Mittwoch 24. April 2024

Predigt Dreifaltigkeitssonntag

 

Liebe Schwestern und Brüder, wir haben bis jetzt die wichtigsten Geheimnisse unseres Glaubens erlebt. Zu Weihnachten haben wir das Geheimnis der Offenbarung Gottes in der menschlichen Gestalt gefeiert. Gott, der Schöpfer der Welt schickt uns seinen Sohn. Fastenzeit und Ostern haben uns das Geheimnis Jesu Christi und seiner Mission nochmals deutlicher gemacht. Die Auferstehung Jesu und Christi Himmelfahrt haben unsere Augen in den Himmel gerichtet, wo auch unser Ziel ist. Dann zu Pfingsten haben wir die Sendung des Heiligen Geistes gefeiert. Am heutigen Sonntag wollen wir das Geheimnis des dreieinigen Gottes vertiefen. Der Dreifaltigkeitssonntag fällt in unserer Pfarre heuer auf den Tag nach der Firmung. In diesem Moment frage ich mich immer, ob ich die jungen Menschen gut auf die Firmung vorbereitet habe. Ob sie reif genug sind, dieses Sakrament zu empfangen. Welche Auswirkung wird das Sakrament im Leben dieser jungen Menschen haben? Vor ähnlichen Fragen stehen auch die Eltern der Firmlinge und der Kinder in diesem Alter. Sie merken schon, dass sie langsam keine Kinder mehr sind, in dem Sinne, dass sie von den Eltern abhängig und beeinflusst sein wollen. Ganz im Gegenteil, sie wollen selbständig sein und ihr Leben in die eigene Hand nehmen. Ihre Eltern spüren es sehr stark in dem Alter. Da fragen sich viele von den Eltern, ob sie alles gut gemacht haben. Sind die Firmlinge im Stande, ihr Leben und die Verantwortung für den Glauben in die eigenen Hände zu nehmen? Bei der Gelegenheit kann man sich auch fragen, waren  wir reif genug, das Sakrament der Firmung zu empfangen, um Zeugnis in der Welt abzugeben?

Dass wir heute bei der hl. Messe anwesend  sind, ist ein Beweis, dass es so war. Irgendwie hat der Heilige Geist in uns gewirkt. Interessant ist auch das heutige Evangelium, wo Jesus sagt: „Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in der ganzen Wahrheit leiten.“Jesus hat den Aposteln auch nicht alles beigebracht. Bei ihnen war nicht alles vollständig. Viele waren sehr unreif, einmal haben sie sogar wie Kinder gestritten, wer von ihnen der größte sei. Trotzdem hat Jesus ihnen die große Aufgabe der Verkündigung des Evangeliums in die Hände gelegt, weil er gewusst hat, dass er ihnen durch den Heiligen Geist helfen kann. Der Heilige Geist ist der, der das große Werk weiterführt, aber alles braucht Zeit, Geduld und Offenheit von unserer Seite. „Wenn du bei einer Feier bist, kannst du auch nur ein Stück, maximal zwei von einer Torte essen. Falls du die ganze Torte auf einmal aufisst, wird dir schlecht. Statt genießen und Freude zu haben, bekommst du Bauchweh und isst keine Torte mehr.“ Ähnlich wird es, denke ich, bei den jungen Menschen und auch bei uns sein, wie oft sind wir noch unreif. Wichtig wäre es, irgendwie den Faden zu Gott nicht zu verlieren und sich der Wirkung des Heiligen Geistes zu öffnen. Er ändert unsere Herzen.

Pfarre Oberaspang
Kirchenplatz 6
2870 Aspang

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