LITURGIESPEICHER
Hören hat etwas mit Nähe zu tun!
Vor allem: mit innerlicher Nähe, Zuwendung, Bereitschaft.
Hörst du schlecht?! Diesen Ausruf haben wir sicher als Kinder öfter selber gehört.
Es bedeutet einen Mangel an Nähe, Bereitschaft, Offenheit.
Die Bibel zeigt von Anfang an, dass wir Menschen (und somit auch das Volk Israel) ein Problem mit diesem Hören haben.
„Höre, Israel!“ (Dtn 6, 4) Das ist die Grundforderung, die Gott unmittelbar nach dem Bundesschluss am Berg Horeb an sein Volk richtet.
Und es ist eine Einladung an den gläubigen Juden, dieses an ihn gerichtete Wort Gottes dreimal am Tag zu wiederholen,
damit er sich immer daran erinnert, was die Quelle seines Glaubens ist.
Ich habe leider als Pfarrer oft die Erfahrung machen müssen, dass ich jahrelang predige, das Wort Gottes verkünde,
dass aber die „Wirkung“ kaum sichtbar wird.
Die Leute bleiben gleich – sie sind trotz oft täglicher Messe – unverändert in ihrem Verhalten.
Vielleicht deshalb, weil sie das Wort Gottes nicht richtig hören, nicht auf sich beziehen?
Daher ist ein wichtiges Element unserer Diözesanreform das Hören auf das Wort Gottes („Bibel Teilen“)
und jedesmal die bewusste Anfrage: was will der Herr damit m i r sagen, wie will er mich dadurch verwandeln?
Und wir?
Auch bei diesem Evangelium wird wieder einmal klar, dass es keine bloße Geschichte aus der Zeit Jesu ist,
sondern dass der Herr sein EFFATA! uns ganz deutlich ins Ohr sprechen will.
Es geht nicht bloß um die Organe Ohr und Zunge.
Es geht um eine ganzheitliche „Reparatur“, um das Heilwerden des ganzen Menschen!
EINFÜHRUNG:
Wir sind oft taub, obwohl wir gut hören; und wir sind blind, obwohl wir gut sehen. Obwohl wir sprechen können, verschlägt es uns oft die Sprache.
Manchmal tragen wir Schuld daran:
- indem wir den anderen „mundtot“ machen,
- oder wenn wir uns verschließen und dem anderen nicht „unser Ohr leihen“ wollen.
- Jesus will uns heute heilen, wie einst den Taubstummen....
GEBET:
Gott, du gibst den Tauben das Gehör und den Stummen die Sprache.
Wir bitten dich: Öffne unsere Ohren für dein Wort, löse unsere Zunge für dein Lob. Entzünde das Herz für dich und deine Geschöpfe, damit wir dich rühmen und preisen durch Jesus Christus, deinen Sohn, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt, jetzt und in Ewigkeit.
GABENGEBET:
Guter Gott, mit Brot und Wein bringen wir dir, was in uns laut ist, und unseren Wunsch, bei dir still zu werden.
Wir bitten dich, dass du beides annimmst, damit wir vernehmen,
wozu dein Wort unsere Gaben verwandelt.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn.
SCHLUSSGEBET:
Treuer Gott, du begleitest uns in diese Woche.
Schenke uns deinen Geist, damit wir durch ihn heil werden, wo wir uns verschließen.
Öffne unsere Ohren, die eben dein Wort gehört haben, damit wir offen werden für die
Freuden und Nöte unserer Mitmenschen.
Darum bitten wir dich durch ihn, Christus, unseren Bruder und Herrn.
SEGENSWORT:
(den 1. Teil ev. von Lektor als Med.text vortragen lassen!)
Der Herr lasse dich heranwachsen und reifen.
Und wie er mit dem Ruf EFFATA dem Taubstummen Ohren und Mund geöffnet hat, so öffne dir Jesus alle deine Sinne:
Damit du sein Wort und deine Mitmenschen hörst,
damit du die Wunder seiner Schöpfung siehst und dich daran erfreust,
damit dich sein Wort erfülle, und du es mit deinem Mund bekennst,
damit dich Liebe berühre, und du sie mit Seele und Leib erfährst,
und so alles Schöne unserer Welt aufnehmen kannst –
zum Heil der Menschen und zum Lobe Gottes.
Und so segne und begleite dich der lebendige Gott,
der + Vater, der + Sohn und der + Heilige Geist.
FÜRBITTEN
P: Was einige Menschen als Krankheit ihres Körpers erleiden, ist für viele eine Krankheit des Herzens. Bitten wir Gott, dass er unsere Ohren öffne und unsere Zunge löse.
Lasset uns beten: (GL 754)
A: Du Retter der Welt, erhöre uns.
- Für die Menschen, die Gottes Wort nicht hören und daher nicht glauben können. – (STILLE) – Lasset uns beten:
- Für die Menschen, deren Zunge versagt, weil keiner sie anhören will. – (STILLE) – Lasset uns beten:
- Für die Kranken, die an ihrer Krankheit leiden und an der Reaktion der anderen. – (STILLE) – Lasset uns beten:
- Für alle Kinder, die in diesen Tagen wieder zur Schule gehen werden; dass sie Freude finden am Entdecken des Lebens. – (STILLE) – Lasset uns beten:
- Für alle Verstorbenen (besonders beten wir heute für....); sei ihnen Licht und Leben. – (STILLE) – Lasset uns beten:
P: Du, Herr, hast uns verheißen, dass du die Augen der Blinden öffnest und auch die Ohren der Tauben wieder hören. Erfülle diese Verheißung und gib uns die Kraft und den Mut, schon heute an dieser Zukunft zu bauen, durch Christus, unsern Herrn.
A: Amen.
LIEDPLAN
EINZUG: 909, 1–4
KYRIE: 721, 2
GLORIA: 710
ANTWORTPSALM: 401
HALLELUJA: 737
FÜRBITTRUF: 754
P: Was einige Menschen als Krankheit ihres Körpers erleiden, ist für viele eine Krankheit
des Herzens. Bitten wir Gott, dass er unsere Ohren öffne und unsere Zunge löse.
Lasset uns beten: (GL 754)
A: Du Retter der Welt, erhöre uns.
1. Für die Menschen, die Gottes Wort nicht hören und daher nicht glauben können. –
(STILLE) – Lasset uns beten:
GABENBEREITUNG: 710
HEILIG: 710
KOMMUNION: 710
SEGENSWORT: (ev. von Lektor vortragen!)
Der Herr lasse dich heranwachsen und reifen.
Und wie er mit dem Ruf EFFATA dem Taubstummen Ohren und Mund geöffnet hat, so öffne dir Jesus alle deine Sinne:
Damit du sein Wort und deine Mitmenschen hörst,
damit du die Wunder seiner Schöpfung siehst und dich daran erfreust,
damit dich sein Wort erfülle, und du es mit deinem Mund bekennst,
damit dich Liebe berühre, und du sie mit Seele und Leib erfährst,
und so alles Schöne unserer Welt aufnehmen kannst –
zum Heil der Menschen und zum Lobe Gottes.
LOBLIED: 485, 1–5