Donnerstag 28. März 2024

Predigt 17.Sonntag, 24.07.2016

Die heutige erste Lesung gehört zu meinen Lieblingsstellen in dem Alten Testament. Es ist ein Beispiel einer gesunden Relation eines Menschen mit Gott. Daraus kann man viel lernen. Wenn wir heute dem Dialog zugehört haben, haben wir den Eindruck, es hätten zwei Freunde miteinander gesprochen. Das war aber ein Gespräch zwischen Gott und Abraham. Wie weit ist es von der Vorstellung des Alten Testaments entfernt, wie weit ist es von der Vorstellung  mancher Menschen mit ihrer strengen religiösen Erziehung entfernt. Abraham redet mit Gott und bittet um Barmherzigkeit für die Menschen in Sodom, die wirklich schlimm waren. In jeder Bitte geht er weiter und erwartet von Gott mehr. In seiner Bitte hat man fast den Eindruck, dass Abraham  frech ist, wie ein Kind, das um immer mehr bittet. Das ist aber keine Frechheit. Er macht das mit Respekt und Liebe zu den Menschen. Das harmonisiert mit dem heutigen Evangelium, wo uns Jesus ermuntert Gott zu bitten. In unserer Geschichte haben wir zum Schluss gehört: Hätten sich  in Sodom unter den vielen schlimmen Menschen doch 10 Gerechte gefunden, hätte Gott sie nicht bestraft. Umso mehr Erbarmen hat sicher der liebe Gott mit uns, die wir uns bemühen, unser Leben nach dem Vorschlag in der Bibel zu gestalten, obwohl es uns nicht immer  gelingt. Die Barmherzigkeit Gottes ist grenzenlos. So schaut das richtige Bild von Gott in der Bibel aus. Gott will uns liebevoll behandeln. Gott will, dass wir uns wie Abraham zu ihm wie seine Freunde wenden. Viele ältere Menschen sagen, dass die damalige religiöse Erziehung zu streng war. Unsere Eltern haben sich sicher bemüht, uns gut zu erziehen, aber nicht immer war die Erziehung ideal. Oft war auch Angst vor der Strafe im Hintergrund so wie auch in den anderen Bereichen unseres Lebens. Gott will aber nicht, dass wir uns vor ihm fürchten. Wie wir es im Evangelium gehört haben, will Gott, dass wir ihn Vater nennen, wortwörtlich übersetzt heißt es Papi. Kann ein Kind vor seinem Papi Angst haben? Ganz im Gegenteil, es kann von ihm alles haben. Gott will uns Menschen so haben, als freie Personen, als Partner, wie es heute bei Abraham war. Es sollte eine freundschaftliche, familiäre  Beziehung sein. Eine freundschaftliche, familiäre Relation bedeutet nicht Verachtung sondern liebevolle mit Respekt verbundene Beziehung. Einerseits ist Gott uns nahe wie  die Eltern, wie ein Freund, andererseits soll ich meinen Respekt vor Gott nicht verlieren. So liebevoll ist unser Gott. Von ihm sollen wir lernen und auch so die anderen Menschen behandeln. Hätten wir so ein Bild von Gott in die Welt, unter die Menschen gebracht, hätten wir sicher mehr Menschen zu Gott zu gezogen. Amen.

Pfarre Oberaspang
Kirchenplatz 6
2870 Aspang

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