6. 12. 2020: 2. Adventsonntag B
Heute ist nicht nur der 2. Adventsonntag, sondern auch das Fest eines ganz besonderen Heiligen, des Hl. Nikolaus. Nikolaus ist der Schutzpatron der Kinder und lebte vor vielen hundert Jahren. Er erzählte den Menschen von Gott, brachte Freude und Licht in ihr Leben und tat ihnen Gutes. Darum erinnern wir uns gerne an ihn und wollen ihn zum Vorbild nehmen. Er war ein Wegbereiter für Jesus, eine Stimme für Gott, genau so wie Johannes der Täufer, von dem wir im Evangelium hören. Johannes wollte, dass die Menschen sich bereit machen für den Sohn Gottes—unseren Retter und Erlöser.

8. 12. 2020: Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria B
Wir feiern am Hochfest „Mariä Empfängnis“ den Beginn des Lebens Marias selbst, nicht die „Verkündigung“, dass sie Jesus gebären wird (von der wir heute aber trotzdem im Evangelium hören). Wir feiern, dass Maria eine wichtige Person war, die eine besondere Aufgabe hatte, nämlich die Mutter des Gottessohnes zu sein, um so am Heilsplan Gottes mitzuwirken. Das hatte Gott von Beginn ihres Lebens an mit ihr vor. Auch für jede und jeden von uns hat Gott einen ganz besonderen Auftrag. Das Vertrauen Marias ist für uns eine Einladung, uns ganz auf unsere eigene Berufung einzulassen und Ja dazu zu sagen.

13. 12. 2020: 3. Adventsonntag B
Der 3. Adventsonntag wird auch als Gaudete-Sonntag bezeichnet und bringt im Besonderen die Vorfreude auf Weihnachten zum Ausdruck. Wir gedenken am 13. Dezember auch der Heiligen Luzia. Sie lebte vor vielen hundert Jahren in Italien. Ihre Eltern waren reich. Luzia beschloss, als Christin zu leben und mit ihrem Geld armen Menschen zu helfen. Da Christen damals verfolgt wurden und sich verstecken mussten, brachte Luzia heimlich und im Dunkeln Lebensmittel zu den Menschen. Um die Hände frei zu haben, trug sie einen Kranz mit Kerzen auf dem Kopf. Deshalb wird sie auch Lichtbringerin genannt. Im Evangelium hören wir auch heute wieder von einer der wichtigsten Gestalten im Advent, Johannes.

20. 12. 2020: 4. Adventsonntag B
Wir stehen kurz vor dem Weihnachtsfest, erwarten es voller Freude. Wir hören heute noch einmal das Evangelium der „Verkündigung der Geburt Jesu“. Erwartung und Freude soll es an diesem 4. Adventsonntag auch ausdrücken—der Messias ist im Kommen! Bereiten wir uns wie seine Mutter Maria darauf vor, damit er auch bei und in uns ankommen kann!

24. 12. 2020: Weihnachten – Hl. Abend B
Es ist Weihnachten—auch wenn in diesem Jahr anders als wir es gewohnt sind. Für Maria und Josef war die Geburt ihres Kindes vielleicht auch ganz anders als erwartet.
Die Zusage, dass Gott Mensch geworden ist, gilt immer, besonders auch in dunklen und schwierigen Zeiten! Er wird auch unser Leben erhellen—nehmen wir dieses Licht auf und lassen es ein bei uns, bei unseren Familien und FreundInnen. Vergessen wir nicht auf diejenigen, die heuer nicht gemeinsam in der Kirche feiern können! Feiern wir das „Fest der Liebe“ mit Abstand aber dafür mit mehr Herz und Mitmenschlichkeit!

27. 12. 2020: 1. Sonntag nach Weihnachten B
Heute begegnen uns im Evangelium zwei Prophetengestalten: Simeon und Hanna. Maria und Josef kommen mit Jesus in den Tempel, wo sie ein Opfer darbringen und dem „Volk Gottes des Alten Bundes“, vertreten durch Simeon und Hanna, begegnen. Sowohl Simeon als auch Hanna erkennen in dem kleinen Kind ihre Hoffnung auf den Messias erfüllt, nun nachdem sie ein Leben lang darauf gewartet hatten. Dieses Kind ist der Messias!

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01.01.2021, Neujahr - Hochfest der Gottesmutter Maria
Eine Woche ist es her, dass wir die Botschaft von Jesu Geburt gehört haben: „Heute ist euch der Retter geboren!“ Was an dem Tag vor über 2000 Jahren den Hirten verkündet wurde, wird auch zu uns gesagt. Gott will auch bei uns „heute“ ankommen, will hier unter uns leben. Dieses Weihnachtsereignis ist nicht vorbei, nicht am 1. Jänner, nicht an jedem Tag des neuen Jahres. Im Evangelium hören wir heute noch einmal von der Geburt des Kindes im Stall von Betlehem und davon, dass ihm der Name „Jesus“ gegeben wurde, wie der Engel gesagt hatte. Maria wird extra erwähnt: Sie hat diese Worte und Ereignisse ganz fest im Herz behalten. Wir hören die Botschaft von Weihnachten – aber trifft sie auch unser Herz? Bleibt sie lebendig in uns? Verkünden wir sie weiter? Daran wollen wir auch im neuen Jahr denken.

03.01.2021, 2. Sonntag nach Weihnachten
Die Weihnachtsfeiertage liegen hinter uns. Im heutigen Evangelium werden wir von Johannes nochmal erinnert: Das Licht kam in die Welt, das Wort „ist Fleisch geworden“. Warum hat sich Gott so klein gemacht? Die Antwort könnte diese sein: wegen mir, aus Liebe zu mir und dir und allen Menschen. Wir glauben daran und sind deshalb „Kinder Gottes“ – uns hat er beschenkt, uns ist er nahe, uns öffnet er den „Himmel“. Es ist gut, sich daran zu erinnern, auch wenn die Feiertage vorbei sind.

06.01.2021, Erscheinung des Herrn (Dreikönigstag)
Der heutige Festtag wird auch Epiphanie genannt, das heißt „Erscheinen“.
Epiphanie – Gott erscheint, gibt sich uns zu erkennen – er kommt zu uns im kleinen Kind von Betlehem, aber zeigt sich als Retter, als der, der liebt und verzeiht. Dies gibt allen Menschen Hoffnung, auch denen, die von weit her kommen und auf der Suche sind, wie die Sterndeuter. Aus dem Osten waren sie dem hellen Stern gefolgt und kamen zur Krippe. Auch in uns geschieht Epiphanie – wenn wir einander lieben, wie es Gott tut, wenn wir einander in Liebe begegnen, einander helfen, anlächeln, beschenken, füreinander da sind. So werden wir „neu geboren“.

10.01.2021, Taufe des Herrn
Der heutige Sonntag ist Abschluss der Weihnachtszeit. Einige Jahre sind vergangen. Jesus ist herangewachsen, wir begegnen ihm heute am Jordan bei Johannes dem Täufer. Jesus will sich wie so viele andere von ihm taufen lassen. Die Taufe Jesu ist ebenfalls ein Epiphaniegeschehen – Gott offenbart sich, er sendet seinen Heiligen Geist und benennt Jesus als seinen geliebten Sohn. Jesus geht von nun an seinen Weg als Messias in der Öffentlichkeit.

17.01.2021, 2. Sonntag im Jahreskreis
Wir sind im Jahreskreis angekommen. Die „Taufe Jesu“ ist das Bindeglied zwischen Weihnachtsfestkreis und Jahreskreis. Jesus ist erwachsen geworden und beginnt sein Leben als Wanderprediger, mit der Zusage, Gottes geliebter Sohn zu sein. Das heutige Evangelium führt uns wieder an den Jordan zu Johannes dem Täufer. Johannes lenkt den Blick auf den vorbeikommenden Jesus und nennt ihn das „Lamm Gottes“. Zwei Männer, Jünger Johannes, stehen dabei und hören es. Sie folgen Jesus, der sie zu sich „nach Hause“ einlädt. In dieser Begegnung erkennen sie ihn als Messias – „Wir haben ihn gefunden!“. Wir hören, dass einer von ihnen (Andreas) gleich sein Erlebnis weiter erzählt und andere Menschen zu Jesus führt (wie seinen Bruder Simon, der von Jesus hier gleich „Petrus/Fels“ genannt wird). Er hat damit eine Bewegung begonnen, deren Teil wir heute noch sind. Diese Berufungsgeschichte hat eine sehr persönliche Note: es geht ums Private, ums Kennenlernen, ums Mitgehen, ums Zusammensein in einer vertrauten Atmosphäre.

24.01.2021, 3. Sonntag im Jahreskreis
Der 3. Sonntag im Jahreskreis wurde von Papst Franziskus weltweit als „Sonntag des Wortes Gottes“ (Bibelsonntag) ausgerufen, um die Verkündigung des Wortes Gottes zu stärken. Hören wir heute achtsam die „Frohe Botschaft“! Im Evangelium wird uns eine weitere Berufungsgeschichte erzählt, nach Markus (letzte Woche war es ja die Berufungsgeschichte nach Johannes). Des Täufers Zeit ist vorbei, er wurde verhaftet. Etwas Neues, Bedeutsames beginnt – „die Zeit ist erfüllt“, es ist soweit: Jesus tritt auf und übernimmt wortwörtlich den Ruf des Johannes: „Kehrt um und glaubt an das Evangelium, denn das Reich Gottes ist nahe!“. Wieder werden Andreas und Simon namentlich genannt. Jesus trifft auf sie beim Fischen am See von Galiläa. Er ruft sie, sie folgen ihm. Anstatt Fische zu fangen, werden sie fortan „Menschen fangen“, sagt Jesus. Noch zwei weitere Fischer ruft er: Jakobus und Johannes, die Söhne des Zebedäus. Auch sie lassen ihre Arbeit, Kollegen und Familie zurück und folgen ihm ohne weiteres Zögern.

31.01.2021, 4. Sonntag im Jahreskreis
Jesus beginnt öffentlich aufzutreten, verkündet und lehrt mit „göttlicher Vollmacht“. Es bleibt nicht bei Worten, im Evangelium hören wir, dass er einen Menschen gesund macht. Dieser Mann war besessen von einem „unreinen Geist“. Die Schilderung der Heilung klingt dramatisch. Der Evangelist Markus zeigt uns damit gleich am Anfang, worum es geht: um eine neue, mächtige Lehre, die aber ganz konkret wird: mit Jesu Wirken kommt Heil zu den Menschen. Damit beginnt das Reich Gottes—unaufhaltsam verbreitet es sich im ganzen Land.

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7.Februar: 5. Sonntag im Jahreskreis B
Jesu Lehre und sein Wirken hat sich herumgesprochen. Heute hören wir im Evangelium, dass sich alle Leute aus der Stadt versammeln und Kranke zu Jesus bringen. Zuvor ist Jesus im Haus von Simon Petrus und Andreas. Simons Schwiegermutter ist krank, Jesus macht sie gesund. Diese Heilung wird nicht als großes Wunder beschrieben, es ist schon fast alltäglich: ein Mensch ist am Ende seiner Kraft und wird aufgerichtet durch die heilende Hand (Gottes). Die Schwiegermutter fühlt sich so fit, dass sie sogleich ihren all-täglichen Aufgaben nachgehen kann und sich um den Gast kümmert. Jesus wiederum erhält danach seine Kraft im einsamen Gebet. Für uns ist die Botschaft: Auch wir können die Hand ausstrecken, wenn wir uns schwach fühlen. Gott wird sie ergreifen und uns neue Kraft schenken für unsere Aufgaben.

14. Februar: 6. Sonntag im Jahreskreis B
Jesus zog durch das ganze Land, verkündete und heilte. Wir hören heute wieder von einer Heilung. Ein „Aussätziger“ kommt zu Jesu und bittet ihn um Hilfe. Jesus heilt ihn und weist ihn an, es nicht herumzuerzählen. Aber der Mann ist so voller Freude, dass er sich nicht daran hält, sondern bei jeder Gelegenheit Zeugnis von dem gibt, was ihm geschehen ist. Der Evangelist berichtet uns von den Konsequenzen: Die Menschen wollen zu Hauf zu Jesus, der sich vor diesem Ansturm teilweise nur mehr verstecken kann. Da heute Faschingssonntag ist, passen einige Vorschläge auch dazu.

17. Februar 2021: Aschermittwoch B
Wenn mit dem heutigen Aschermittwoch die Fastenzeit beginnt, sind wir aufgefordert, unser Innerstes auf Ostern vorzubereiten. Das Nachdenken über das eigene Tun und Handeln im Alltag steht im Vordergrund. Was davon möchte ich ändern – was möchte ich beibehalten oder sogar mehr fördern? Das Bestreuen mit Asche führt uns auch die eigene Vergänglichkeit wieder vor Augen. Daher zählt jeder Tag, an dem wir Gutes tun und uns in die Nachfolge Jesu stellen. Besiegelt mit seinem Zeichen (Kreuz) machen wir uns auf diesen Weg durch die Fastenzeit.

21. Februar 2021: 1. Sonntag der Fastenzeit B
Was macht unser Leben wichtig und wertvoll? In der österlichen Bußzeit sind wir eingeladen, genau hin-zuschauen auf das „zu Viel“ und „zu Wenig“ im Leben. Fasten soll nicht nur Verzicht sein, es kann ein Gewinn sein—ein Mehr an Gottes-, Selbst- und Nächstenliebe. Einer geht alle Wege mit, Jesus. Er weiß um unser Suchen, Hoffen und Ringen, denn er hat alle menschlichen Freuden und Leiden selbst erlebt. In der Wüste wurde er vom Teufel versucht. Versuchung ist das, was die Beziehung zu Gott, zu den Mitmenschen und auch zu uns selbst zerstört. Jesu Gottesbeziehung war so stark, dass er widerstehen konnte. Wir können sicher nicht immer widerstehen, aber der Blick auf Jesus soll uns Mut machen und uns die Kraft Gottes zeigen.

28. Februar 2021: 2. Sonntag der Fastenzeit B
Das Evangelium führt uns heute auf den Berg und schildert uns die „Verklärung Jesu“. Die Szene entführt die drei Begleiter Jesu und uns in eine himmlische Welt. Der Berg war schon zu Zeiten des AT der Ort der Gottesbegegnung. Es wird offenbar, wer Jesus wirklich ist—wie ein Vorausblick auf Ostern. Der Himmel ist mit Jesus auf die Welt gekommen. Petrus ist überwältigt und will den Augenblick festhalten (Hütten bauen), aber der Weg zum Heil führt wieder nach unten, in den Alltag, durch das Leid—das ist auch für uns immer wieder eine Herausforderung. Gottes Stimme trägt den Jüngern und uns auf: Ihr sollt auf ihn hören—und nach seinem Auftrag handeln!

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7. März 2021: 3. Sonntag der Fastenzeit B
Heute begegnet uns ein sehr emotionaler Jesus. Wir hören von der „Tempelreinigung“—Jesus räumt auf. Er wird wütend, weil die Menschen das „Haus seines Vaters“ zu einer Markthalle machen, Geldwechsler und Händler bereichern sich dort auf Kosten der Armen. Der Tempel ist mit vielem angefüllt, was dort nicht hingehört, was den Platz verstellt für das Wesentliche: für Gott. In der Fastenzeit ein interessanter Gedanke.
Jesus bezeichnet sich selbst als den neuen Tempel: nicht Steine machen Gott gegenwärtig, sondern die Nähe zu ihm. Wer Jesus in sein Leben aufnimmt und ihm nachfolgt, kann selbst zu einem Tempel Gottes werden – so wie auch Paulus schreibt: ihr seid der Tempel Gottes.

14. März 2021: 4. Sonntag der Fastenzeit B
Der vierte Fastensonntag wird „laetare“ genannt. Das bedeutet: Freu dich! Das Osterfest ist nahe. Wir freuen uns, denn Jesus ist unser Licht. Er bringt Licht in unsere Finsternis. Er ist zur Rettung der Welt gesandt, nicht zum Richten – Gott liebt die Welt, er hat deshalb seinen Sohn hingegeben, damit jede/r, die/der glaubt, gerettet wird und das ewige Leben hat. Mit uns kann die Welt gut werden, und das Reich Gottes anbrechen—die Freiheit und die Verantwortung, Gottes Liebe in unserem Handeln zu zeigen, haben wir trotzdem.

21. März 2021: 5. Sonntag der Fastenzeit B
Jesus erzählt vom Weizenkorn: Es ist ein Gleichnis für seinen nahenden Tod und Auferstehung. Der Tod ist nicht das Ende, sondern der Anfang eines neuen Lebens. Das kleine Weizenkorn in der Erde keimt, und es wächst eine neue Pflanze daraus, die wiederum viele Weizenkörner bringt. Jesus stirbt am Kreuz, aber er besiegt den Tod. Er ist auferstanden. Deshalb können auch wir glauben, dass wir nach unserem Leben ein neues Leben bei Gott haben werden. Die Weizenkörner sagen uns: Im Tod ist das Leben.

28. März 2021: Palmsonntag B
Jesus zieht in Jerusalem ein, Scharen von Menschen erwarten ihn, den verheißenen Messias. Empfangen und bejubelt wie ein König. Jedoch ist er kein mächtiger Herrscher, denn er kommt bescheiden—er reitet auf einer Eselin—und als Friedenskönig. Die Menschen legen Kleider und grüne Zweige auf die Straße und rufen ihm „Hosanna!“ zu—sie knüpfen an ihn die Hoffnung, dass er Israel von der römischen Besatzung befreien werde. Bald wird der Jubel jedoch verstummen, die Stimmung kippt, einige Tage später wird gerufen „Kreuzige ihn!“. Diese Spannung wird schon heute am Beginn der „Heiligen Woche“ in der Liturgie deutlich—nach der Erzählung vom Einzug in Jerusalem wird die Passionsgeschichte gelesen.

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