Freitag 29. März 2024

Predigt Erntedankfest, 25.09.2016, 26.Sonntag

In meinem Urlaub in Griechenland haben wir bei einem Stand  einer Plantage Orangen gekauft, sie waren hervorragend. So geschmackvolle Orangen habe ich nie in meinem Leben gegessen, die könnte man ohne Ende essen. Ich bin auch sehr dankbar, dass ich in der Zeit der Globalisierung meinen Garten habe. Da kann ich  frisch das geschmackvolle Obst und Gemüse genießen. Das erinnert mich an meine Kindheit, wo wir das Gemüse ohne zu waschen gegessen haben. Wundervoll hat uns der liebe Gott die Welt geschaffen und den Tisch  mit verschiedenem Obst und Gemüse gedeckt. Dafür wollen wir ihm heute danke sagen. Ich will mich bei ihm für alles bedanken, für das Leben, für die Gesundheit, dass ich halbwegs intelligent bin, dass ich die Früchte der Natur in  vollen Zügen genießen kann. „Vergiss nie zu danken“ singen wir in einem unserer Lieder. Wir feiern heute ein schönes Fest. (Es sind in die Kirche mehr als sonst gekommen.) Wir wollen gemeinsam Gott für alles, was wir von ihm bekommen haben, Dank sagen. In der tollen Stimmung der Danksagung wollen wir unsere Dankmesse feiern. In der hl. Messe begegnen wir Gott in seinem Wort, er will uns auch heute etwas sagen. In der ersten Lesung haben wir gehört: „Weh den Sorglosen... Ihr liegt auf Betten aus Elfenbein und faulenzt auf euren Polstern. Zum Essen holt ihr euch Lämmer aus der Herde und Mastkälber aus dem Stall. Ihr trinkt den Wein aus großen Humpen, ihr salbt euch mit dem feinsten Öl und sorgt euch nicht über den Untergang Josefs.“ So scharfe Worte bei so einem Fest. Es ist eigentlich eine Fortsetzung der Lesung vom vorigen Sonntag, wo der Prophet die unterdrückten und ausgebeuteten Menschen verteidigt und in Schutz genommen hat. Auch das Evangelium war heute nicht anders. Da hatten wir zwei Menschen, einen reichen und einen sehr armen  vor der Tür des Palasts des Reichen. Der arme Lazarus hätte sich mit dem begnügen können, was vom Tisch des reichen Mannes heruntergefallen ist,  aber er hat sogar das nicht bekommen. Dafür hat der Reiche ein bitteres Ende erleben müssen. Ich wollte heute niemandem die nette Stimmung verderben. Trotzdem schlage ich vor, dass wir an das Wort Gottes, das wir heute gehört haben, denken. So krass wie in dem Evangelium kommt es sicher in unserem Leben nicht, trotzdem sollen wir nicht   an dem Wort Gottes vorübergehen und denken, dass es uns nicht betrifft. Ich will auch bei niemandem Gewissenbisse  erwecken, weil er halbwegs reich ist, oder weil er mit eigenen Händen sein Haus und sich ein bequemes Leben geschaffen hat. Natürlich, wenn wir dank unserer Arbeit und Anstrengung das alles verdient haben, haben wir auch das Recht, es zu genießen. Sich aber innerlich zu verschließen und die Bedürfnisse der Anderen nicht sehen, passt nicht zu dem, was wir heute im Wort Gottes gehört haben. Dem reichen Mann aus dem heutigen Evangelium wurde nicht vorgeworfen, dass er reich war. Ihm wurde vorgeworfen, dass er das Elend des vor seinem Haus liegenden Bettlers nicht gemerkt hat und nichts gemacht hat, sein Elend zu  lindern. Mit geringen Mitteln könnte er dem Armen ein würdiges Leben ermöglichen. Niemand hat auch gesagt, dass wir alles, was wir verdient haben, den Armen spenden sollen, aber sein Herz vor  den Bedürftigen zu verschließen, ist nicht christlich. Es geht nur darum, dass wir  vor der Not der Ärmsten unsere Augen nicht verschließen und gefühllos sagen: „Er ist selber schuld, und wenn ich mir mein Vermögen erarbeiten konnte, warum könnte er das nicht.“ Niemand lebt in Armut auf eigenen Wunsch, außer die Heiligen, wie zum Beispiel der Heilige Franz von Assisi, aber das ist ein anderes Kapitel, deswegen sollen wir uns wenigstens Gedanken machen, wenn wir von Armut, Krieg, Katastrophen und bedürftigen Menschen hören oder sie sehen. Es gibt so viele Möglichkeiten, unser Geld zu teilen und zu spenden. Dadurch können wir das Gefühl bekommen, dass wir jemandem geholfen haben und Schätze im Himmel gesammelt haben. Teilen macht doch Spaß und Freude, wenn nicht, dann denke ich,  haben wir noch etwas im Bereich ein sensibel ehrlicher Mensch zu sein, zu tun. Amen.

Pfarre Oberaspang
Kirchenplatz 6
2870 Aspang

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