Eine Rhetorik der Ausgrenzung und Spaltung lässt nachvollziehen, was der Schriftsteller Victor Klemperer einst meinte, als er dem Sprachgebrauch der Nationalsozialisten attestierte: „Worte können sein wie Arsendosen“. Diesen negativen Konnotationen hält Kurt Tucholsky das kritische Potenzial der Sprache entgegen. Der Schriftsteller, der Erich Kästner zufolge „mit der Schreibmaschine eine Katastrophe aufhalten“ wollte, wirft auch in der Gegenwart die Frage nach der gesellschaftspolitischen Verantwortung von Journalist(inn)en und Schriftsteller(inn)en und anderen öffentlich Sprechenden auf. Wieviel und welche Verantwortung haben öffentlich Sprechende und Schreibende gegenüber der Gesellschaft? In welchem Verhältnis steht die Ethik des eigenen Sprachgebrauchs zu der, die man sich von anderen wünscht?
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