Donnerstag 28. März 2024

3.Adventsonntag, 11.12.2016

 

In den heutigen Lesungen sehen wir, wie sich das Alte und das Neue Testament in der Bibel ergänzen. Das, was der Prophet vorhergesehen hat, ist in Jesus in  Erfüllung gegangen. Bei  Jesaja haben wir gehört: „Dann werden die Augen der Blinden geöffnet, auch die Ohren der Tauben sind wieder offen. Dann springt der Lahme wie ein Hirsch, die Zunge des Stummen jauchzt auf.“ Die Israeliten haben lange auf den von den Propheten vorhergesagten Messias gewartet. Der Heilige  Johannes der Täufer fragt aus dem Gefängnis, ob Jesus der Messias sei. Da bekommt er eine indirekte Antwort von Jesus: „Geht und berichtet Johannes, was ihr hört und seht: Blinde sehen wieder, und Lahme gehen; Aussätzige werden rein, und Taube hören; Tote stehen auf, und den Armen wird das Evangelium verkündet.“ Diese Antwort weist eindeutig auf Jesus als den erwarteten Messias hin. Die Propheten des Alten Testamentes hatten als Ziel, den Messias anzukündigen. Das war auch das Ziel des Alten Testamentes. Alles war einem Ziel unterordnet, dem Messias Jesus Christus. In diesem Moment können wir zu unserem Advent als Zeit der Erwartung überspringen. Wir bereiten uns auch aufs Kommen Jesu vor. Unsere Vorbereitung würde ich  mit einer Walnuss vergleichen. Eine Walnuss hat eine grüne dicke Haut, die die Hände der Kinder braun färbt, wenn sie sie öffnen. Die Haut ist aber nicht das Ziel. Die Haut muss man entfernen, und dann kommt eine harte Schale. Sie ist auch nicht das Ziel. Nur der, der auch durch diese Schale weiter geht, kann den geschmackvollen Inhalt des Kernes genießen. Im Advent haben wir viele Dinge, die uns begleiten. Die Dekorationen, die schönen Lieder, die Adventkonzerte, Adventmärkte, Weihnachtsbäckereien, schöne Bräuche zu Hause, Adventkalender usw. Das alles ist schön und macht die besondere Stimmung. Das alles kann uns helfen, aber das darf nicht das Ziel sein. Wir müssen weitergehen, wie bei der Walnuss, bis wir zu dem Kern kommen. Und was ist der Kern der Vorbereitung? Das ist Weihnachten. Aber was ist Weihnachten? In manchen Sprachen heißt Weihnachten: „Die Geburt des Sohnes Gottes,“ und das ist der Kern des Festes, das wir Weihnachten nennen. Alles andere  sind nur Nebensachen. Sind wir schon bereit, dass Jesus nicht nur in der Krippe geboren wird, sondern auch in unseren Herzen. Das habe ich gemeint, als ich am Anfang des Advents den Angelus Silesius zitierte: Wird Christus tausendmal zu Betlehem geboren, und nicht in dir: du bleibst noch ewig verloren." Jesus will auch in deinem und in meinem Herzen geboren werden. Er will in unseren  Herzen seinen Platz finden, um sie  zu ändern, damit wir unsere Augen öffnen, um das  Elend der Menschen zu sehen und dass wir nicht mehr gelähmt sind, ihnen zu helfen und auch die Hand zur Versöhnung auszustrecken. Verschließen wir bitte nicht die Tür  zu unseren  Herzen wie die Menschen damals bei der Herbergssuche, sonst wird Weihnachten wie eine Nuss ohne Inhalt. Amen.    

Pfarre Oberaspang
Kirchenplatz 6
2870 Aspang

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