Donnerstag 28. März 2024

Predigt Fronleichnam

Liebe Schwestern und Brüder, wenn ich über die Eucharistie predige, kommen mir unwiderstehlich die zwei Jünger auf dem Weg nach Emmaus vor Augen. Sie waren enttäuscht. Sie hatten so viel Hoffnung in Jeus gelegt und alles war aus, als Jesus am Kreuz gestorben war Sie sprachen unterwegs darüber, und Jesus schloss sich an, als ob er nichts davon wüsste. Sie erkannten ihn nicht und luden ihn zum Abendessen ein. Beim Abendmahl brach er das Brot wie am Gründonnerstag und teilte es aus. In dem Moment erkannten sie ihn, aber er verschwand. Was ihnen blieb war das geteilte Brot. In der menschlichen Gestalt war er nicht mehr bei ihnen, aber er hatte ihnen in dem gebrochenen Brot ein Zeichen seiner Anwesenheit hinterlassen.
Die Eucharistie, die Kommunion ist auch für uns, liebe Schwestern und Brüder, ein Zeichen seiner Anwesenheit, wie es auch der Heilige Paulus in der zweiten Lesung geschrieben hat: „Sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.“ Das erleben wir in jeder heiligen Messe, in jeder Eucharistiefeier. Bei der Wandlung kommt Jesus Christus auf den Altar und ist in dem Stück Brot anwesend. Wir empfangen den Leib Christi und dadurch lebt er in uns. Dadurch werden die Worte Jesu „Ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ erfüllt. Seit unserer Erstkommunion wissen wir, dass Jesus in dem konsekrierten Brot anwesend ist. Es war aber nicht so leicht, den Menschen das zu erklären. Die Entstehung der Eucharistie hat eine lange Geschichte. Gott hat die Menschen durch verschiedene Ereignisse darauf vorbereitet. In der ersten Lesung hörten wir heute eine Geschichte die sich vor fast 4000 Jahren zutrug. Der Priester Melchisedek brachte als erster die Gaben von Brot und Wein dar, als Opfer für Abraham: „In jenen Tagen brachte Melchisedek, der König von Salem, Brot und Wein heraus. Er war Priester des Höchsten Gottes.“ – schreibt die Bibel. 400 Jahre später bewahrte das Blut eines Lammes an den Türpfosten die Erstgeborenen Israeliten in Ägypten vor dem Tod. Dann gab Gott ihnen Manna – Brot vom Himmel in der Wüste. Im heutigen Evangelium vermehrt Jesus das Brot, um den Menschen später das Geheimnis der Eucharistie zu erklären. Dann war es so weit, am letzten Abend vor seinem Tod feierte Jesus die erste heilige Messe und verwandelte Brot in seinen Leib und Wein in sein Blut. Seit dieser Zeit wiederholt die Kirche das Ereignis des letzten Abendmahls bei der Feier der Eucharistie. Dadurch bekennt sie den Glauben an die Anwesenheit Jesu Christi in der heiligen Kommunion. Heute machen wir das auf eine besondere Weise. Wir feiern nicht nur die heilige Messe, wir nehmen auch die Eucharistie, den Leib Christi, und tragen ihn hinaus. Wir wollen damit unseren Glauben an die Anwesenheit Jesu in der konsekrierten Hostie in einer Monstranz nach außen zu zeigen. Das Wort Monstranz kommt aus Latein „monstrare“, das heißt „zeigen“. Wir wollen unseren Glauben an die Eucharistie nach außen zeigen. Amen.

Pfarre Oberaspang
Kirchenplatz 6
2870 Aspang

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