„Hoffnung für Europa?“
Kultur des Lebens – Kultur des Gebens – Kultur des Friedens
Europawahlen 2014
Freitag, 25. April 2014, CVJM – Christlicher Verein Junger Menschen
Begegnung und Gespräch mit Mitgliedern / KandidatInnen des Europäischen Parlaments
MEP Mag. Evelyn REGNER (SPÖ)
MMag. Madeleine PETROVIC (Grüne)
Mag. Georg Hanschitz (ÖVP)
EIN RÜCKBLICK
Als „eine Wahlveranstaltung besonderer Art“ bezeichnete der bewährte Moderator
Gottfried Kompatscher in seiner kurzen Einführung diesen Abend.
Von besonderer Art waren die erfrischenden Musikstücke zu vier Händen am Klavier, gespielt von Dorothea und Johanna Kam koreanischer Herkunft. Von besonderer Art war vor allem die spürbare Einheit der im „Miteinander für Europa“ verbundenen Gemeinschaften und Bewegungen: Begrüßung durch den Hausherrn Sascha Becker vom Christlichen Verein junger Menschen. PartnerInnen im Gespräch mit den PolitikerInnen waren Annemarie Baumgarten, von der Fokolarbewegung, das Ehepaar Berger von der Schönstattbewegung und Herwig Sturm von der evangelischen Kirche. Am Podium Beate Mayerhofer-Schöpf vom „Referat für Spiritualität“ der Erzdiözese Wien und das Schlusswort von Adi Weiland, Evangelische Allianz Wien. Sie haben mit konkreten Beispielen aus der gelebten Kultur des Gebens, des Lebens und des Friedens den jeweiligen Dialog eingeleitet und zusammen mit weiteren Mitgliedern des Koordinierungsteams mit konkreten Gaben zum Gelingen beigetragen: für Organisation und Werbung, für Saal und Technik, mit Brot und Wein, mit Blumen als Dank.
Die PolitikerInnen haben diese Atmosphäre wohl gespürt und ihrerseits sehr ehrlich und sehr persönlich die Fragen beantwortet und von ihrer Arbeit und ihren Hoffnungen erzählt.
MEP Mag. Evelyn Regner, SPÖ, hat zum Thema „Kultur des Gebens“ vom Bemühen des Europäischen Parlamentes berichtet, mehr Solidarität mit den Benachteiligten zu erreichen; mit arbeitslosen Jugendlichen, mit MigrantInnen, mit Frauen, die nach Europa gelockt und hier ‚gehandelt’ werden. Der Dialog des Ehepaares Berger mit Mag. Georg Christoph Hanschitz, ÖVP, zur Kultur des Lebens hat viel Übereinstimmung ergeben im Bemühen um eine Kultur der Wertschätzung, um mehr Unterstützung für Familien, für Mütter, die bei ihren Kindern bleiben wollen und im Einsatz für den Schutz des Lebens von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod. Frau MMag. Madeleine Petrovic (Grüne), befragt nach ihrer Vision für Frieden in Europa, hat sehr persönlich über die Ausgrenzung von vermeintlich Fremden und über verdeckte Vorurteile und Rassismus berichtet. Ihre Hoffnung liegt in einer umfassenden Wertschätzung von Mitmensch und Mitwelt; dafür erhofft sie gerade auch im europäischen Parlament Zustimmung und Engagement.
Die Fragen des Publikums waren sehr konkret: sie betrafen etwa die Aufhebung der Dublin-Verordnung (Flüchtlinge können nur in dem Land um Asyl ansuchen, in dem sie die EU betreten haben), den Frauenhandel und die negativen Auswirkungen des Lobbyismus. Die Antworten haben gezeigt, dass das EU Parlament nach der Kommission und dem Rat eigentlich nur die dritte Geige spielt, und dass trotz Übereinstimmung in der Sache oft deshalb nichts weitergeht, weil die Politiker den Widerstand in ihrem Heimatland fürchten.
Das Schlusswort hatte MEP Mag. Othmar Karas, der in einer Videobotschaft davor warnte, Parteien zu wählen, die den Einfluss der EU zurückschrauben oder diese gar zerstören wollen und darum warb, dass sich die BürgerInnen der EU für ein Europa des Rechtes und der Menschenwürde einsetzen mögen.
Hoffnung für Europa, so hat Beate Mayerhofer-Schöpf diese Veranstaltung zusammengefasst, liege in dem aufmerksamen Hören und in dem wohlwollenden Miteinander auf der Basis eines christlich–abendländischen Menschenbildes; wie wir es an diesem Abend erleben duften.