Samstag 20. April 2024
Heute ist diesem Haus das Heil geschenkt worden. Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.
Lk 19 9-10
Kolumne: Antworten

Trauer-Zeit

"Antworten" von Kardinal Christoph Schönborn, in der Zeitung "Heute", am Freitag, 23. Oktober 2020.

Allerheiligen ist nahe. In diesen Tagen besuchen viele Menschen die Gräber ihrer Lieben. Beim Friedhofsgang schmücken sie die Gräber mit Blumen und Gestecken, zünden Kerzen an, denken an die Verstorbenen.

 

Die Corona-Zeit hat das Abschiednehmen freilich nicht leichter gemacht. Es bleibt schmerzlich, dass Menschen ohne ihre Angehörigen gestorben sind, ohne den Trost der Familie. Selbst die Beerdigung konnte nur im engsten Kreis stattfinden. Umso wichtiger ist jetzt die Trauer-Zeit, der Gang zu den Gräbern.

 

Machen die steigenden Infektionszahlen dieses Jahr auch das Totengedenken unmöglich? Sicher nicht den Besuch der Gräber, wenn auch nicht in großen Scharen! Und sicher nicht das Gebet für die Verstorbenen, das gemeinsame Gedenken an die, die uns vorausgegangen sind! Allerseelen erinnert uns daran, dass wir alle sterblich sind. Ich liebe das Kirchenlied, in dem es heißt: „Wir sind nur Gast auf Erden und wandern ohne Ruh mit mancherlei Beschwerden der ewigen Heimat zu.“ Das ist nicht nur traurig. Es ist ein Trost zu wissen, dass unser oft mühevoller Lebensweg ein gutes Ziel hat. Diese Trauer-Zeit ist auch Hoffnungs-Zeit.  

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