Donnerstag 18. April 2024

Predigt 3.Adventsonntag, 17.12.2017

 

  1. Schwestern und Brüder, den heutigen Abschnitt des Evangeliums haben wir vom Heiligen Johannes. Sein Evangelium ist ganz anders als die vom Matthäus, Markus und Lukas. Er erzählt weniger vom Leben Jesu, stattdessen haben wir eher eine tiefe Verarbeitung des Geheimnisses Jesu. Johannes wird als der Theologe bezeichnet. Sein Evangelium beginnt nicht bei der Krippe, sondern es berührt das tiefe Geheimnis der Existenz des Sohnes Gottes, der als Wort, griechisch Logos, bezeichnet wird. Er ist von Gott Vater zu uns Menschen gesandt worden. Um die Menschen auf das Kommen des Sohnes Gottes vorzubereiten, hat er einen Boten gesandt, wie wir es auch heute gehört haben: „Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes. Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht.“ Das war Johannes der Täufer. Er ist gekommen, um Zeugnis über Jesus abzulegen und die Menschen auf das Wesentliche vorzubereiten, nämlich auf das Kommen Jesu Christi. Als die Menschen zu ihm kamen und fragten wer er sei, sagt er eindeutig, dass er nicht der erwartete Messias ist. Auf die direkte Frage „wer bist du?“ gibt er ihnen eine Antwort: „Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft: Ebnet den Weg für den Herrn! wie der Prophet Jesaja gesagt hat.“ Und weiter: „Ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt und der nach mir kommt; ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren.“ Eindeutig ist Johannes der Vorbote, der die Menschen auf das Kommen Jesu vorbereiten soll. Er sagt ihnen, dass der Messias schon mitten unter den Menschen steht, obwohl sie ihn nicht erkannt haben. Jesus unter uns zu erkennen, wäre auch unsere Aufgabe. Mitten unter uns heißt - in seinem Wort, in seinem Leib und in unseren Nächsten. Das Johannesevangelium enthält eine Tiefe des Geheimnisses Gottes, die nicht leicht zu entdecken und zu verstehen ist. Vielleicht ist das auch für uns eine Anregung, ein Impuls, um unseren Glauben an Gott und sein Kommen zu uns zu vertiefen. In unserem Glauben sollen wir uns langsam von der Krippe mit den schönen, manchmal kitschigen Figuren verabschieden, um immer tiefer in das Geheimnis der Menschwerdung des Sohnes Gottes hineinzugehen. Weihnachten hat etwas Sentimentales , es ist eine besondere Zeit. Wir sollen aber nicht nur auf dieser Ebene bleiben. Für uns Christen ist es aber eine Herausforderung, wie der Heilige Johannes der Evangelist, das zu entdecken, was Gott uns dadurch sagen wollte. Wir sind aufgefordert, das Geheimnis der Menschwerdung des Sohnes Gottes immer mehr zu vertiefen. Und das ist ein Geheimnis: Der Große Gott kommt zu uns Menschen, um unter uns zu wohnen. Amen.
Pfarre Oberaspang
Kirchenplatz 6
2870 Aspang

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