Donnerstag 25. April 2024
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Wir gedenken dankbar an...

unsere Verstorbenen Diakone der Erzdiözese Wien.

 

In diesem Licht lass sie schauen, was sie im Glauben bezeugt haben.

 

Evangelium von heute Mk 16, 15-20 + Aus dem heiligen Evangelium nach Markus   15...
Aktuelles

Vernetzung zugunsten der Ukraine

... ich bin mir nicht so sicher, dass meine Geschichte ins Schema passt. Sie zeigt aber, wie wichtig es ist, sich mit anderen Organisationen zu vernetzen, damit man auch ohne mächtige Caritas oder BBG (Bundesbeschaffung GmbH) direkt vor Ort Menschen aktivieren und in Not Befindlichen helfen kann.
 

Eigentlich hat alles 2015 begonnen, als ich noch im Gemeinderat unserer Marktgemeinde Breitenfurt gesessen bin und unseren damaligen Bürgermeister überzeugen konnte, in der Syrienkrise die Flüchtlingsfragen aktiv anzugehen. Wir haben damals ein Containerdorf der Caritas für über 40 unbegleitete Jugendliche im Eilverfahren genehmigt. Bei einer auch vom ORF-Fernsehen gecoverten Veranstaltung haben wir vor 500 Bürgern alle Maßnahmen präsentiert, die Menschen beruhigen können und bis heute eigentlich keine größeren Probleme gehabt.

Eine Folge war auch der Zusammenschluss von ca. 30 Privatpersonen zum Wohn- und Integrationsnetzwerk WIN http://www.win-breitenfurt.eu/, das seither wohl einige hundert Personen betreut hat und u.a. auch eigene Sprachkurse mit anerkannter Prüfung veranstaltet.

An den meist über WIN koordinierten Aktionen haben sich auch immer wieder die Pfarren beteiligt, sei es durch Personenbetreuung oder durch das Bereitstellen von Räumlichkeiten für Veranstaltungen oder Café-Treffs. U.a. entstammen diesen Begegnungen auch 4 Konvertiten aus dem Iran. Gemeinsam mit Pater Wolfgang Buchmüller haben wir in Heiligenkreuz deren Religionsunterreicht bis zu Taufe und Firmung organisiert. Während ich vierfacher Taufpate geworden bin, macht Pater Wolfgang noch weiter und hat immer noch viel Zustrom aus aller Herren Länder.

Als Ende Februar2022 der Ukrainekonflikt ausgebrochen ist, waren wir also weder unerfahren noch unvorbereitet. Einerseits wurden die Systeme wieder hochgefahren, andererseits haben wir eine überaus rührige Ukrainerin, die schon seit sieben Jahren im Ort wohnt und in den letzten Monaten unglaublich viel für ihre Landsleute geleistet hat und weiterhin leistet. Wir haben halt zusammengeholfen und in meiner Position als Chef der Gemeindeverwaltung und als Diakon konnte ich auf zwei Seiten ein wenig mithelfen.

  • In der Pfarre St. Bonifaz haben für eine Familie eine Wohnung einrichten können

  • Über die Marktgemeinde konnten wir eine Wohnung anmieten und an eine weitere Familie vergeben, wobei wir die über die Förderung hinausgehenden Kosten übernehmen

  • Mit den Firmlingen konnten wir einen Flohmarkt veranstalten, bei dem wir über 100 Personen mit Kleidung, Küchengeräten und Spielsachen versorgen konnten

  • Die dort übrig gebliebenen Sachen waren der Grundstock für ein permanentes Sammellager, das uns in einem Abbruchgebäude vom REWE-Konzern gratis zur Verfügung gestellt worden ist

  • Um rechtliche Sicherheit zu schaffen haben wir Präkariatsverträge entworfen, damit Wohnungs- und Hauseigentümer Plätze für die Geflüchteten zur Verfügung stellen können

  • Unterstützung bei der Anmeldung zur Grundversorgung (geht binnen wenigen Tagen)

  • Unterstützung bei der Kontoeröffnung (Vorteil einer RAIBA im Ort statt einer anonymen Online-Bank)

  • WIN hat die Sprachkurse intensiviert, die ersten positiven B1-Prüfungen wurden bereits abgelegt

  • Eine engagierte Gemeinderätin hat Schulplätze für rund zwei Dutzend Kinder organisiert

  • Bürger haben Geflüchtete in Privatautos zur fremdenpolizeilichen Registrierung nach St. Pölten kutschiert

  • Für Impfaktionen (Zecken, Covid) haben wir finanzielle Unterstützung bereitgestellt

Noch vieles mehr ist passiert und passiert weiterhin, wohlgemerkt unter Einbeziehung verschiedenster Organisationen (Gemeinde, Rotes Kreuz, Dorfgemeinschaft des Schubert-Vereins, WIN, Pfarren etc.) und Privatpersonen. Wir haben immerhin weit über 100 Ukrainer im Ort „bearbeitet“, über 80 sind auch hier untergebracht.

Ich meine, dass ich derzeit beruflich als Amtsleiter mehr "Diakonales" leisten kann denn als nebenberuflicher Diakon.

Von Michael Klinger

 

Gegen den Strom

Christliche Soziallehre / Für den Frieden

Diöz. Institut für den Ständigen Diakonat
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