Dienstag 16. April 2024

Predigt 15.Sonntag, 16.07.2017

 

Liebe Schwestern und Brüder, die Natur ist  wunderbar. Das merkt jeder, der durch Feld- oder Gartenarbeit beschäftigt ist. Es regnet, das Wasser sickert  in die Erde, die Pflanzen nehmen es auf und geben es als Dampf in die Atmosphäre zurück. Der Dampf sammelt sich in den Wolken, und wenn es genug ist, bilden sich Wassertropfen und fallen wieder auf die Erde. Man könnte denken ein unnötiges Tun, ein Kreislauf, der keinen Sinn und kein Ende hat. Aber es ist nicht so. Das ist der wichtigste Kreislauf auf der Erde. Nur deswegen können die Pflanzen wachsen und die Tiere und die Menschen leben. Noch  wichtiger war der Kreislauf damals in der Zeit des Propheten Jesaja, in der Agrarkultur, wo die meisten Menschen Bauern waren und von dem Regen abhängig waren, besonders im  damaligen Israel, wo Regen ein Segen war , wo Wasser das Überleben bedeutete. Wir merken das auch, wenn eine Hitzewelle kommt oder eine trockene Periode. So ein einfaches und gleichzeitig verständliches Bild hat der Prophet Jesaja genutzt, um uns zu zeigen, wie das Wort Gottes wirkt, nämlich: „Wie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt und nicht dorthin zurückkehrt, sondern die Erde tränkt und sie zum Keimen und Sprossen bringt, wie er dem Sämann Samen gibt und Brot zum Essen, so ist es auch mit dem Wort, das meinen Mund verlässt: Es kehrt nicht leer zu mir zurück, sondern bewirkt, was ich will, und erreicht all das, wozu ich es ausgesandt habe.“ Der Regen kommt, das Wasser wird durch die Pflanzen aufgenommen und fließt in den Adern, um sich in die Atmosphäre aufzulösen. Es fließt aber nicht ohne Wirkung. Es belebt die Pflanze, es lässt sie wachsen und gedeihen, und wir Menschen können davon profitieren. Ähnlich ist es mit dem Wort Gottes. Wenn das so ist, stellen wir uns heute einige Fragen. Die Pflanzen warten sehnsüchtig auf das Wasser, besonders in einer trockenen Periode. Wie ist es aber bei mir? Warte ich schon auf das Wort Gottes am Sonntag, oder ist die hl. Messe für mich eine Belastung? Es gibt aber Menschen, die, die unter  Anführungszeichen stehende „Belastung“ abgelegt  haben. Warte ich auf das Wort Gottes sehnsüchtig als  eine Quelle des Trostes, der Stärkung, der Hoffnung, als einen Hinweis für mein Leben, oder vertrockne ich lieber? Wenn der Prophet das heutige Bild als Beispiel für die Wirkung des Wortes Gottes genommen hat, bedeutet das auch, das Wort Gottes sei  lebenswichtig für uns, wie das Wasser für die Pflanzen. Und wie wirkt das Wort Gottes in uns? Ähnlich wie der Samen in dem heutigen Evangelium. Bei einigen bringt es  keine Früchte, bei den anderen hundertfache Früchten. Was ist das ausschlaggebende? Das entscheidende beginnt schon beim Zuhören. Wie kann das Wort Gottes in mir wirken, wenn ich ihm nicht zugehört habe, oder es nicht ernst nehme? Wenn ich es aber schon gehört und ernstgenommen habe, soll ich auch offen für die Wirkung sein, damit das Wort Gottes in mir bewirken kann, was Gott geplant hat. Amen.

Pfarre Oberaspang
Kirchenplatz 6
2870 Aspang

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