Donnerstag 28. März 2024

Predigt 4.Ostersonntag, 22.04.2018

 

Liebe Schwestern und Brüder, durch die Industrialisierung ist unser Leben sicher leichter geworden. Die schwerste körperliche Arbeit übernehmen die Maschinen. Viel wird automatisiert, und die menschliche Arbeit wird durch Computer und andere Geräte ersetzt. Dadurch haben wir viel gewonnen, aber auch etwas Wichtiges verloren, nämlich die persönliche Kommunikation. Früher hat man die Milch oder das Fleisch bei unseren bestimmten Bauern gekauft. Selbst die Bauern hatten eine andere Beziehung zu der Erde, zu ihren Feldern und auch zu den Tieren im Stall oder auf der Weide. Die Tiere waren manchmal wie Mitglieder der Familie. Viele konnten sich nichts anders vorstellen als die Arbeit in der Natur und mit der Natur. Heutzutage, durch die Globalisierung, haben sie die besondere Beziehung eigentlich verloren. Jetzt geht es eher um die Produktion, Leistung und Effizienz. Man muss alles schnell und billig produzieren. Manchmal verliert man auch dann die Freude an der Arbeit. Deswegen fällt es uns sehr schwer, das heutige Evangelium zu verstehen, wo Jesus sagte: „Ich bin der gute Hirt; ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich.“ Damals hat ein Hirt eigentlich den ganzen Tag rund um die Woche oder sogar rund um das Jahr mit den Schafen verbracht. Dadurch ist auch eine besondere Beziehung entstanden. Das war keine Produktion, das war keine Industrie, das war eine Beziehung die man mit der Freundschaft vergleichen kann. So ein, für alle damaligen Menschen verständliches Bild, nimmt Jesus, um uns die Beziehung zwischen ihm und uns Menschen zu bezeichnen. Es war eine tiefe freundschaftliche Beziehung. Um das noch zu betonen, fügt Jesus ein: „Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe. Der bezahlte Knecht aber, der nicht Hirt ist und dem die Schafe nicht gehören, lässt die Schafe im Stich und flieht, wenn er den Wolf kommen sieht; und der Wolf reißt sie und jagt sie auseinander. Er flieht, weil er nur ein bezahlter Knecht ist und ihm an den Schafen nichts liegt.“ Um es kurz zu fassen kann man sagen: Jesus macht für uns Gläubige alles Mögliche, auch sein Leben ist ihm nicht zu teuer. Er ist im Stande auch sein Leben zu riskieren oder sogar zu opfern. Und das ist wirklich am Kreuz passiert. Er hat sein Leben geopfert, um uns vom Tod zu retten, wie es auch ein guter Hirte macht. Das waren nicht nur leere Worte Jesu. Er hat es auch bestätigt. Von einem guten Hirten ist er zum Opferlamm geworden, wie auch ihn als Lamm die Offenbarung des Johannes bezeichnet. Wir haben das auch übernommen, wo wir in der heiligen Messe beten: „Lamm Gottes, du nimmst hinweg die Sünden der Welt…“ So einen Hirten kann man sich nur wünschen, und so einen Hirten haben wir Christen. Seine zu uns hat keine Grenze, auch der Tod kann sie nicht bremsen oder verhindern. Was können aber wir machen? Nur auf die große Liebe mit unserem Glauben antworten, und vielleicht versuchen, ein Schaf zu sein, das ihm nicht zu viele Probleme macht. Amen.

Pfarre Oberaspang
Kirchenplatz 6
2870 Aspang

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