Donnerstag 25. April 2024

Predigt 32.Sonntag, 10.11.2019

 

Liebe Schwestern und Brüder, die Sadduzäer, die das heutige Evangelium erwähnt, waren in der Zeit Jesu Tempelpriester und Hohepriester. Sie sammelten gerne Argumente gegen die leibliche Auferstehung der Toten. Eines legen sie heute Jesus vor und fragen ihn:„Wer mehrmals verheiratet war, wessen Frau wird sie im Himmel sein?“ Diese Antwort haben sie aber nicht erwartet. Jesus sagt, da „drüben“ wird alles anders. In diese Richtung sollen auch wir in unserem Denken gehen. Obwohl unser letztes Ziel der Himmel ist, wo, wie Jesus sagte: „Niemand wird mehr heiraten“ -dürfen wir auf keinen Fall das irdische Leben unterschätzen, besonders, wenn es um eine Ehe geht. Sie ist doch ein Bereich, wo die Liebe eine große Rolle spielt. Wenn der liebe Gott das so vorgesehen hat, dass eine Frau und ein Mann gemeinsam durch das Leben gehen und aus Liebe neues Leben in ihren Kindern erwecken, muss die Ehe etwas Wichtiges vor Gott sein. Und es ist so. Eine Ehefrau und ein Ehemann sollen gemeinsam zu Gott gehen. Durch ihre Liebe sollen sie sich gegenseitig heiligen und sich gegenseitig helfen, um das Ziel zu erreichen. Eine Ehe ist doch kein Hindernis, in den Himmel zu kommen, ganz im Gegenteil. In einer Ehe, wo die Kontakte so intim sind, kann man die andere Person ganz tief kennenlernen und lieben. Wenn man sich schon kennengelernt hat, weiß man um die Stärke und die Schwäche der anderen Person. Die Schwäche zu kennen ist wichtig. Nicht, damit wir die Schwäche ausnutzen, sondern damit wir der anderen Person helfen, wo sie schwach ist. In solcher Gemeinschaft wie eine Ehe kann man die wahre, tiefe Liebe entwickeln. Durch eine Ehe kann ich auch die wahre Liebe lernen, und dadurch kann ich mich schon jetzt auf das ewige Leben vorbereiten. Es ist klar, dass ich in einer Ehe manchmal auf viele Sachen verzichten muss, weil ich nicht nur für mich leben soll, weil ich mir nicht nur meine Vorteile aussuchen soll, sonst wäre das keine Liebe, sondern Egoismus und wir wissen, dass der Egoismus der Tod für eine Liebe ist. Wenn ich in einer Ehe die wahre Liebe erleben will, muss ich bereit sein, mich für meinen Ehepartner und für die Kinder zu opfern. Obwohl die Liebe in der Ehe so wichtig ist, obwohl die Liebe die Ehepartner sehr stark verbindet, sagte Jesus im Evangelium, dass im Himmel alles anders wird. Die Ehepartner finden sich gegenseitig, das muss man hoffen, aber die Liebe wird anders. Die irdische Liebe in der Ehe ist manchmal durch Eifersucht, durch Egoismus, durch Unaufmerksamkeit, durch mangelnde Sensibilität zerstört. Im Himmel wird das anders sein. Nach der Aussage Jesu wird der Bereich der Liebe eine Schlüsselrolle spielen. Ein Vorbild ist natürlich die Gottesliebe, weil Gott bedingungslos alle Menschen liebt. Solche Liebe zu erleben, können wir heute allen wünschen. Amen.

Pfarre Oberaspang
Kirchenplatz 6
2870 Aspang

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