Zwei neue Park+Pray für Zweiräder
In Höbersdorf und in Mannersdorf am Leithagebirge in Niederösterreich kann man ab jetzt neu Stille in der Kirche tanken. Fahrrad und Auto warten draußen am Park+Pray auf die Beter.
An zwei weiteren Standorten laden also als Park+Pray gekennzeichnete Radständer und Parkplätze dazu ein kurz halt zu machen und in die Kirche auf ein Stoßgebet, ein wenig Stille und Kühle herein zu kommen.
Eröffnung an der Friedhofsmauer von Mannersdorf
In Mannersdorf am Leithagebirge wurde am Sonntag, dem 16. Juni, nach dem Gottesdienst unter reger Beteiligung der Kirchenbesucher die Park+Pray Tafel von Pfarrer Albin Scheuch gesegnet.
Im Anschluss folgte noch eine Autosegnung, wobei auch viele Kinder ihre rollenden Untersätze mitbrachten, denen der Segen natürlich nicht vorenthalten wurde.
Bei der Segnung der Tafel des Park+Pray Mannersdorf machte Pater Albin darauf aufmerksam, dass „die Tafel einlädt, über die Friedhofsmauer zu schauen, wo sich der Kircheneingang befindet; dass bewusst die Gelegenheit genutzt werden soll, um zwischendurch einmal in die Kirche zu schauen – einfach so. Vielleicht ergibt sich ein kurzes Gespräch mit IHM.“
Patrozinium und Park+Pray-Start in Höbersdorf
Fast zeitgleich eröffnete ebenso am 16. Juni in Höbersdorf ein Park+Pray. Dort feierte man seinen Kirtag mit Park+Pray-Schild, natürlich davor ein Festgottesdienst sowie einen Kindergottesdienst in der Quellkapelle. Schließlich lud die Pfarrgemeinde zu einem gemeinsamen Mittagstisch, Kaffee, Kuchen und geselligen Beisammen sein ein.
Für Gerald Miedler, den stv. Vorsitzenden des PGR Höbersdorf, sagt das Park & Pray Schild: „Mach mal Pause, die Kirche ist offen – Gott ist schon da und erwartet dich!“ Und der Bürgermeister der Marktgemeinde Sierndorf, Gottfried Muck, meint von sich: „Ich bin ein begeisterter Radfahrer und komme viel herum. Schön wenn man sein Rad so wie hier vor der Kirche ordentlich abstellen kann.“
Weitere geplante Eröffnungen
In den darauffolgenden Wochen eröffnen dann noch ein Park+Pray in Traiskirchen-Möllersdorf am 23. Juni und einer in Hohenau an der March am 30. Juni. Den aktuellen Reigen der Eröffnungsfeierlichkeiten beschließt dann am 4. August Bockfließ.
Errichtungen von Park+Pray Standorten vor der offenen Kirche sind aber auch noch in weiteren Gemeinden in Vorbereitung, wie etwa in Wien in Bruckhaufen, im Nordbahnviertel und beim Don Bosco Haus, in Reichenau an der Rax, Hadersdorf, Sulz oder Baden.
Was ist Park+Pray?
„Park and Pray. Der Name ist Programm: sich kurz einparken für ein Gebet,“ so bringt es der Gänserndorfer Pfarrer, Helmut Klauninger, auf den Punkt. Fahrradständer und Parkplätze laden zur Zeit an 17 Standorten im östlichen Niederösterreich und am Wiener Stadtrand dazu ein, bei der offenen Kirche für ein wenig Stille und Gebet anzuhalten.
Wer mit dem Auto oder Fahrrad unterwegs ist, dem bieten von nun an acht Kirchgemeinden einen Stopp zum Kraft-Tanken an. „Egal, ob am Weg zum Großeinkauf, nachhause von der Arbeit, oder einfach nur auf der Durchreise, der Park+Pray-Stellplatz ermöglicht es, einen Stopp bei der Kirche zu machen und die Seele neu aufzutanken,“ so laden die Park+Pray-Verantwortlichen der Erzdiözese Wien ein, sich ein wenig Ruhe und Besinnung im Alltagstrubel zu gönnen.
Wo sind die ersten Park+Pray-Parkplätze
Park and Pray Hinweistafeln findet man bereits sowohl im Weinviertel, etwa in Laa an der Thaya, in Gänserndorf oder an der Kirche von Leopoldau in Wien, der Erlöserkirche in Wiener Neustadt und im südlichen Niederösterreich in Neu-Guntramsdorf, Schwarzau an Steinfeld, Maria Schutz am Semmering oder in Lichtenegg in der Buckligen Welt.
Neben Park+Pray für Autos und welche für Radfahrer bietet die Pfarrgemeinde Kritzendorf eine Besonderheit an: Plug+Pray – einen Stellplatz für E-Autos, bei dem man nicht nur die Seele auftanken kann, sondern auch das E-Mobil.
Alle Informationen findet man auf www.erzdioezese-wien.at/parkpray
Vorbilder der Idee
Im Land des allgegenwärtigen Drive-In, den USA, kann man für seine Kirchgemeinde natürlich vorgefertigte „Park+Pray-Schilder“ ganz einfach im Internet kaufen. Näher bei uns, in der Steiermark gibt es an einer Bundesstraße bereits eine kleine Kapelle, die beim Durchfahren zum Anhalten einlädt und Autobahnkirchen, wie bei Klagenfurt gibt es auch da und dort.
Das Netzwerk der Park+Pray-Parkplätze ist hier ein wenig anders angedacht, weil hier vor allem die Menschen der Umgebung eingeladen sind, bei ihren regelmäßigen Wegen, etwa zum Einkaufen oder am Heimweg von der Arbeit mit Auto oder Fahrrad kurz bei der Kirche einen Stopp einzulegen.
„Mein Herr, ...geh doch nicht an deinem Knecht vorüber! ...dann könnt ihr euer Herz stärken, danach mögt ihr weiterziehen;“ heißt es im Buch Genesis (Gen 18, 3-5), so laden die Kirchen dazu ein, mit einem kurzen Moment der Stille und Besinnung, sich die nötige Stärkung für den Tag zu sichern.
Eingebettet ins Projekt „offene Kirche“
Das Projekt hinter Park+Pray heißt „offene Kirchen“ und es soll Bewusstsein schaffen für den Wert der offenen, einladenden Türen von Kirchen und motivieren Kirchen (mehr) offen zu halten. Es besteht aus einem Bündel an Einzelprojekten, aus denen die Verantwortlichen in Pfarren und Gemeinden die für sie passendsten Hilfsmittel zum Öffnen/offen Halten auswählen können. Das geht von ruhiger Musik, die aus offenen Kirchentüren dringt, das Projekt namens KirchenDur, über Tage der offenen Türe, bauliche Sicherungsmaßnahmen bis hin zu einer geplanten Kirchenführungs-APP "Kirchbesuch".
Dem Türöffner Team ist es wichtig, dass möglichst viele Kirchentüren in der Erzdiözese gut sichtbar offen stehen, denn: „Christus ist die Tür des Heils, die weit offen steht,“ sagt Papst Franziskus: „damit jeder Barmherzigkeit finden kann.“
Jedes der Teilprojekte der „offenen Kirche“ hat einen Heiligen im Himmel als speziellen Patron. Park and Pray wurde dem Sel. Ladislaus Batthyany anvertraut. Der fromme Arzt fuhr gerne mit seinem Auto, etwa von Kittsee aus ins südliche Niederösterreich und hat es auch selber repariert.