Freitag 29. März 2024

Predigt Ehejubiläumssonntag 2019

 

  1. Jubilare, heute ist ein besonderer Tag für Euch. Vielleicht denken viele von euch an den Tag der Hochzeit zurück, aber nicht nur an den einen, sondern an die vielen, schönen Tage, die ihr geschätzte Jubilare miteinander verbracht habt. Durch das ganze Leben mit dem Ehepartner zu gehen, ist heutzutage alles andere als selbstverständlich. Andererseits soll es selbstverständlich sein. Nichts anderes versprechen die Eheleute bei der Hochzeit, auch die Bibel betont die besondere Beziehung eines Mannes und einer Frau und das schon im zweiten Kapitel. Es ist eine klare Vorstellung von einer Ehe und Familie. „Darum verlässt der Mann Vater und Mutter und hängt seiner Frau an und sie werden ein Fleisch.“ Wenn ich dieses Thema in der Schule mit den Kindern bespreche, muss ich aufpassen, weil es heutzutage für immer mehr Kinder ein heikles Thema ist. Einmal hat jemand in der Klasse gesagt: „Er hat aber keinen Papa!“ Da musste ich erklären, dass jeder eine Mutter und einen Vater hat, auch wenn ein Elternteil nicht mehr in der jetzigen Familie lebt. Bei dieser Gelegenheit sage ich den Kindern, die beide Eltern haben, dass sie dafür dankbar sein sollen. Für die Kinder ist es wichtig, eine stabile, liebende Familie zu haben. Euch, liebe Jubilare ist es gelungen, eine stabile Ehe zu gründen und zu bewahren. 10, 25, 50, ja sogar 60 Jahre gemeinsam zu leben ist schon eine besondere Leistung, andererseits ist es auch schön, wenn man sich auf den Ehepartner verlassen kann. Es ist ein schönes Gefühl, die Sicherheit zu haben, dass ich die Person, die ich in der Früh verabschiede, weil sie zur Arbeit geht, am Nachmittag wieder treffe. Warum bin ich sicher? Weil diese Person meine Frau ist, weil diese Person mein Mann ist. Vielleicht ist heute der Tag, wo man sich ein bisschen Zeit nimmt, um nachzudenken und „Danke“ zu sagen. Ich kann mich gut an eine Goldene Hochzeit erinnern, am Schluss der Dankmesse hat sich der Ehemann bei seiner Frau bedankt. Das war für mich und auch für alle Gäste sehr berührend. Ich habe heute die Aufgabe zu euch zu sprechen, obwohl ich keinen einzigen Tag in einer Ehe gelebt habe. Es wäre viel vernünftiger, euch heute, geschätzte Jubilare, den Platz beim Ambo zu geben. Die ältesten könnten sicher viel erzählen und gute Vorschläge bringen. Sicher war das Leben nicht immer leicht, aber wichtig ist, dass ihr das Ja-Wort eurer Hochzeit gehalten habt. Interessant und schön für mich sind das Protokoll und die Gespräche vor einer Hochzeit und auch die Trauung zu halten. Jede Hochzeit ist anders und dann auch das Leben. Auch die Ehepartner sind unterschiedlich.Man muss nicht gleich sein, um zu heiraten. Man muss nicht immer derselben Meinung sein, um zu heiraten. Nach der Kommunion hören wir ein Gedicht, das eine Ehefrau ihrem zukünftigen Mann bei der Hochzeit vorgelesen hat. Zum wiederholten Mal haben wir den wunderbaren Text über die in der ersten Lesung gehört. Was aber ist die Liebe? In diesem Moment hat sicher jeder von euch eine andere Definition. Antoine de Saint-Exupéry hat einmal geschrieben: „Lieben bedeutet in dieselbe Richtung zu schauen.“ Am Tag der Hochzeit habt ihr euch vorgenommen in dieselbe Richtung zu schauen, gemeinsame Ziele zu erreichen. Ihr habt auch Gott in euer gemeinsames Leben eingeladen und ihn um seinen Segen gebeten. Gott hat euch auf dem gemeinsamen Weg gesegnet, und er hat euch begleitet und vielleicht auch in den sorgenvollen Momenten geholfen, Schwierigkeiten zu überwinden. Heute ist der Tag, wo man ihm dafür danken kann. Danken, dass man die richtige Partnerin, den richtigen Partner gefunden hat. Danken für die schönen, gemeinsamen Jahre. Danken, dass Gott euch geholfen hat, die Probleme zu überwinden. Danken für eure Kinder, wenn ihr das Glück hattet, sie zu haben und vielleicht auch zu danken, dass sie gesund sind und sich gut entwickeln, auch wenn vielleicht nicht alles euren Vorstellungen entspricht. Kinder wollen auch ihr eigenes Leben führen. Ich schließe mich der Danksagung an. Es gibt nichts Schöneres auf der Welt, als in einer glücklichen Familie aufzuwachsen, und in dieser Familie Zeit zu verbringen. Deswegen danke ich Gott, dass ich in einer Familie aufwachsen durfte.

Pfarre Oberaspang
Kirchenplatz 6
2870 Aspang

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