Donnerstag 25. April 2024

Predigt 5.Sonntag, 10.02.2019

 

Liebe Schwestern und Brüder, das heutige Evangelium erinnert mich wieder an unsere Reise nach Israel. Es versetzt mich an das Ufer des Sees Genezareth, wo wir die heilige Messe gefeiert haben. Hinter mir ein Fischer im Boot, wie vor fast 2000 Jahren. Viel hat sich in all den Jahren nicht geändert, wenigstens dort nicht, wo wir waren, keine große Industrie, keine modernen Gebäude. Vor allem die Ruhe und die Stille sind geblieben. Da kann man sich schnell von der Atmosphäre beeinflussen lassen und sich auf eine Reise in die Zeit Jesu begeben. Einige junge Fischer, die mit Jesus befreundet waren und er, der ganz normal wie all die anderen Menschen ausgeschaut hat und doch etwas Außergewöhnliches an sich hatte. Jesus war sehr klug, er konnte gut und interessant reden, dass einmal so viele Menschen gekommen waren, und er das Boot von Simon nutzen musste. Ich habe einmal eine interessante Erfahrung an einem See gemacht. Es war ein Abend und wir waren am Ufer eines Sees. Es war ganz still und wir konnten Gespräche vom anderen Ufer hören. Auch Jesus hat das Phänomen der Natur auf dem See genutzt, alle konnten ihn sehen und hören .Ohne ein Mikrophon, ohne Sprechanlage haben ihn alle verstanden. Und dann passiert ein Wunder. Jesus, der wahrscheinlich keine Erfahrung beim Fischen hatte, empfiehlt den erfahrenen Fischern, bei Tag die Netze ins Wasser zu werfen, obwohl sie die ganze Nacht nichts gefangen hatten. Ich hätte gerne die Gesichter der Fischer nach dem großen Fang gesehen. Für Simon war nun eindeutig, Jesus ist kein gewöhnlicher Mensch, deswegen sagte er zu ihm: „Herr, geh weg von mir; ich bin ein Sünder.“ Jesus hatte aber einen anderen Plan. Er sagte zu Simon:“ Fürchte dich nicht! Von jetzt an wirst du Menschen fischen.“ Und dann passiert etwas, was für uns, die wir durch wirtschaftliches Denken oft geprägt sind, sehr merkwürdig ist: „Und sie zogen die Boote an Land, ließen alles zurück und folgten ihm nach.“ So eine pure Verschwendung! Man könnte doch gute Geschäfte machen. Vielleicht waren viele von den Zuhörern am Ufer des Sees geblieben. Denen könnte man die Fische verkaufen und so reich werden. Aber nein, sie lassen alles liegen und folgen Jesus nach. Ab heute sollen sie statt der Fische Menschen fangen. Menschen für das Himmelreich gewinnen. Was für eine Persönlichkeit musste Jesus gewesen sein, dass die bodenständigen Männer alles hinter sich gelassen haben und Jesus nachgefolgt sind. Ab jetzt beginnt für sie ein Abenteuer. Sie sollen gehen und Netze auswerfen, um Menschen für Gott zu fischen. Sie sollen bei Jesus lernen und nach seinem Tod alles weitererzählen. Ihnen kann man verdanken, dass das Evangelium weiterverkündet wurde und einmal bei unseren Vorfahren angekommen ist. Das heutige Evangelium ist ein Muster für jene Menschen, die sich entschieden haben, ihr Leben der Verkündigung des Evangeliums zu widmen, besonders für die Priester. Jesus ruft, er macht einen Vorschlag und der Mensch antwortet und folgt Jesus nach. So findet Gott ständig die Verkünder des Evangeliums, die die Frohe Botschaft weiterleiten. Amen.

Pfarre Oberaspang
Kirchenplatz 6
2870 Aspang

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