Termine statt.
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Das Label 'heilig' kann sich kein Mensch nach seinem Tod selber zusprechen. Vielmehr erleben die Mitmenschen eine religiöse Ausnahmepersönlichkeit für ihre eigene Sinnsuche als so wegweisend, dass sie sie dafür in Sprechchören lautstark und spontan als 'heilig' ausrufen. Ursprünglich nahm also nicht die Institution Kirche die Heiligsprechung eines Verstorbenen vor, sondern die dafür demonstrierende Basis. Doch welche Kriterien müssen für eine derartige 'Heiligsprechung von Unten' erfüllt sein? Standen hinter dem "Subito santo" für Johannes Paul II. oder für Martin Luther King andere Kriterien als hinter der Heiligsprechung von Franziskus von Assisi? Eine Orientierung, die helfen soll, das Einzigartige unserer religiösen Gegenwartssituation inmitten einer säkularen Gesellschaft tiefer zu verstehen und zu gestalten.