Monsignore
Dr. Ewald Huscava
Pfarrvikar der Gemeinde
Donaucitykirche
Die heutige Erste Lesung gehört zu den späten Texten des Jesajabuches, dem sogenannten „Tritojesaja“ (Jes 50-66). Diese Texte beschreiben die Situation in Juda –und speziell in Jerusalem –direkt nach der Rückkehr aus Babylon. Die Perikope ist ein Klage-und Sehnsuchtsgebet der versammelten Tempelgemeinde. In ihm kommt die allgemeine, eher hoffnungslos scheinende Stimmungslage zu ihrem Höhepunkt.
Dieser Abschnitt enthält vor allem zwei Aspekte: die Menschen empfinden einerseits eine fast unüberwindliche Gottesferne gepaart mit massiven Schuldgefühlen, andererseits sind sie aber immer noch fähig, Gott um seine Barmherzigkeit und Vergebung anzurufen und auf seine sicht-und spürbare Zuwendung und väterliche Liebe zu vertrauen – zwei Aspekte, die auch uns Heutigen nicht ganz fremd sein dürften.
Am Anfang und am Ende der Perikope steht das Bekenntnis, dass Gott der Vater seines Volkes ist und bleibt (Jes 63,16b.64,7).
Eva R.
Hinweis: Lesungen und Evangelium finden Sie gemeinsamit mit Tagesgebet und Psamlen über den "Schott-Tagesliturgie" Knopf auf https://erzabtei-beuron.de/index.html.