Corona: Weihbischof Turnovszky empfiehlt
Karwoche mit Leib und Seele

6. - 13. April 2020 - Karwoche im Ausnahmezustand. "Behalten Sie Ihr Leid und Ihre Ängste nicht für sich, sondern geben Sie sie ab: Die Abgabestelle ist das Kreuz unseres Herrn".  | Foto: Fernando Zhiminaicela auf Pixabay
  • 6. - 13. April 2020 - Karwoche im Ausnahmezustand. "Behalten Sie Ihr Leid und Ihre Ängste nicht für sich, sondern geben Sie sie ab: Die Abgabestelle ist das Kreuz unseres Herrn".
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Weihbischof Stephan Turnovszky ist Bischofsvikar für das Nordvikariat der Erzdiözese Wien. Dazu gehören 275 Pfarren im Weinviertel und im Marchfeld.

Kreuzweg hautnah, das ist es, was wir heuer erleben. Ich bin so froh, dass unsere christliche Religion das Kreuz als „Logo“ hat: Die Botschaft vom Leiden kennt jeder aus dem eigenen Leben, überhaupt derzeit.

Jesus Christus, der Sohn Gottes, hat das Leid auch gekannt und erlitten. Darum versteht er zutiefst jeden Menschen, der mit Trauer, Lasten und Existenzängsten zu Ihm kommt. Darin besteht die Einladung der Karwoche: Behalten Sie Ihr Leid und Ihre Ängste nicht für sich, sondern geben Sie sie ab: Die Abgabestelle ist das Kreuz unseres Herrn.

Suchen Sie in dieser Heiligen Woche täglich, aber zumindest am Karfreitag ein Kreuz auf und halten sie dort inne. Und dort übergeben Sie dem Gekreuzigten das, was Sie bedrückt. Es ist ganz normal, wenn Sie sich in diesen Tagen des Ausnahmezustandes niedergeschlagen, traurig, aggressiv oder antriebslos fühlen. Das muss aber nicht an Ihnen „picken“ bleiben – übergeben Sie es dem Erlöser!

Groß ist die Kraft des Glaubens und des Gebetes!

Und der Karsamstag: Grabesstille! Die gibt es auch in einem selbst, wenn alles wie tot ist und nicht einmal Schmerz zu spüren ist. Maria, die Mutter Jesus, hat geglaubt, dass Gott auch noch in der Grabesstille gegenwärtig ist, sie hat auf die Auferstehung Jesu gehofft, so groß war ihr Glaube. Deshalb vertraue ich mich gerne ihr an. Wie oft habe ich im Leben schon die Mächtigkeit ihrer Fürsprache erfahren!

Ich glaube, sie mag mich vom Himmel her. Ich glaube, sie mag auch Sie vom Himmel her, weil sie – das ist eben das Himmlische – jeden Menschen mütterlich liebt.

Auf ihre Fürsprache wünsche und erbitte ich Ihnen gesegnete heilige Tage des Durchganges vom Schmerz über die Trauer und die Leere – hin zur neu geschenkten Lebensfülle des Osterfestes!
+Stephan Turnovszky

Autor:

Der SONNTAG Redaktion aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

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