Bei strahlendem Sonnenschein waren verkleidete Engel, Schafe, Bezirksvorsteher und ganz viele Kinder mit ihren Eltern oder Gruppenleiter/innen in der Wiener Innenstadt unterwegs. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Sonnenwunders von Fatima wurden die Erlebnisse der drei Hirtenkinder Jacinta, Lucia und Francisco mit viel Spaß, Bewegung und Action kindgerecht und aufregend vermittelt.
Bei Stationen an verschiedenen Orten konnten die Kinder die Geschichte ergründen, unterwegs verlorengegangene „Schafe“ einfangen und den Bezirksvorsteher nach dem Weg fragen. „Sie haben die einzelnen Teile der Geschehnisse in Fatima wirklich selber entdeckt und es hat ihnen riesigen Spaß gemacht!“ beobachtete Diakon Anton seine Kindergruppe aus Stockerau. Die Angebote der abwechslungsreichen Stationen wurden mit Begeisterung angenommen. „Die Kinder waren mit so viel Freude dabei! Jede halbe Stunde, in der neue Gruppen oder Familien bei unserer Station teilgenommen haben, war absolut einzigartig!“ erzählt Johanna Binder von KISI, die eine der Stationen leitete. Auch die Legion Mariens, die Initiative Christlicher Familie, die Katechese des guten Hirten und die Gemeinschaft der Nachfolge Jesu hatten die Verantwortung für jeweils eine Station.
Verköstigt wurden die Kinder und Erwachsenen im Hof des Erzbischöflichen Palais mit Pizza, die von Mitarbeiter/innen der Dompfarre verteilt wurde.
Die Idee, nicht nur in der Kirche sondern auch an einem öffentlichen Platz für den Frieden zu beten, wurde in einem Flashmob umgesetzt: Um 13.10 Uhr läuteten die Glocken und ein großes Banner mit der Aufschrift „Beten für den Frieden“ wurde am Dom herunter gelassen.
Danach sanken alle für ein Vater unser und ein Ave-Maria auf die Knie. Für Selina, 14 Jahre, Legion Mariens, war das ganz besonderes Erlebnis. „Ich stand zwischen so vielen Menschen, die ich nicht kannte. Aber als sich alle hingekniet und gebetet haben, fühlte ich mich mit allen verbunden. Es war für mich wie zuhause, wenn ich gemeinsam mit meiner Familie bete. Es war nicht komisch, sondern ganz normal.“ Auch Simon Schmidbaur, Dienststellenleiter der Jungen Kirche, war mitten im Geschehen. „Die Flashmob-Aktion war ein deutliches und sichtbares Zeichen einer jungen, lebendigen Kirche und unseres Anliegen, für den Frieden zu beten“.
Die ansteckende Begeisterung der Kinder zeigte sich auch bei der Prozession von der Franziskanerkirche zum Stephansdom, als spontan ein Lied nach dem anderen angestimmt wurde. Bei der Abschlussandacht segnete Christoph Kardinal Schönborn die bunten, selbstgebastelten Rosenkränze der Kinder und mit einem eine Gesätzchen Rosenkranz wurden sie auch gleich „eingeweiht“. Kardinal Christoph Schönborn ging in seiner kurzen Ansprache besonders auf die drei Hauptbotschaften des Fatima-Gebets ein, das ja beim Rosenkranz gebetet wird. „Oh mein Jesus“ - mit diesen Worten beginnt das Gebet. Wir dürfen darauf vertrauen, dass wir immer zu Jesus kommen, ihn immer auch um Verzeihung bitten können. Seine positive Auslegung der Bitte „Bewahre uns vor dem Feuer der Hölle“ erklärte er den Kindern so: „Bewahre uns davor, dass unser Leben danebengeht. Jesus, lass nie zu, dass wir jemals von dir getrennt werden, denn ohne dich kann unser Leben nicht gelingen!“ Die dritte der Hauptbotschaften ist, für alle Menschen zu beten. „Segne alle Menschen, vor allem jene, die deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen. Führe alle in den Himmel. Niemand soll verloren gehen!“ Mit diesen Worten endete ein unvergleichlicher Tag, an dem die unterschiedlichsten Menschen mit den verschiedenen Hintergründen gemeinsam auf den Spuren Fatimas unterwegs gewesen sind.
Das Stadtgeländespiel war eine Veranstaltung der Jungen Kirche der Erzdiözese Wien in Kooperation mit dem RSK. Zahlreiche Bewegungen und Gemeinschaften haben sich in die Vorbereitung und Durchführung eingebracht.