Dieser Studientag bietet einen Überblick, was als Konsequenz aus einer erneuerten Sicht der Kirchen auf das Judentum auf unterschiedlichen Feldern zu tun oder zu unterlassen ist. Bei manchen gilt es, Einsichten der Theologie zur Kenntnis zu nehmen und überkommene Stereotype nicht mehr zu verbreiten (Pharisäer, Abba). In anderen Bereichen ist es notwendig, traditionelle Gegensätze zu überwinden und etwa „Liebe, Gnade und Barmherzigkeit“ auch im Judentum zu finden. Für christliche Ohren neu ist eine grundlegende Wertschätzung der Tora: Sie ist Quelle der Verkündigung Jesu und Lebenskraft des Judentums bis heute.
Auch wenn Nichtbeachtung und Abwertung des Judentums eingefahrene Haltungen sind, so ist bei deren Überwindung der Grat zum bloß gut Gemeinten schmal: Denn ebenso sind eine wohlmeinende Vereinnahmung des Judentums und seine Folklorisierung zu vermeiden.