... manche holen das Buch der Bücher vielleicht auch nur zu Weihnachten aus dem Regal. Wegen der momentanen Lage verursacht durch Covid19 gibt es keine Möglichkeit in der Kirche zu feiern. Das ist sehr schade.
Darum hat uns Gerhard Jagenbrein einiges zum Nachdenken und Nachlesen vorbereitet.
Pfingstmontag:
Einheit im Heiligen Geist
Kurzimpuls:
Wie halte ich Widerspruch im Glauben aus?
Trotz allen Widerspruchs ist es ein Gott, ein Geist, der auch heute wirkt.
Nehmen Sie eine Bibel in die Hand und lesen Sie die Bibelstellen des Tages:
1. Lesung: Apg 10, 34-35.42-48a
Petrus erkennt, dass die „Frohe Botschaft“ an alle Menschen gerichtet werden muss. Während er das bezeugt, werden die, die es hören gläubig, dass Jesus der auferstandene Herr ist und wollen getauft werden.
Ich frage mich:
- Wie kann die „Frohe Botschaft“ auch durch mich verkündet werden?
- Bin ich selbst bereit, auch eine unerwartete „Frohe Botschaft“ weiter zu sagen?
- Wie kann ich den Glauben an Gott heute so bezeugen, dass die Menschen „hellhörig“ werden?
Ps 117:
„Ihr werdet meine Zeugen sein, bis an die Grenzen der Erde.“
2. Lesung: Eph 4, 1-6
Der Apostel Paulus ruft auf, ein Leben im Geiste Jesu zu führen: Demütig, friedfertig, geduldig, bemüht in der Einheit des Geistes Jesu zu leben. Der Frieden, den Jesus zugesagt hat, wird die Einheit schenken, weil Gott „alles in allem“ ist.
Ich frage mich:
- Was hilft mir demütig, friedfertig und geduldig zu sein?
- Erkenne ich – trotz aller Unterschiede – die gemeinsame Hoffnung, den gemeinsamen Glauben?
- Ist Gott für mich Vater aller, über allem und durch alles in allem?
Evangelium: Joh 15, 26 – 16, 15
Jesus verspricht den Heiligen Geist als Beistand (Unterstützer) zu senden, obwohl sie das zu diesem Zeitpunkt nicht verstehen (können). Erst aus dieser Stärkung und Erkenntnis heraus wird die Verkündigung der „Frohen Botschaft“ möglich.
Ich frage mich:
- Was verstehe ich nicht von Jesus? Vertraue ich trotzdem darauf?
- Woraus nehme ich Stärkung und Erkenntnis im Glauben?
- Wie kann ich Gottvater, Jesus und den Heiligen Geist als Einheit erkennen?
Gerhard Jagenbrein
Pfingstsonntag:
Komm herab, o heiliger Geist.
Kurzimpuls:
Erhoffe, erwarte, erfahre ich den Heiligen Geist in meinem Leben?
Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist.
Nehmen Sie eine Bibel in die Hand und lesen Sie die Bibelstellen des Tages:
1. Lesung: Apg 2, 1-11
Alle (Apostel, Jünger, Jüngerinnen) befanden sich an einem Ort (Jerusalem).
Der Heilige Geist, den Jesus zugesagt hatte, kam in verschiedenen Zeichen:
Sturm, Zungen wie Feuer, verschiedenen Sprachen. Sein wirken erstaunte nicht nur die Apostel, Jünger und Jüngerinnen, sondern die ganze Umgebung.
Ich frage mich:
- Wo versammeln wir uns um den Heiligen Geist zu empfangen?
- Erhoffe, erwarte ich selbst den Heiligen Geist in meinem Leben?
- Wie wirkt der Heilige Geist heute in meinem Umfeld?
Ps 104, 1-8:
„Sende aus deinen Geist und das Antlitz der Erde wird neu!“
2. Lesung: 1 Kor 12, 3b-7.12-13
Der Apostel Paulus macht der Gemeinde in Korinth klar, dass der Heilige Geist „alles in allen“ bewirkt, egal welche Talente, Begabungen jede und jeder einzelne besitzt; egal auch welchen Geschlechts, Standes oder welcher Herkunft oder persönlicher Geschichte.
Ich frage mich:
- Welche Talente und Begabungen kann ich in meinem Umfeld einbringen?
- Welche Talente und Begabungen sind bei mir noch „vergraben“ und sollte ich „ausgraben“?
- Erkenne und schätze ich die Begabungen anderer Menschen ausreichend?
Evangelium: Joh 20, 19-23
Die Jüngerinnen und Jüngern fürchten sich und sperren sich deshalb ein. Jesus aber durchbricht alle Einsperrungen und sagt den (inneren) Frieden zu. Er macht Mut und beauftragt, sendet in diese Welt (nur) durch einen „Hauch“.
Ich frage mich:
- Wann habe ich den „Hauch“ Jesu und seinen Frieden schon einmal gespürt?
- Wofür fühle ich mich beauftragt und gesendet?
- Habe ich manchmal zu wenig Mut (Vertrauen) der Beauftragung zu folgen?
Gerhard Jagenbrein
7. Sonntag der Osterzeit:
Das ist das ewige Leben:
Dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen.
Kurzimpuls:
Kann ich an Gott glauben, trotz meines zweifelns und leidens an dieser Welt? Gott hat Jesus in die Welt gesandt, damit wir ihn besser erkennen können.
Nehmen Sie eine Bibel in die Hand und lesen Sie die Bibelstellen des Tages:
1. Lesung: Apg 1, 10-14
Nachdem Jesus vor ihren Augen in den Himmel aufgenommen wurde, waren die Jünger vorerst wie erstarrt. Erst eine weitere Aufforderung führte sie weiter – vorerst zurück nach Jerusalem – wo sie alles, was sie gerade erlebt hatten, im Gebet „verarbeiteten“.
Ich frage mich:
- Wie gehe ich mit „erstaunlichen“ Erfahrungen um? Was führt mich weiter?
- Gelingt mir beten in der Gemeinschaft besser, ist es so hilfreicher?
- Wo, wann und mit wem kann ich am besten beten?
Ps 27, 1-8 (einer der schönsten Psalmen):
„Der Herr ist die Kraft meines Lebens.“
2. Lesung: 1 Petr 4, 13-16
„Freut euch, dass ihr Anteil an den Leiden Christi habt!“ In jedem Menschenleben gibt es leidvolle Erfahrungen. Manchmal aus eigener Schuld, manchmal aber auch von außen, auf Grund des Glaubens an Christus. Zu beidem sollte man sich bekennen und daraus erkennen, was richtig ist.
Ich frage mich:
- Was habe ich schon an meinen leidvollen Erfahrungen gelernt?
- Bin ich bereit, trotz Widerspruch meinen christlichen Glauben auszudrücken?
- Habe ich mit dem christlichen Glauben schon so beschäftigt, dass ich Rede und Antwort stehen kann?
Evangelium: Joh 17, 1-11
Jesus betet zu Gott, seinem Vater, vor seinem Abschied aus dieser Welt. Er dankt ihm, für alles, was er in seinem Namen tun konnte und bittet für die Menschen, die seine Werke weiterführen.
Ich frage mich:
- Danke ich immer wieder Gott für seine Führung und sein Wirken in mir?
- Für wen bitte ich um Gottes Begleitung?
- Kann ich alles, mein und das Leben anderer, in Gottes Hand legen?
Gerhard Jagenbrein
Christi Himmelfahrt:
Seid euch sicher: Ich bin bei euch!
Kurzimpuls:
Auf welche Weise habe ich schon erfahren, dass Jesus bei mir ist?
Jesus ist immer in meiner Nähe, ob ich das gerade spüre oder nicht.
Nehmen Sie eine Bibel in die Hand und lesen Sie die Bibelstellen des Tages:
1. Lesung: Apg 1, 1-11
Gleich zu Beginn der Apostelgeschichte wird berichtet, dass Jesus vor den Augen der Apostel „emporgehoben“ wurde und durch eine Wolke nicht mehr sichtbar war. Zuvor aber hatte Jesus ihnen aber ihnen „Kraft“ durch den Heiligen Geist zugesagt.
Ich frage mich:
- Wie geht es mir mit dem „unsichtbaren“ Jesus?
- In welchen Situationen kann ich doch Gott/Jesus in meinem Leben erkennen?
- Worin kann ich den auch mir zugesagten Heiligen Geist spüren?
2. Lesung: Eph 1, 17-23
Paulus bitte um den Heiligen Geist für die Gemeinde in Ephesus: „Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr versteht, zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid … und wie überragend groß seine Macht sich an uns erweist durch das Wirken seiner Kraft und Stärke.“
Ich frage mich:
- Worauf richte ich mein Innerstes (die Augen meines Herzens) aus?
- Wie wirkt Gott im Heiligen Geist in unserer Gemeinde?
- Wo spüre ich das Wirken Gottes Kraft und Stärke?
Evangelium: Mt 28, 16-20
Jesus schickt die Jünger auf einen Berg. Sie sehen dort Jesus, aber einige haben doch Zweifel. Er sagt zu ihnen: „Mir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde.“ Und er sendet sie, alle Völker zu lehren und zu seinen Jüngern zu machen. Die Zusage „Ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt“ soll den Jüngern den Mut dazu geben.
Ich frage mich:
- Glaube ich an die Vollmacht Jesu in dieser Welt?
- Woran zweifle ich in meinem Glauben an Jesus?
- Glaube ich an die Zusage, dass Jesus immer bei und mit uns ist?
Gerhard Jagenbrein
6. Sonntag der Osterzeit:
Jesus sagt uns seinen Beistand zu!
Kurzimpuls:
Habe ich schon das Wirken des Heiligen Geistes bei mir bemerkt?
Der Heilige Geist kann in mir spürbar werden, wenn ich dafür offen bin.
Nehmen Sie eine Bibel in die Hand und lesen Sie die Bibelstellen des Tages:
1. Lesung: Apg 8, 5-8.14-17
Philippus, einer der neuen Diakone, verkündet die frohe Botschaft in Samaria, dem „Ausland“! Und viele Menschen kommen zum Glauben an Jesus. Da werden die Apostel Petrus und Johannes aufmerksam, kommen auch dahin und beteten um den Heiligen Geist.
Ich frage mich:
- Wie habe ich meine Firmung als Empfang des Heiligen Geistes in Erinnerung?
- Brauche ich erst „große Wunder“ um an Gott zu glauben?
- Welche – oft kleine – Zeichen kann ich in meinem Leben als Gottes wirken erkennen?
2. Lesung: 1 Petr 3, 15-18
„Haltet in eurem Herzen Christus, den Herrn, heilig!“ Mit Jesus verbunden, ist es möglich, Jedem Rede und Antwort über den Glauben an ihn zu geben. Auch wenn das zu Schwierigkeiten führen kann, lässt Gott die richtigen Worte finden.
Ich frage mich:
- Lebe ich so, dass ich über meinen Glauben an Jesus gefragt werde?
- Bin ich bereit Jedem Rede und Antwort über meinen Glauben zu geben?
- Bin ich auch bereit, für meinen Glauben Schwierigkeiten in Kauf zu nehmen?
Evangelium: Joh 14, 15-21
Jesus sagt den Jüngern den Beistand Gottes – den Heiligen Geist – zu, auch wenn er selbst nicht mehr direkt bei ihnen ist. Er lässt uns Menschen nicht „als Waisen“ zurück, wenn wir seine Gebote (der Liebe) halten.
Ich frage mich:
- Wodurch habe ich Gottes Beistand schon erfahren?
- Glaube ich an die Begleitung des Heiligen Geistes in meinem Leben?
- Liebe ich Gott und die Menschen so, wie Jesus mich liebt?
Gerhard Jagenbrein
5. Sonntag der Osterzeit:
Jesus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben
Kurzimpuls:
Wozu bin ich berufen? Welche Wege gehe ich in meinem Leben?
Jesus kann mir die Richtung meines Lebensweges zeigen.
Nehmen Sie eine Bibel in die Hand und lesen Sie die Bibelstellen des Tages:
1. Lesung: Apg 6, 1 – 7
Zuerst gibt es Unmut über Benachteiligungen. Worauf sollen sich die Apostel konzentrieren? Auf die Verkündigung oder die Fürsorge (Caritas)? Sie entschieden sich für die Verkündigung. Daher delegierten (beauftragten) sie die Fürsorge an bewährte, aus der Gemeinde gewählte Menschen und legten ihnen die Hände auf als äußerliches Zeichen. Diese „Multiplikatoren“ bewirkten, dass weitere Menschen zum Glauben an Jesus kamen.
Ich frage mich:
- Was ist meine Aufgabe in der christlichen Gemeinde?
- Fühle ich mich ausgewählt und beauftragt?
- Bin ich Vorbild (Multiplikator) für den christlichen Glauben?
2. Lesung: 1 Petr 2, 4 – 9
„Kommt zum Herrn! … lasst euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen, zu einer heiligen Priesterschaft. … damit ihr seine großen Taten verkündet.“ Jesus ist der „Eckstein“, das Fundament. Auch wir können ein „Eckstein“ für andere werden, auch wenn wir für manche als ein „Stolperstein“ wahrgenommen werden.
Ich frage mich:
- Bin ich bereit mein Leben ganz auf Jesus als meinen „Eckstein“ aufzubauen?
- Lasse ich mich selbst als lebendigen Stein in SEIN Haus einbauen?
- Wie halte ich es aus, für manche ein „Stolperstein“ zu sein?
Evangelium: Joh 14, 1 – 12
Jesus bereitet uns den Lebensweg – er IST der Weg, den wir gehen sollen, auch wenn wir nicht immer wissen, wohin dieser Weg führt. Aber: Gibt es einen anderen Weg, der zu Gott führt? Jesus appelliert: Glaubt mir doch, glaubt wenigstens auf Grund der Werke! Jesus traut uns zu, große Werke zu vollbringen, wenn wir an ihn glauben und danach handeln.
Ich frage mich:
- Orientiere ich mich am Weg, den Jesus vorgelebt hat?
- (Ver)Zweifle ich schnell, wenn ich diesen Weg nicht gleich (er)kenne/verstehe?
- Glaube ich, dass Jesus mir schon jetzt eine Wohnung im Haus Gottes bereitet?
Gerhard Jagenbrein
4. Sonntag der Osterzeit: Jesus, der gute Hirte
Kurzimpuls:
Wer ist für mich wichtig, wie ein guter Hirte für seine Herde?
Jesus ist DER gute Hirte! Bei ihm finde ich Geborgenheit.
Wenn Gott mein Hirte ist, kann mir nichts geschehen.
Nehmen Sie eine Bibel in die Hand und lesen Sie die Bibelstellen des Tages:
1. Lesung: Apg 2, 14a. 36 – 41
Der Apostel Petrus redet der Gemeinde ins Gewissen: Ihr habt Fehler gemacht - gesündigt. Aber Gott vergibt und er will aus den Verirrungen retten! Lasst euch retten und lebt die Gemeinschaft mit Jesus und den Mitmenschen.
Ich frage mich:
- Trifft mich das Wort Gottes „bis ins Herz“? Lasse ich mich davon berühren?
- Erkenne ich meine Fehler und sehe sie ein? Was mache ich daraus? Ändern?
- Lasse ich mich ein auf die Gemeinschaft mit Jesus und seiner Gemeinde?
2. Lesung: 1 Petr 2, 20b - 25
Jesus hat für uns unverschuldet, aus freiem Willen für unser Verschulden gelitten. Er hat uns ein Beispiel gegeben, wie wir ihm nachfolgen können:
geduldig sein, Unangenehmes ertragen und letztlich Gott alles überlassen, weil er unser Retter, Richter und guter Hirte ist.
Ich frage mich:
- Wie gehe ich mit körperlichen und seelischen Leiden um?
- Kann ich mir an Jesus ein Beispiel nehmen in Geduld und Gottvertrauen?
- Richte ich mein Leben auf Gott aus? Folge ich dem guten Hirten nach? Oder gehe ich lieber meine eigenen Wege ohne den „Hirten“?
Evangelium: Joh 10, 1 – 10
Jesus verwendet in diesem Gleichnis von den Schafen ein Bild seiner Umgebung:
Schafherden, die sich um den Hirten scharen, die seine Stimme kennen und auf sie hören. Sie können auch die Stimme ihres Hirten von den Stimmen anderer unterscheiden. So wissen sie, wem sie nachfolgen sollen.
Ich frage mich:
- Welche Stimme erkenne ich als die, der ich nachfolgen soll?
- Kann ich Gottes Stimme von anderen „Einflüsterungen“ unterscheiden?
- Durch welche „Türe“ gehe ich in meinem Leben? Durch die offene Türe Gottes, oder durch irgendeine „Hintertüre“, die mich nicht zum Ziel meines Lebens führt?
- Wo und wie kann/sollte ich selbst „guter Hirte“ für meine Mitmenschen sein?
Gerhard Jagenbrein
3. Sonntag der Osterzeit
Kurzimpuls:
Entmutigung, Rückschläge, Verzweiflung – wie gehe ich damit um?
Jesus ist schon vor mir da und gibt mir, was gut für mich ist!
Nehmen Sie eine Bibel in die Hand und lesen Sie die Bibelstellen des Tages:
1. Lesung: Apg 2, 14.22 – 33
Der Apostel Petrus traut sich – durch den Heiligen Geist ermutigt – vor vielen Menschen Zeugnis für Jesus abzulegen. Er spricht von Freude, Hoffnung, Auferstehung und die Kraft des Heiligen Geistes.
Ich frage mich:
- Wovon lasse ich mich entmutigen? Ist das wirklich entmutigend?
- Woraus schöpfe ich Kraft und Mut, auch Unwahrscheinliches zu wagen?
- Kann ich glauben, dass Gott mich in jeder Situation begleitet?
2. Lesung: 1 Petr 1, 17 - 21
In der 2. Lesung weist Petrus darauf hin, dass Gott „jeden ohne Ansehen der Person nach seinem Tun beurteilt“. Durch Jesus werden wir ermutigt, nicht an unserer „ererbten Lebensweise“ festhalten zu müssen, weil wir durch ihn erlöst – davon befreit - sind.
Ich frage mich:
- Wie beurteile ich meine Mitmenschen (ohne Vorurteil, sondern nach dem Tun)?
- Kann ich meine „ererbte Lebensweise“ loslassen und Neues beginnen?
- Habe ich genug Gottvertrauen, befreit Ungewohntes zu wagen?
Evangelium: Joh 22, 1 – 24 (statt Lk 24, 13 – 35)
Einige der Jünger Jesu gehen wieder ihrer erlernten und gewohnten Tätigkeit nach: dem Fischen. Trotz ihrer Berufserfahrung, bleibt ihr Boot leer und sie haben nichts zu essen. Sie erkennen Jesus nicht, der am Ufer steht und ihnen einen „unmöglichen“ Tipp gibt, den sie aber trotzdem befolgen. Der Fang ist so reichlich, dass die Jünger damit fast überfordert sind. Jesus hat aber schon alles für das gemeinsame (Fest-)Essen vorbereitet.
Ich frage mich:
- Bin ich schnell verzweifelt, wenn mir etwas nicht gelingt?
- Kann ich darauf vertrauen, dass mir auch Unwahrscheinliches gelingen wird?
- Rechne ich damit, dass Jesus schon alles für mich vorbereitet hat?
Gerhard Jagenbrein
2. Sonntag der Osterzeit, Weißer Sonntag
Nehmen Sie eine Bibel in die Hand und lesen Sie die Bibelstellen des Tages:
1. Lesung: Apg 2, 42 – 47
Hier wird geschildert, dass die (ersten) Christen fest an der Lehre und der Gemeinschaft festhielten. Jeden Tag beteten sie gemeinsam und ihre Gemeinschaft wurde immer größer.
Ich frage mich:
- Halte ich an der Lehre, der Bibel, fest?
- Was tue ich für die Gemeinschaft, damit sie bestand hat?
- Was trage ich dazu bei, dass unsere Glaubensgemeinschaft größer wird?
2. Lesung: 1 Petr 1, 3 - 9
Petrus ermuntert zu Hoffnung und Freude, da Gott uns behütet. Auch wenn wir durch mancherlei Prüfungen und schwierige Zeiten gehen, sollen wir standfest im Glauben bleiben.
Ich frage mich:
- Kann ich gerade in schwierigen Zeiten an Gottes Beistand glauben?
- Was hindert mich daran, auf Gottes Kraft zu vertrauen?
- Nehme ich mir Zeit, Gott um seine Hilfe zu bitten und ihn zu lobpreisen?
Evangelium: Joh 20, 19 - 31
Die Freunde Jesu sind verschreckt und verängstigt, sie sperren sich ein. Sie fragen sich: „Wie geht es jetzt ohne den Herrn weiter?“ Aber Jesus ist doch bei ihnen und er sagt ihnen einen neuen Geist zu: den Heiligen Geist.
Ich frage mich:
- Traue ich Jesus zu, unverhofft in mein Leben zu treten?
- Kann ich Überraschungen, unerwarteten Richtungsänderungen akzeptieren?
- Welche Zeichen sehe ich in meinem Leben, um Jesus als den Auferstandenen zu erkennen?
Gerhard Jagenbrein
______________________________________________________________________________________________
13. April 2020: Ostermontag
(Dowload PDF)
Nehmen Sie eine Bibel in die Hand und lesen Sie die Bibelstellen des Tages:
1. Lesung: Apg 2, 14 – 33
Der ängstliche Petrus traut sich schon wieder zu reden! Er hatte aber auch Rückhalt von den anderen Jüngern. Er bezeugt die Auferstehung Jesu.
Ich frage mich:
- Wo hole ich mir Rückhalt bei anderen Christen für meinen Glauben?
- Bin ich wirklich überzeugt – glaube ich – an die Auferstehung?
2. Lesung: 1 Kor 15, 1 - 8.11
Paulus erinnert die Christen in Korinth an die Rettung durch das Leiden und die Auferstehung Jesu Christi. Das soll die Basis ihres Glaubens sein und nicht unüberlegter „Herdentrieb“.
Ich frage mich:
- Bin ich wirklich überzeugt, dass Jesus auch für meine Sünden gestorben ist?
- Glaube ich daran, dass Jesus auch mir „erscheinen“ kann? Bin ich offen dafür?
Evangelium: Lk 24, 13 – 35
Zwei Jünger Jesu gingen enttäuscht nach Hause. Ihr Idol war vernichtet. Aber sie tauschten sich über das Geschehene aus. Wahrscheinlich waren sie sich nicht klar, wie es nun mit ihren Hoffnungen weitergehen würde. Da kommt Jesus vorerst unbemerkt dazu. Als sie ihn erkennen, hält die beiden Jünger nichts zurück, den weiten Weg zurück zu gehen und ihre Erfahrung mit Jesus zu erzählen.
Ich frage mich:
- Wie gehe ich mit meinen Enttäuschungen um? Rede ich darüber?
- Welche Hoffnungen habe ich für mein weiteres Leben?
- Woran erkenne ich Jesu Wirken in meinem Leben?
- Erzähle ich meine Erfahrungen mit Jesus anderen?
Gerhard Jagenbrein
______________________________________________________________________________________________
Ostersonntag
(Download PDF)
Nehmen Sie eine Bibel in die Hand und lesen Sie die Bibelstellen des Tages:
1. Lesung: Apg 10, 34 – 43
Petrus begann zu reden – jener Petrus, der zuvor noch geleugnet hat, dass er mit Jesus etwas zu tun hat. Er hat sich getraut als Zeuge aufzutreten!
Ich frage mich:
- Traue ich mich – unter viel einfacheren Bedingungen – als Zeuge aufzutreten?
- Traue ich mich, von meinem Glauben zu reden?
2. Lesung: Kol 3, 1-4
Paulus fordert die Christen in Kolossä auf, ihre Ziele auf Gott auszurichten, nicht auf das Irdische.
Ich frage mich:
- Wonach richte ich mein Leben aus?
- Bin ich mit dem „Irdischen“ so verhaftet, dass ich das Göttliche nicht erkenne?
Evangelium: Joh 20, 1 – 9
Maria von Magdala, eine Schülerin, Jüngerin von Jesu, verzweifelte nicht an der Situation, sondern wollte den Leichnam nochmals sehen und salben. Als sie den Toten Jesus nicht mehr fand, drängte es sie, die anderen Jünger zu informieren.
Erst dann fanden Petrus und „der andere Jünger“ (Johannes) den Mut selbst nach Jesus zu schauen.
Ich frage mich:
- (Ver)zweifle ich an vermutlich aussichtslosen Situationen?
- Mache ich mich auf den Weg, diese Situation nochmals genau anzusehen?
- Mache ich anderen Mut, sich auch auf den Weg zu Jesus zu machen?
- Welche Erfahrungen habe ich mit „Auferstehung“ in meinem jetzigen Leben?
Gerhard Jagenbrein
___________________________________________________________________________________________
Osternacht
(Download PDF)
Nehmen Sie eine Bibel in die Hand und lesen Sie die Bibelstellen des Tages.
Wortgottesdienst
1. Lesung: Gen 1, 1 – 2, 2
Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut.
Diese SchöpfungsGESCHICHTE widerspricht nicht der Evolutionslehre. Die sieben Tage sollen eine Deutung der Größe Gottes sein, der „alles gut gemacht hat.“
Ich frage mich:
- Wie gehe ich mit dieser „Schöpfung“ heute um?
- Glaube ich an das Eingreifen Gottes, auch wenn ich es (noch) nicht verstehe?
2. Lesung: Gen 22, 1-18
Gott stellt Abraham auf die Probe
Für uns sind Gottes Wege oft unverständlich, ja irritierend. Auch Abraham wird sich gefragt haben: Warum will Gott dieses große Opfer von mir?
Auch in der derzeitigen Corona-Virus-Situation stellen wir uns diese Frage.
Abraham bekommt sie beantwortet: Ich will dir Segen schenken in Fülle!
Ich frage mich:
- Lass ich mich ganz auf Gottes Willen ein, auch wenn er mir „weh tut“?
- Wo kann ich Gottes Segen in meinem Alltag erkennen?
3. Lesung: Ex 14, 15 – 15, 1
Die Israeliten zogen auf trockenem Boden durch das Meer
Voller Angst schreien die Israeliten zu Gott. Aber diese Angst ist unbegründet, weil Gott mit ihnen ist. Gott hat Moses erwählt, der Mittler Gottes zum Volk der Israeliten zu sein. Auch er zweifelt manchmal an seinem Auftrag.
Ich frage mich:
- Wovor habe ich Angst?
- Vertraue ich darauf, dass Gott mir immer beisteht und mich herausführt aus jeder schwierigen Situation?
- Welchen Auftrag hat Gott für mich? Habe ich Zweifel daran?
4. Lesung: Jes 54, 5-14
Gottes erbarmen
Manchmal haben wir Menschen das Gefühl, dass Gott einen verlassen hat (auch Jesus hatte dieses Gefühl am Kreuz). Doch letztlich erbarmt sich Gott, denn „seine Huld und sein Bund hält ewig!“
Ich frage mich:
- Wie gehe ich damit um, wenn ich mich von Gott verlassen fühle?
- Wann habe ich erfahren, dass Gott mich wieder „auffängt“?
5. Lesung: Jes 55, 1-11
Kommt zu mir und ihr werdet aufleben
Gott ruft auf, mit allen Sorgen und Nöten zu ihm zu kommen. „Sucht den HERRN, er lässt sich finden, ruft ihn an, er ist nah!“ (Vers 6) Aber: „Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken und eure Wege sind nicht meine Wege.“ (Vers 8) Das Wort Gottes bewirkt etwas in uns, es kehrt nicht leer zu ihm zurück.
Ich frage mich:
- Versuche ich aus eigener Kraft meine Sorgen zu bewältigen oder komme ich damit zu Gott?
- Kann ich akzeptieren, dass meine Wege nicht Gottes Wege sind?
- Höre ich auf das Wort Gottes? Lasse ich es auch auf mich wirken?
6. Lesung: Bar 3, 9-15.32 – 4,4
Geh deinen Weg in der Weisheit Gottes
Das Volk Israel hat den Weg Gottes verlassen. Doch nun ruft Gott auf, sich wieder auf ihn zu besinnen: „Nun lerne, wo Einsicht ist, wo Kraft und wo Klugheit, dann erkennst du zugleich, wo Lebensglück und Frieden zu finden sind!“
Ich frage mich:
- Wann, in welcher Situation habe ich Gottes Weg verlassen?
- Habe ich Gottes Ruf zur Einsicht und Besinnung gehört und aufgenommen?
7. Lesung: Ez 36, 16-28
Ich gebe euch ein neues Herz
Das Volk Israel hatte sich von Gott entfernt und wurde in alle Länder zerstreut.
Die Israeliten passten sich an und vergaßen ihren Gott. Aber Gott hatte Mitleid und holte sein Volk wieder zurück – zum Glauben an ihn und in das „gelobte Land“. Dazu ist „ein neues Herz und ein neuer Geist“ erforderlich, das Gott gibt.
Ich frage mich:
- Wann und wo habe ich mich von Gott entfernt, habe ich Gott „vergessen“?
- Wo und wie hat mich Gott zurück geholt und hat mir ein neues Herz und einen neuen Geist geschenkt?
Epistel: Röm 6, 3-11
Wir werden mit Christus leben
Mit unserer Taufe sind wir ganz mit Jesus verbunden – im Leben, im Tod und in der Auferstehung. Wir sind nicht mehr „Sklaven der Sünde“, sondern frei geworden von der Sünde und leben mit Gott.
Ich frage mich:
- Habe ich Angst vor dem Tod? Vor meinem und dem meiner Nächsten.
- Glaube ich wirklich an ein Leben nach dem Tod, an die Auferstehung?
- Wie stelle ich mir ein Leben nach dem Tod vor? Kann ich mir das vorstellen?
Evangelium: Mt 28, 1 – 10
Er ist auferstanden!
Nach einem „Erdbeben“ wälzte ein Engel (Bote Gottes) den Stein vor dem Grab weg und beruhigt die Frauen, die nach dem Grab sehen wollten: „Fürchtet euch nicht!“ Sie erfahren als erstes: „Er ist auferstanden, wie er gesagt hat!“ Wie um die Botschaft des Engels zu bestätigen, kommt Jesus den Frauen entgegen und gibt sich ihnen zu erkennen. Auch Jesus sagt zu ihnen: „Fürchtet euch nicht!“ und gibt ihnen den Auftrag die Jünger über das Erlebte zu informieren.
Ich frage mich:
- Gibt es bei mir ein persönliches „Erdbeben“ und eine Botschaft Gottes an mich?
- Fürchte ich mich, Unerwartetes, Unglaubliches zu erfahren?
- Erfülle ich den Auftrag, von Jesus zu erzählen, seine Auferstehung zu bezeugen?
Gerhard Jagenbrein
___________________________________________________________________________________________
Karfreitag
(Download PDF)
Feier des Leidens und Sterbens Jesu Christi
Nehmen Sie eine Bibel in die Hand und lesen Sie die Bibelstellen des Tages.
1. Lesung: Jes 52, 13- 53, 12
Der Prophet Jesaja sieht einen „Knecht“ der nicht als König „von schöner Gestalt“ sondern als Verachteter sein Volk erlösen wird. „Der HERR hat Gefallen an dem von Krankheit Zermalmten. …Was Gott gefällt, wird durch seine Hand gelingen.“ (Jes 53, 10) Jesus kennt sicherlich aus seiner jüdischen Herkunft diese Stellen der Schrift und sieht sich wohl als dieser Gottesknecht. Er handelt danach!
Ich frage mich:
- Wem traue ich Großes zu? Den Mächtigen oder den Verachteten?
- An wem findet Gott heute Gefallen?
- Kenne ich die Bibel genau genug? Handle ich danach?
2. Lesung: Hebr 4, 14-16; 5, 7-9
Jesus ist der mitfühlende „Hohepriester“ – nicht von oben herab. Er selbst hat die Leiden des irdischen Lebens erlebt. „Obwohl er der Sohn war, hat er durch das, was er gelitten hat, den Gehorsam gelernt.“ (Hebr 5, 8) Jesus wurde der Urheber des ewigen Heils!
Ich frage mich:
- Bin ich mitfühlend genug gegenüber meinen Nächsten?
- Wie gehe ich mit Leid um? Kann ich es annehmen?
- Vertraue ich mich Jesus als dem Urheber des ewigen Heils an?
Passion: Joh 18, 1 – 19, 42
In der Leidensgeschichte nach Johannes hören wir ausführlich den Ablauf von Jesu Verhaftung, seine Verurteilung, sein Leiden und seinen Tod am Kreuz. Jesus hat das alles in vollem Bewusstsein auf sich genommen und sich nicht gegen dieses Unrecht gewehrt. Er wusste „Es ist vollbracht!“ Sein Tod ist „amtlich“ nachdem der Soldat mit der Lanze in sein Herz stieß. Niemand glaubte an seine Auferstehung, sein Wiederkommen. Er wurde endgültig begraben.
Ich frage mich:
- Wie geht es mir mit dieser grausigen Geschichte? Bin ich schon zu abgestumpft, um berührt zu sein?
- Bin ich mir bewusst, was der Mensch Jesus für MICH bereit war zu leiden?
- Lege ich Jesus manchmal bei Seite – in ein Grab (in mir)?
______________________________________________________________________________________________
Gründonnerstag
(Download PDF)
Nehmen Sie eine Bibel in die Hand und lesen Sie die Bibelstellen des Tages.
1. Lesung: Ex 12,1-8.11-14
Moses und sein Bruder Aaron erhalten von Gott einen konkreten Auftrag: Sie sollen das in Ägypten im Exil lebende Volk Israel auf die Flucht aus Ägypten vorbereiten. Gestärkt sollen alle den Weg antreten. Dies wird besonders in den (nicht gelesenen) Versen 9 und 10 deutlich. „Es ist ein Pessach für den HERRN.“ Das bedeutet, dass Gott das Volk auffordert, sich zu ihm zu bekennen, wenn er „vorbeigeht“ (Pessach). Dieses Ereignis soll den Menschen als ewiges Zeichen dafür dienen, dass Gott mit ihnen ist: „Diesen Tag sollt ihr als Gedenktag begehen. Feiert ihn als Fest für den HERRN!“
Ich frage mich:
- Auf welche Weise bekenne ich mich zu Gott, in einer Form, die sichtbar ist?
- Woran erkenne und wie erinnere ich mich, dass Gott mit mir ist?
- Wann und wie feiere ich ein Fest für Gott?
2. Lesung: 1 Kor 11, 23-26
Nach dem Aufzeigen von Missständen bei der Feier von Gottesdiensten in Korinth (1 Kor 11, 17-34), erinnert Paulus die Gemeinde daran, wie Jesus das letzte Abendmahl gefeiert hat. „Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.“ Jeder soll daher den Leib (das Brot) und das Blut (aus dem Kelch) würdig in sich aufnehmen (Vers 28-29).
Ich frage mich:
- Wie feiere ich Gottesdienst? Geht es mir nur um mein persönliches Wohlfühlen?
- Bereite ich mich ausreichend auf den Empfang der Heiligen Kommunion vor?
- Ist mir immer bewusst, dass ich damit Jesus selbst in mich aufnehme?
Evangelium: Joh 13, 1-15
Jesus wurde während seines öffentlichen Wirkens wohl immer mehr bewusst, dass er der Sohn, der Gesandte, Gottes ist. Er ahnte nun, dass er den Willen Gottes erfüllen sollte: zu gehen (sterben) aber auch zurückzukehren (auferstehen). So wollte er sich von seinen Freunden verabschieden und ihnen noch einen wichtigen Auftrag mitgeben: Einander zu dienen und zu lieben, so wie er es ihnen vorgelebt hatte.
Ich frage mich:
- Wird mir immer mehr bewusst, was Gott mit mir vorhat? Suche ich danach
- Bin ich bereit, den Willen Gottes zu erkennen und auch zu tun?
- Bin ich bereit, meinen Mitmenschen vorbehaltlos, ohne Absicht, zu dienen?
Gerhard Jagenbrein
______________________________________________________________________________________________
8. April 2020: Mittwoch der Karwoche
(Download PDF)
Nehmen Sie eine Bibel in die Hand und lesen Sie die Bibelstellen des Tages:
Lesung: Jes 50, 4-9a
Evangelium: Mt 26, 14-25
Nach dem Palmsonntag wird uns nochmals der „Gottesknecht“ vor Augen geführt. Doch diesmal geht es noch weiter, der Prophet ist gestärkt: „Wer will mit mir streiten?“ (Jes 50, 8) „Siehe, GOTT, der Herr, wird mir helfen. Wer kann mich für schuldig erklären?“ Jesus ist sich vor seiner Verurteilung durch Pilatus offensichtlich dieser Verse bewusst und sicher, dass diese Verurteilung nicht endgültig ist, sondern letztlich zur Verherrlichung Gottes führt.
Ich frage mich:
- Vertraue ich Gott so stark, dass ich mich auch auf Streitgespräche einlasse, oder
- wie Jesus – ganz einfach schweige und Gott wirken lasse?
- Bin ich mir Gottes Hilfe in allen Situationen sicher genug?
Jesus lässt das Paschamahl vorbereiten - das „Abschiedsmahl“ seines irdischen Wirkens: „Meine Zeit ist da!“ (Mt 26, 18) und er möchte dieses Mahl FEIERN! Auch Matthäus berichtet, dass Jesus wusste, wer ihn verraten wird. Trotzdem verhindert er es nicht, obwohl Jesus es wohl könnte, wenn er sich auf seinen Vater beruft. Er hat doch schon viele unglaubliche Wunder gewirkt! Aber Jesus will den Willen seines Vaters tun: „Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst.“ (Mt 26, 39b)
Ich frage mich:
- Kann ich im Angesicht des Todes ein „Abschiedsmahl“ FEIERN?
- Wie gehe ich damit um, wenn ich mich VERRATEN fühle?
- Gelingt es mir wirklich, MEINEN Willen zurückzustellen und GOTTES Willen zu akzeptieren?
Gerhard Jagenbrein
__________________________________________________________________________________________
7. April 2020: Dienstag der Karwoche
(Download PDF)
Nehmen Sie eine Bibel in die Hand und lesen Sie die Bibelstellen des Tages:
Lesung: Jes 49, 1-6
Evangelium: Joh 13, 21-33.36-38
Der Prophet Jesaja weiß sich von Gott berufen – „schon im Mutterleib“. Er fühlt sich auch von Gott gestärkt und beschützt: „Er machte meinen Mund wie ein scharfes Schwert, er verbarg mich im Schatten seiner Hand“ (Jes 49, 2). Der Prophet erfährt aber auch Scheitern: „Vergeblich habe ich mich bemüht, habe meine Kraft für Nichtiges und Windhauch vertan.“ (Jes 49, 4). Und doch vertraut er auf Gott und wurde von ihm neuerlich gestärkt und ermutigt.
Ich frage mich:
- Wodurch fühle ich mich von Gott gestärkt?
- Woran bin ich (scheinbar) gescheitert?
- Kann ich mein Scheitern im Rückblick als Stärkung und Ermutigung erkennen?
Jesus sieht sein nahes Ende, sein Scheitern in diesem Leben kommen – er wurde im Geist erschüttert. Die Ankündigung des Verrates stößt bei den Jüngern auf Unverständnis – WER? Wie im darauffolgenden „letzten Abendmahl“ verwendet Jesus Brot und Wein als Zeichen: „Der ist es, dem ich den Bissen Brot, den ich eintauche, geben werde.“ (Joh 13, 26)
Jesus kündigt auch an, dass er dorthin gehen wird, wohin ihm die Jünger jetzt noch nicht nachfolgen können und dass sie ihn suchen werden. Petrus will das nicht wahrhaben und überschätzt sich wohl, indem er verspricht, sogar sein Leben für Jesus hinzugeben. Jesus aber kennt die Schwächen von Petrus.
Ich frage mich:
- Wie oft verstehe ich nicht die Botschaft Gottes oder will sie nicht wahrhaben?
- Welche Zeichen sind für mich Brot und Wein in der Eucharistiefeier?