Seit über einem Jahr leben wir nun schon in einem Ausnahmezustand. Die Covid-19-Pandemie wütet nicht nur in Form eines lebensbedrohenden Virus unter uns, vielmehr bedroht sie unsere Gesellschaft in mannigfaltigen Bereichen: Soziales, Wirtschaft, Politik, Familie, Gesundheit sowieso und ja, auch den Bereich unseres Glaubens.
Kurzarbeit oder gar Arbeitsplatzverlust, Homeoffice, Kinderbetreuung, die ständige Angst vor Ansteckung, Tests, Schutzmasken, Abstand halten, Einschränkung jeglicher sozialen Kontakte, all diese Dinge können einem schnell überfordern und zu Verzweiflung und Depression führen.
Und dennoch: Wir jammern auf hohem Niveau. Wir leben in einem freien Land, in dem die meisten gesellschaftlichen Bereiche gut organisiert sind und auch wirklich gut funktionieren. Der Staat nimmt viel Geld in die Hand, um die ärgsten Schäden zu begrenzen. Das ist nur in wenigen Länder dieser Erde so und alles andere als selbstverständlich. Und: Wir haben Menschen in unserem Land, die sich tagtäglich und unermüdlich dafür einsetzten, dass wir uns von dieser Pandemie nicht unterkriegen lassen. Menschen, die Hoffnung verbreiten. Menschen, die seit dem Beginn der Corona-Pandemie im Verborgenen einen wertvollen Beitrag für die Bewältigung dieser Krise leisten, und an die Papst Franziskus im Apostolischen Schreiben „Patris Corde“ erinnert:
„In dieser Krise konnten wir erleben, dass unser Leben von gewöhnlichen Menschen – die gewöhnlich vergessen werden – gestaltet und erhalten wird, die weder in den Schlagzeilen der Zeitungen und Zeitschriften noch sonst im Rampenlicht der neuesten Show stehen, die aber heute zweifellos eine bedeutende Seite unserer Geschichte schreiben: Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger, Supermarktangestellte, Reinigungspersonal, Betreuungskräfte, Transporteure, Ordnungskräfte, ehrenamtliche Helfer, Priester, Ordensleute und viele, ja viele andere, die verstanden haben, dass niemand sich allein rettet. […] Wie viele Menschen üben sich jeden Tag in Geduld und flößen Hoffnung ein und sind darauf bedacht, keine Panik zu verbreiten, sondern Mitverantwortung zu fördern.“
Menschen, die Verantwortung übernehmen und Hoffnung verbreiten. Über drei von ihnen berichten wir in unserem April-Newsletter:
Irene Rohringer, Entwicklungshelferin und Beraterin für Organisationsentwicklung in Chisinau, Moldawien, setzt sich seit vielen Jahren unermüdlich für Kinder und deren Familien aus ärmsten Verhältnissen ein. Sie arbeitet im Auftrag der Erzdiözese Wien für Concordia und Fundatia Optima Fide und wickelt ihre Tätigkeit im Rahmen vertraglich geregelten Auslandeinsätze von Horizont 3000 ab.
Hans Tatzl, Entwicklungshelfer in Ecuador im Auftrag der ED Wien, ist seit einem Jahr wegen der Corona-Pandemie zu einem unfreiwillig langen Österreich-Aufenthalt verurteilt. Auch wenn er nicht direkt vor Ort sein kann, so sind die Hilfsaktionen, die er von Österreich aus mit Hilfe von Spenden gestartet hat, ein großer Erfolg.
Heribert Hrusa, Diakon und Missionar in Ecuador, eigentlich schon in Pension, aber noch immer unermüdlich tätig für „sein Missionsland“.
Ihnen allen gebührt Dank und Anerkennung!
Ein frohes Osterfest in der Hoffnung auf eine Auferstehung aus dieser Krise wünschen wir allen unseren treuen Mitstreitern und Lesern.
Christian Zettl, Roland Reisenauer und Andrea Hussein
von Kirche im Dialog - Weltkirche und Entwicklungszusammenarbeit