gelungenes Wochenende, findet sie und war begeistert über die Handy-freie Zeit. 

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Gruppenfoto vor der Goferhütte © Viktoria Hinterleitner/MEINPLAN.at

 

Back to the roots!

„Back to the roots“ war eine Veranstaltung, die von einem Team des Jugendhauses Schacherhof in Seitenstetten organisiert wurde. Mit elf Personen, einer davon Bergführer, verbrachten wir das letzte Ferienwochenende auf der Goferhütte, einer Selbstversorgerhütte des Alpenvereines, ohne Strom und fließendes Wasser und auch ohne Handyempfang im Gesäuse. Den Aufstieg meisterten wir mit Schneeschuhen und der Regen machte uns gar nicht so viel aus, da man durch die Bewegung ziemlich ins Schwitzen kam.

 

Kochen mit geschmolzenem Schnee?

Oben angekommen mussten wir die sehr ungemütlich erscheinende Hütte erstmal warm bekommen. Das hieß Holz hacken und Feuer machen. Mit dem Holz mussten wir dann die beiden Öfen einheizen, was zunächst gar nicht so einfach war und es dauerte auch eine Weile bis es richtig warm wurde. Einige besorgten auch Wasser vom Bach, und Schnee wurde in großen Töpfen am Ofen geschmolzen. Auch mit dem Kochen haben wir bald begonnen, und ein veganer Eintopf mit Bohnen, Mais und Kartoffeln köchelte schon wenig später vor sich hin. Langsam wurde es in der Hütte auch richtig gemütlich.

 

Candlelight Dinner auf der Goferhütte

Den Abend verbrachten wir bei Kerzenschein mit leckerem Essen, welches ein paar von uns mit selbstgeschnitzten Löffeln verspeisten, die sie, während ich und ein paar andere kochten, geschnitzt hatten. 

 

 
Wir unterhielten uns darüber, wie sich die Menschen früher die Zeit vertrieben hatten, da es ja schon ziemlich früh ganz finster ist, wenn man kein elektisches Licht nutzen kann.
 
 

 

Wir entschieden uns „Black Stories“ zu spielen. Das ist ein Spiel, bei dem eine Person eine Karte mit einer Kriminalgeschichte zieht, diese liest und alle anderen solange Fragen stellen bis sie dahinter gekommen sind. Die Fragen dürfen nur mit "ja" oder "nein" beantwortet werden, was das Ganze ziemlich knifflig macht.


Nach einer recht angenehmen Nacht welche wir dick eingepackt in unseren Schlafsäcken verbracht haben und einem wärmenden Porridge in der Früh, marschierten wir durch den über Nacht gefallen Neuschnee wieder ins Tal. Dort gings dann zurück zum Schacherhof.

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Beim Abwasch auch mal kreativ werden. © Viktoria Hinterleitner/MEINPLAN.at

 

 

Was konnte ich mir nun von diesem Wochenende mitnehmen?

  • Nr.1: Zeit ohne Handy ist Gold wert.

Ohne die ständige Berieselung bzw. den unbewussten Drang einen Blick aufs Smartphone zu werfen, hat man plötzlich für alles mehr Zeit, besonders für einander. 

 

  • Nr.2: Ohne künstliches Licht entsteht ein völlig anderer Rhythmus und eine andere Atmosphäre.

Wenn es um 17 Uhr schon fast stockdunkel ist, ist man um 19 Uhr müde als wärs mitten in der Nacht. Dementsprechend wacht man viel früher auch auf und nutzt so instinktiv die Stunden des Tages mit Licht.

 

  • Nr.3: Wärme bedeutet Gemütlichkeit und Leben.

Die Hütte kam mir beim ersten Eintreten völlig ungemütlich und kalt vor und ich konnte mir nicht vorstellen wie es hier jemals gemütlich werden sollte. Ein paar Holzscheite später sah die Sache schon ganz anders aus. 

 

  • Nr.4: Wenn man seine innere Faulheit überwindet ermöglicht man sich selbst die Welt anders zu erleben.

Beinahe hätte ich es mir anders überlegt und das Wochenende zuhause im Bett verbracht. Zum Glück konnte ich mich doch motivieren, sonst wäre mir sehr viel entgangen. 

 

  • Nr.5: Zähneputzen mit Zimt und einigen anderen Gewürzen ist echt super!

Damit die Natur dort nicht mit chemischer Zahnpasta beschmutzt wurde, hat die Organisatorin diese selbstgemachte Zahnpasta dabei, welche echt toll funktioniert hat.

 

 
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Abstieg im Neuschnee mit Schneeschuhen. © Viktoria Hinterleitner/MEINPLAN.at

 
 
  • Nr.6: Gemeinsames tun schweißt zusammen.

Einige der Teilnehmer*innen kannte ich gar nicht oder nur flüchtig. Am Sonntag beim Verabschieden hatte sich aber schon ein tolle Gruppe gebildet.

 

  • Nr.7: Bewegung ist ganz wichtig zum glücklich Sein.

Am Abend müde von körperlicher Betätigung ins Bett zu fallen ist ein sehr angenehmes Gefühl.

 

  • Nr.8: Von der Natur können wir unglaublich viel lernen.

Es gibt soviel spannende Dinge, die wir gar nicht mehr wissen, welche ich aber unbedingt in nächster Zeit wieder mehr lernen möchte. 

 

 
Gerade jetzt fürs neue Jahr 2020 möchte ich mir deshalb auch vornehmen öfter über meinen Schatten zu springen, raus aus meiner Comfort-Zone und etwas Neues erleben und lernen.
 
 

 

Außerdem würde ich die natürliche Zahnpasta gern über einen längeren Zeitraum testen und auch in meinen Uni-Alltag wieder mehr Sport integrieren, was ich nächstes Semester gleich durch Usi Kurse umsetzen möchte. Und besonders wichtig erscheint es mir auch, ab und zu für ein Wochenende, einen Tag oder auch nur für ein paar Stunden das Handy abzuschalten und etwas in der realen Welt zu erleben.

 

Wenn ihr jetzt auch Lust bekommen habt mal was mit dem Schacherhof zu unternehmen, dann schaut am besten auf der Website vorbei. 

Hier findet man immer die aktuellsten Veranstaltungen. Viel Spaß!

 

zum Schacherhof

 

Viktoria Hinterleitner

Ich komme aus Niederösterreich und studiere im Endspurt Deutsch, Geschichte und Inklusive Pädagogik auf Lehramt. Seit etwas mehr als vier Jahren bin ich nun in Wien und werde auch noch etwas bleiben und den Berufseinstieg hier wagen. In dieser aufregenden Zeit möchte ich euch gerne mitnehmen und meine Erfahrungen und Erlebnisse teilen.

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