Blitzlicht, 3. Sonntag der Osterzeit, 11. Mai 2025
2. Lesung: Offb 5, 11-14
Vom 2. bis zum 7. Sonntag der Osterzeit kommt die 2. Lesung aus der Offenbarung des Johannes, dem letzten Buch der Bibel. Es ist das letzte Buch und die die einzige Apokalypse (wörtlich „Enthüllung“) des Neuen Testaments. Eine Apokalypse ist eine Schrift, die sich in Visionen oder Weissagungen mit dem kommenden Weltende befasst, in der Bibel gibt es nur zwei davon, das Buch Daniel im 1. Testament und eben die Offenbarung.
Bei ihr handelt es sich nicht um die Prophezeiung eines schrecklichen Weltendes, wie der umgangssprachliche Gebrauch des Wortes vermuten lassen würde. Vielmehr diente die Offenbarung als eine Trost- und Hoffnungsschrift für die Christen während der Christenverfolgungen im Römischen Reich, vermutlich unter Diocletian. Sie wurde erst relativ spät als „echte“ biblische Schrift akzeptiert; in der Ostkirche wird sie bis heute nicht im Gottesdienst gelesen.
Der Erzähler Johannes befindet sich auf der Insel Patmos in der Verbannung und schreibt dort seine Visionen nieder. Es kann sich bei ihm nicht um den Apostel gleichen Namens handeln, denn die Schrift wird allgemein um das Jahr 95 datiert. Sie stammt aber auch sicher nicht von jenem Johannes, den wir als Evangelisten kennen. Zeitlich würde es sich ausgehen, aber Inhalt und Stil sind so völlig anders, dass diese Annahme mehr als unwahrscheinlich ist. Es hießen also offensichtlich sehr viele Männer Johannes, genauso wie sehr viele Frauen Maria hießen.
Warum die Lesungen aus den Kapiteln 1,5,7,21 und 22 stammen,
ohne dass ein Zusammenhang hergestellt wird und warum alle dieser Lesungen außer der heutigen störende Auslassungen enthalten, die das Verständnis des an sich schon schwierigen Texts noch mehr erschweren, gehört zu den ungelösten (und vielleicht auch unlösbaren) Rätseln.
Eva R.
Hinweis: Lesungen und Evangelium finden Sie gemeinsamit mit Tagesgebet und Psamlen über https://www.vaticannews.va/de/tagesevangelium-und-tagesliturgie/2025/03/23.html









