Freitag 19. April 2024
Kolumne: Antworten

Minderheiten

„Antworten“ von Kardinal Christoph Schönborn, in der Zeitung Heute, am Freitag, 18. Oktober 2019.

Heute schreibe ich wieder aus Rom. Die Synode über Amazonien geht in ihre zweite Woche. Das Anliegen ist klar: die Welt wachrütteln über die Bedeutung dieses größten Waldgebietes der Erde für das Klima unseres Planeten. Nur ein gemeinsames Bemühen aller Kräfte, der Politik, der Wirtschaft, der Kirchen, der Medien, kann es schaffen, Schlimmstes zu verhindern und nachhaltiges Umgehen mit diesen riesigen natürlichen Reserven zu sichern.

 

Doch geht es nicht nur um die Urwälder Amazoniens, sondern auch um die vielen Völker, die darin leben. Mich haben diese Woche vor allem die Worte der Menschen bewegt, die zu den Ureinwohnern dieses größten Flussgebietes der Erde gehören. Ihr Schicksal ist typisch für viele Minderheiten. Einst waren sie in den Wäldern des Amazonas alleine zu Hause.

 

Vor 500 Jahren begann die Kolonisierung Lateinamerikas von Europa aus, eine Geschichte voller Gewalt, Leid und Tod. Früh schon erhoben sich aber auch Stimmen, die die Rechte der hier Beheimateten verteidigten. Heute sind diese vielen Völker eine Minderheit. Ihre Traditionen, Kulturen, ihr Wissen drohen verlorenzugehen. Die Amazonien-Synode will ihnen eine kräftige Stimme geben.

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