Junge geflüchtete Männer finden sich in der öffentlichen Debatte fast
ausschließlich als Bedrohung. Gleichzeitig erleben viele Menschen, die
Geflüchtete betreuen, eine Vielfalt an Individuen: eifrig Lernende und Passive,
Sanfte und Aufbrausende, Zuversichtliche und Verzweifelte.
Menschen, die sich in einer ihnen fremden Umwelt zurechtzufinden haben.
In diesem Workshop wollen wir uns einerseits mit dem gesellschaftlichen
Diskurs befassen. Welches pauschale Bild – von jungen Afghanen, von
muslimischen Männern, von Flüchtlingen allgemein wird von Medien,
Politik und anderen AkteurInnen gezeichnet? Und was bewirkt dieses Bild?
Andererseits wollen wir erkunden, was wir als Gesellschaft
und als einzelne tun können: um angesichts dieser Debatten und
angesichts konkreter Lebensumstände von Geflüchteten ein konstruktives,
geschlechtergerechtes Zusammenleben zu stärken.
Denn: antisexistisches Engagement und Einsatz für Geflüchtete
widersprechen sich nicht.
Diesen Fragen gehen wir mittels interaktiver Zugänge aus dem Soziodrama
gemeinsam nach und ergänzen diese durch sozialwissenschaftliche
Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Bildungsarbeit mit jungen
Geflüchteten.