Freitag 19. April 2024

Predigt 18.Sonntag, 31.07.2016

Vor einem Jahr ist der reichste Mensch in Polen, der sich sogar eine Villa in St. Moritz bauen ließ, gestorben. Das passt zu dem heutigen Evangelium. Wenn ich die heutigen Menschen beobachte, sehe ich viele, die ähnlich denken. Sie arbeiten fleißig, sie häufen an, sammeln, sparen, versuchen immer mehr Geld zu verdienen, oft auf Kosten der Familie, der Freizeit, des Urlaubs, des eigenen Genießens. Sie nehmen immer mehr Überstunden, sie arbeiten sogar in der Nacht, und auch am Sonntag vergönnen sie sich keine Freizeit, weil dies und das noch zu machen ist, auch unsere Bauern sind davor nicht verschont. Solche Menschen wollen immer mehr haben, als ob sie die ganze Welt kaufen wollten und hunderte Jahre auf der Erde leben wollten. Vor so einer Einstellung warnt uns Jesus heute in dem Evangelium: „Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann all das gehören, was du angehäuft hast?“ Die heutige erste Lesung gibt uns eine extreme Einstellung auf dem anderen Gegenpol: „Windhauch, Windhauch, sagte Kohelet, Windhauch, Windhauch, das ist alles Windhauch.“ Zu diesen Menschen gehören die Nörgler, die ständig jammern, wie es auch in einem unserer Lieder formuliert ist: „in dem Jammertal.“ Sie unterschätzen, verachten und  finden alle Dinge in der Welt für nichtig. Das alles zahlt sich nicht aus. Kann das unsere christliche Einstellung sein? Kann das sein, dass alles, was wir im Leben erreicht haben, alles, was wir für unsere Nächsten getan haben, nichts wert ist? Eher nicht. Wenn also die beiden Vorstellungen falsch sind, wo ist dann die Wahrheit? Wie sollen wir uns in unserem Leben orientieren? Wie soll unsere Beziehung zu unserem Vermögen sein? Wo ist das Rezept für ein glückliches, vernünftiges, erfülltes Leben? Die Antwort habe ich in der zweiten Lesung gefunden, wo der Heilige Paulus schreibt: „Ihr seid mit Christus auferweckt; darum strebt nach dem, was im Himmel ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt. Richtet euren Sinn auf das Himmlische und nicht auf das Irdische!“ Die richtige Einstellung für uns Christen wäre das Leben auf der Erde als Gottes Geschenk zu genießen aber immer vor Augen haben, dass unser Leben auf der Erde vergänglich ist und unser allerletztes Ziel im Himmel, bei Gott ist. Unsere Arbeit, unser Geld und Vermögen sollen uns nur Mittel zum Ziel sein und nicht umgekehrt. Wenn ich Geld verdiene, verdiene ich es für mich und meine Liebsten, damit ich und sie ein würdiges Leben führen können. Geld und Besitz kann nicht mein Ziel sein. Mit meinem Vermögen kann ich auch viel Gutes tun und es soll dem dienen. Die Jahre die wir auf der Erde sind, sollen wir nutzen, um das Leben zu genießen und so viel wie möglich Gutes zu tun und sich auf das ewige Leben vorzubereiten. Amen.

Pfarre Oberaspang
Kirchenplatz 6
2870 Aspang

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